Podcaster
Episoden
31.12.2023
2 Minuten
Vera Rosenbusch liest "Gadji beri bimba" von Hugo Ball. Poesie ist
Klang. Lebendig wird sie erst, wenn man sie laut liest. 1916 trug
Hugo Ball sein Lautgedicht zum ersten Mal im Cabaret Voltaire in
Zürich vor. In einem "kubistischen" Pappanzug, der an ein
Bischofs-Ornat erinnerte, gab er zwischen zwei Notenständern eine
groteske Erscheinung ab und verwirrte sein Publikum. Wer "Gadji
beri bimba" hört, weiß nicht ganz genau, wovon die Rede ist, kann
sich aber jede Menge vorstellen. Seine Phantasie wendet sich gegen
das, was als "Sinn" unser Leben durchzieht. Ohne sprachlichen Sinn
können wir nicht existieren -- andererseits ist er bis in die
kleinste Silbe, die minimalste Betonung abhängig von sozialen
Machtverhältnissen. Es gibt keine neutrale oder gar "unschuldige"
Sprache. Lasst Euch vom Klang dieses wunderbaren Gedichts anregen
zu Ohrenlust und Sprachkritik! Als kleiner Tipp: Eine völlig andere
Vertonung des Gedichts bieten die "Talking Heads". Sie trägt den
Titel "I Zimbra" und findet sich auf der CD "Fear Of Music":
https://www.youtube.com/watch?v=qKFn66dzdz0
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23.04.2022
21 Minuten
Wenn Publikum und Dichtung zusammentreffen, wird’s spannend.
Leser:innen erwarten etwas, und die Dichtung bietet etwas. Manchmal
überschneidet sich beides, manchmal nicht. Im besten Fall
entwickelt sich ein anregender Gedankenaustausch. Deshalb widmen
wir uns am Welttag des Buches 2022 diesem erzählerischen Spiel.
Direkt aus unserem Hamburger Wohnzimmer präsentieren wir zwei Texte
von Kurt Schwitters und ein literarisches Gespräch. Der Autor
treibt die Spannung zwischen Dichtung und Publikum auf die Spitze,
spielt mit Sprache, mit Wiederholungen, mit Logik und Klang - mit
uns und Euch und Ihnen - erleben Sie, wieviel Spaß das macht! Ein
Beitrag aus dem Werkzeugkasten der Moderne. Videoversion:
https://www.youtube.com/channel/UCoZmmrhraCXwQFxdihNPRDA/featured
WIR DANKEN pia a. von audiyou für die Musik Peter Dorsch, der bei
der Aufnahme Regie geführt hat Rika Tjakea von der Kunstklinik und
Dorothée Puschmann von der Zinnschmelze, die unsere Videopremiere
in ihr Programm genommen haben.
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04.10.2020
25 Minuten
Da sitzt man vor seinem Text und fragt sich immer wieder: Kann ich
das so sagen? Soll ich das so sagen? Wem will ich das so sagen? Und
vor allem: Wie sage ich etwas, wenn es Literatur sein soll? Titel,
die wir zitieren: Johann Wolfgang Goethe, Maifest & Römische
Elegie I Marieluise Fleisser, Stunde der Magd Gertrude Stein,
Paris, Frankreich Thomas Mann, Der Zauberberg Roland Barthes, Am
Nullpunkt der Literatur Lutz Flörke, Das Ilona-Projekt
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04.07.2020
21 Minuten
Viele Leser*Innen meinen: Wenn schon das Leben verwirrend ist (wie
gerade jetzt angesichts der Corona-Bedrohung, soll wenigstens die
Literatur Orientierung bieten. Soll sie? Muss sie? Und was heißt
das? Wir sprechen über den berühmten "roten Faden", der sich durch
erzählerische Texte windet, manchmal ausfranst, verknäult oder gar
abreißt. Wir erzählen, wer ihn erfunden hat, was Robert Musil im
"Mann ohne Eigenschaften" darüber schreibt und was wir selbst vom
Faden halten. Danke an Peter Dorsch, der uns bei der Aufnahme sehr
geholfen hat! Titel, die wir zitieren: Heinrich Heine, Reisebilder
Johann Wolfgang Goethe, Die Wahlverwandtschaften Robert Musil, Der
Mann ohne Eigenschaften Lutz Flörke, Das Ilona-Projekt Ossip
Mandelstam, Gespräch über Dante Kurt Schwitters, Der dich behütet,
schläft nicht Musik: pia a. audiyou
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03.05.2020
28 Minuten
Zum Leben gehört für uns ein ebenso entspanntes wie
aufgeschlossenes Lesen. Es ist kein Zufall, dass so viele Dichter
darüber geschrieben haben. In der neuen Ausgabe unseres Poesieradio
stellen wir eine kleine Auswahl ihrer Überlegungen vor. Aber wir
erinnern uns auch, wie wir in der Kindheit das Lesen entdeckten und
sprechen darüber, wie es uns heute damit geht. Titel, die wir
zitieren: Johann Peter Eckermann, Gespräche mit Goethe Marguerite
Duras, Lesen im Zug Novalis, Der wahre Leser muß der erweiterte
Autor sein Annie Ernaux, Die Jahre Didier Eribon, Gesellschaft als
Urteil Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, Bd. 1
Juliane Rebentisch, Identität und Potenzialität (TdZ 2013/6) Vera
Rosenbusch & Lutz Flörke, Alles so schön grün hier Musik: pia
a. audiyou
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Über diesen Podcast
Literarische Gespräche aus unserem Wohnzimmer. Wir machen uns
Gedanken übers Schreiben und was dazugehört - wie das Lesen. Ohne
Bildungsbluff und ohne Bildungsfeindlichkeit. Termine & mehr:
www.hamburgerliteraturreisen.de Viel Spaß beim Hören!
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