Podcaster
Episoden
08.05.2023
42 Minuten
Der Mischpokast der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Gast der
zweiundzwanzigsten Folge ist Markus Meckel, Politiker und
Theologe.
Mit Dmitrij Kapitelman spricht er über seinen Werdegang und wie
er vom "Untergrund" zur höchsten politischen Verhandlungsebene in
der DDR aufstieg. Dort war er Teil der einzigen frei gewählten
Volkskammer, die sich als erste offiziell der deutschen Schuld
und Verantwortung an der Schoa stellte, was die SED nie tat. Die
beiden sprechen über die bekannte Rede von Michail Gorbatschow zu
Abrüstung, Sicherheitspolitik und politischem Kurswechsel vor der
UNO am 7. Dezember 1988 und die Gründung der Sozialdemokratischen
Partei (später SPD), die sich für freie Wahlen einsetzte. Meckel
erzählt außerdem, wann ihm bewusst wurde, dass es mit der
Demokratie klappen würde, warum es danach jedoch komplizierter
werden sollte. Dabei teilt er seine Einheitsgeschichte, eine, die
ansonsten eher selten erzählt wird: nämlich von der Opposition
zum Außenminister.
Außerdem geht es um die Aufnahme der Jüdinnen*Juden in die DDR,
die in der ehemaligen Sowjetunion in Gefahr waren und flüchten
mussten, und wie die Initiative dazu entstand. Denn die
Bundesregierung war in ihren Anfängen zunächst nicht bereit,
Jüdinnen*Juden aus dem Ausland zu helfen, da sie Deutschland
nicht als Einwanderungsland ansah.
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20.04.2023
41 Minuten
Der Mischpokast der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Gästin der
einundzwanzigsten Folge ist Sasha Marianna Salzmann,
Dramatiker*in, Kurator*in und Autor*in am Maxim-Gorki-Theater
Berlin.
Dmitrij Kapitelman spricht mit ihr über ihre aufregende Zeit in
Istanbul, ihren Auswanderungswunsch, Tränengaserfahrungen während
der Teilnahme bei den Gezi-Park Protesten, persönliche
Begegnungen mit der LGBTQ-Community vor Ort und was Pinguine mit
den Protesten zu tun gehabt haben.
Warum ausgerechnet Istanbul zu ihrer Heimat wurde, erzählt sie
ausführlich, genauso, was Jüdischsein für sie ausmacht. Über den
Weg zu ihrem ersten Roman „Außer sich“ (2017) tauschen sie sich
ebenso aus, als Dmitrij Kapitelman in einem persönlichen Moment
seinen eigenen Kampf preisgibt, während der Pandemie einen Roman
geschrieben zu haben – eine Zeit, in der quasi alles sinnlos
erschien.
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30.03.2023
41 Minuten
Der Mischpokast der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Gast der
zwanzigsten Folge ist Jakob Levy, Fotograf und Besitzer des
Spielzeugladens „Levy’s Contor“, in den Hackeschen Höfen in
Berlin. Ein jüdischer Ost-Berliner durch und durch.
Mit Dmitrij Kapitelman spricht er über Weihnachtsbäume mit
Davidsternen, die Entstehung seines „jüdischen“ Spielzeugladen,
der historisch gesehen keine ganz uninteressante Geschichte
vorzuweisen hat und warum sein Sortiment trotz des Namens nicht
nur aus Spielzeug besteht.
Sie unterhalten sich über seine Vergangenheit als Jude in der
DDR, wie sicher er sich dort als solcher gefühlt hat und seinen
Vater, der Kommunist war. Seine abenteuerlichste Reise brachte
ihn mit Freunden in einem alten Diesel-Mercedes von Berlin direkt
nach Israel, was heute undenkbar wäre. Welche Gemeinsamkeiten er
zwischen der DDR und Israel auch heute noch sieht, wie er selbst
aus der DDR flog und wie er die Eroberung vom Prenzlauer Berg
durch die Schwaben erlebte, erzählt er authentisch mit ‚Berliner
Schnauze‘.
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16.03.2023
39 Minuten
Der Mischpokast der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Gast der
neunzehnten Folge ist Ronen Steinke, Jurist, Journalist und
Buchautor. Mit Dmitrij Kapitelman spricht er über seine Kindheit
in Nürnberg, seine gemischten Gefühle als jüdischer Junge auf dem
von Albert Speer konzipierten ehemaligen Reichsparteitagsgelände
der NSDAP Fußball gespielt zu haben und über die Besonderheit,
damals die einzige Familie weit und breit gewesen zu sein, die
Hebräisch sprach. Seine abenteuerlichen Reisen durch den Nahen
Osten führten ihn über ein militärisches anti-israelisches
Propagandamuseum im Libanon zu einem nicht ganz ungefährlichen
Besuch in eine Gay-Bar in Jordanien. „Secretly Jewish“ zu sein
war dabei sein ständiger Begleiter. Auch seine Aufgaben und Zeit
in Den Haag am Internationalen Gerichtshof, skurrile Seder-Abende
und sein erstes Kocherlebnis einer selbstgemachten
Matze-Knödelsuppe, nach der kein Nachschlag verlangt wurde, sind
Teil dieser Episode.
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16.02.2023
53 Minuten
Der Mischpokast der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Gast der
achtzehnten Folge ist Tayfun Guttstadt, Autor und Musiker (und
was für ein Musiker, du liebe Güte!). Mit Dmitrij Kapitelman
spricht er über die Entstehung seines Debütalbums „tarâpzâde“,
jüdische Mütter und türkische Väter, das Aufwachsen in einem
kommunistischen Elternhaus. Über das ebenso utopische wie karge
Leben in einem selbstgebauten Haus, irgendwo in den Bergen der
Türkei. Bitterorangen, Sprachverlust, knapp entgangene
Gefängnisstrafen. Nicht zu vergessen, den größten Feind eines
völlig ins Komponieren vertieften Menschen: Bohnen.
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Über diesen Podcast
Mit einem genreübergreifenden Angebot zeichnet die Jüdischen
Gemeinde Frankfurt am Main ein zeitgenössisches Porträt jüdischer
Kultur. Als Forum, das jüdisches Leben in all seiner Lebendigkeit
und Diversität sichtbar macht, sensibilisiert die Kulturabteilung
für diese Themen und lädt zum Dialog ein. www.jg-ffm.de
www.instagram.com/juedischegemeindeffm_kultur
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