Zaubermittel Geld
Zweimal erlebten die Menschen in Deutschland, wie ihr Geld sich in Luft auslöste. Doch auch in stabilen Zeiten gilt: Wenn wir glauben, alles sei für Geld zu haben, dann täuschen wir uns.
Podcaster
Episoden
14.09.2021
12 Minuten
Geld ist der offenen Gewalt überlegen. Deshalb ist keine moderne
Zivilisation bekannt, die auf das Zaubermittel Geld verzichten
kann. Jemand, der sich aufs Geld verlässt, hat mit ungewisser
Zukunft zu tun. Das ist die "Unruhe des Geldes". Ursprünglich wurde
das Zaubermittel Geld erfunden, um Unsicherheit zu beseitigen.
Tatsächlich, sagt der Ökonom und Soziologe Prof. Dr. Dirk Baecker,
ist die Unruhe der Treibsatz des Geldes. Über Geldwert und
Geldverlust im Verlauf der Zeiten. Erstausstrahlung am 04.07.2004
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14.09.2021
23 Minuten
Was setzt in der freien Wirtschaft die Dynamik besonders in Gang?
War es die Dampfkraft, waren es die Fabriken, sind es die neuen
Produkte? Oder bestimmt über die Dynamik der Verbraucher? Wie
funktionieren die Quantensprünge in der Ökonomie? Gibt es ein
Kapital, das für Geld allein nicht zu haben ist? Prof. Dr. Hartmut
Berghoff, Direktor des Instituts für Wirtschafts- und
Sozialgeschichte an der Universität Göttingen, berichtet.
Erstausstrahlung am 29.12.2003
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14.09.2021
21 Minuten
Börsenwerte und Geld erzählen Geschichten. Das machen auch die
Romane. In beiden Medien, im Fiction-Roman und an der Börse, werden
Netze der Fantasie gewebt. Die Romane bewahren diese in den Netzen
enthaltene Erfahrung auf. Der Börsencrash dagegen zerreißt das
Netz. Der Kulturforscher Prof. Dr. Joseph Vogl von der
Bauhaus-Universität Weimar über die Poesie, die Reichtum schafft.
Erstausstrahlung am 22.05.2000
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14.09.2021
23 Minuten
Seit kurzem erhält man Cent-Stücke des Euro von den Zentralbanken
nur noch auf besonderen Versteigerungen, gegen Aufpreis und in
Mengen von über 300.000 Euro im Container. Die Produktion eines
1-Cent-Stückes kostet 3 Cent und ist somit teurer als der Nennwert.
Die Schuldenberg-Ökonomie untergräbt die Achtung vor dem "Pfennig",
der doch das Geld des armen Mannes bleibt. Es ist interessant zu
beobachten, dass jede Kultur, jede der verschiedenen Nationen
Europas traditionell eine verschiedene Haltung zum Kleingeld hat.
Der mangelnde Respekt vor den kleinen Münzen schafft im Bewusstsein
und in der wirtschaftlichen Praxis ein großes Problem. Der
Professor für Politische Ökonomie Dr. Birger P. Priddat,
Zeppelin-Universität Friedrichshafen, berichtet. Erstausstrahlung
am 19.09.2011
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14.09.2021
13 Minuten
Ein Fragment des großen Philosophen Walter Benjamin hat den Titel
KAPITALISMUS ALS RELIGION. Die Skizze umfasst wenige Seiten, war
aber das Parallelprojekt gegenüber dem über mehrtausendseitigen
Werk Benjamins, dem "Passagen-Werk". Sind wir westlichen Menschen
ebenfalls Fundamentalisten, bemerken es nur nicht? Steckt unser
religiöser Glauben im Auf und Ab der Börsen, der Art, wie wir
Fremdes ausgrenzen und in unseren kulturellen Begriffen? Dirk
Baecker, Soziologe an der Universität Witten-Herdecke, über den
Ökonomen Adam Smith, die Lehre von der "Unsichtbaren Hand" und vor
allem über Walter Benjamins KAPITALISMUS ALS RELIGION.
Erstausstrahlung am 30.11.2003
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Über diesen Podcast
Für die moderne Zivilisation erscheint Geld wie ein Zaubermittel.
Doch die "monetäre Magie" ist abhängig von Wert und Verlust der
Währung. Zweimal erlebten die Menschen in Deutschland, wie ihr Geld
sich in Luft auslöste. Doch auch in stabilen Zeiten gilt: Wenn wir
glauben, alles sei für Geld zu haben, dann täuschen wir uns. Liebe,
Ämter und Seelenheil gibt es eben nicht zu kaufen. An anderen
Punkten entzündet sich der Kampf um die Frage: Wollen wir den
Zugriff des Geldes auf dieses Gut zulassen? Wie etwa bei der
Bildung. In der Antike hielt die abstrakte Schuld die Gesellschaft
zusammen. Für Aristoteles gab es daher nichts Erschreckenderes als
das Aufkommen von Geld. Heute organisiert die Börse die Fortsetzung
von Zahlungen als elementarer Grundlage der Gesellschaft. Ein Crash
ist die Auflösung der Ereigniszusammenhänge.
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