Podcast Netzwerk Fokus Tierwohl

Podcast Netzwerk Fokus Tierwohl

Experten und Praktiker aus dem Netzwerk Fokus Tierwohl berichten zu aktuellen Tierwohl-Themen

Episoden

Virus auf dem Vormarsch – die Afrikanische Schweinepest und ihre Folgen
08.07.2025
48 Minuten
Seit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg im September 2020, breitete sich die Tierseuche entlang der polnischen Grenze im Osten Deutschlands aus, blieb aber weitgehend darauf begrenzt. Im Juni 2024 dann geschah das Unterwartete: die Seuche sprang über Hunderte Kilometer nach Südhessen, in deren Folge auch mehrere schweinehaltenden Betriebe betroffen waren. Und der Infektionsdruck durch die ASP hält an, was die jüngsten positiven Funde in Nordrhein-Westfalen zeigen. Den Podcast haben wir allerdings kurz vorher aufgenommen. Die Folgen der ASP sind immens, nicht nur für die Betriebe, in denen das Virus nachgewiesen wird, sondern auch für alle Betriebe, die in den Sperrzonen liegen. Bei den tierhaltenden Betrieben kommt zu den wirtschaftlichen Folgen auch noch eine hohe psychische Belastung hinzu. Welche unterstützenden Maßnahmen gibt es für sie und wie lässt sich die Seuche eindämmen? Susanne Gäckler, DLG, und Dr. Christian Lambertz, FiBL, sprechen dazu mit Prof. Carola Sauter-Louis, Leiterin des Instituts für Epidemiologie des FLI auf der Insel Riems, mit Justus Kallmeyer vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, und mit Peter Seeger, Schweinehalter aus Südhessen. Auf den schweinehaltenden Betrieben ist und bleibt das A und O die Einhaltung strikter und mit den Behörden abgestimmter Biosicherheitsmaßnahmen. Dazu kommen die konsequente Reduktion der Wildschweinpopulation und der Bau von Zäunen, um die weitere Ausbreitung der ASP zu verhindern. Nach Ansicht der Experten gibt es dann durchaus eine Chance, die ASP in Deutschland zurückzudrängen, wenngleich das eher ein Marathon als ein Sprint sein wird.
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Mehr Eier, längeres Leben – Die Zukunft der Legehennenhaltung
10.10.2024
53 Minuten
Eine verlängerte Haltung der Legehennen bis zu 90 Wochen und mehr bietet den Betrieben die Möglichkeit, die Kosten für die Beschaffung der Junghennen zu reduzieren. Der züchterische Fortschritt erlaubt mittlerweile hohe Leistungen auch bis in die späten Lebenswochen, Tendenz jährlich steigend. Mit der längeren Haltung gehen allerdings auch höhere Eigewichte einher, die von Direktvermarktern oft geschätzt, vom Handel aber weniger gern gesehen werden. Was gibt es zu beachten, wenn die Legehennen über mehr als 80 Wochen gesund und bei stabiler Leistung gehalten werden sollen? Welche Rolle kommt der Fütterung zu, welche dem Management? Und dann noch die Frage: Lohnt es sich, eine induzierte Legepause respektive Mauser einzuschieben, um die Hennen länger halten zu können? Susanne Gäckler und Dr. Christian Lambertz diskutieren diese Fragen im 14. Podcast des Netzwerks Fokus Tierwohl „Mehr Eier, längeres Leben – Die Zukunft der Legehennenhaltung“ mit Inga Garrelfs, Geflügelberaterin am Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), dem Fütterungsexperten Robert Pottgüter und mit Thomas Rose, Legehennenhalter und Impulsbetrieb im Netzwerk Fokus Tierwohl aus Nordhessen. Die Experten sind sich einig: Die verlängerte Haltungsdauer wird Standard in der Legehennenhaltung werden, allerdings ohne die induzierte Legepause. Die aktuellen Legehybriden haben bereits das genetische Potenzial für ein langes, produktives Leben und die Zuchtunternehmen arbeiten daran, es stetig weiter zu verbessern. Voraussetzungen für ein gutes Gelingen im Betrieb sind vor allem stabile Junghennen und ein gutes, von Beginn an angepasstes Management.
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Männliche Kälber milchbetonter Rassen - Wertschöpfung durch Wertschätzung
19.03.2024
54 Minuten
Die Herausforderungen bei der Vermarktung von männlichen Kälbern aus der Milchviehhaltung werden häufig am Argument des Kälberüberschusses festgemacht. Dem widerspricht allerdings Paul Berghuis vom Berghuis Kälberhandel ganz klar: „Wir haben keinen Kälberüberschuss!“ Warum aber diskutieren wir dann immer wieder über geringe Erlöse für Bullenkälber milchbetonter Rassen? Seine Antwort lautet: „Wir haben ein Vermarktungsproblem von untergewichtigen Kälbern“. Warum ist dem so? Was können Milchviehhalter tun, um Bullenkälber guter Qualität mit der Aussicht auf entsprechend gute Erlöse aufzuziehen? Was sind „Kälber guter Qualität“ in den Augen der Mäster als Abnehmer der Kälber? Susanne Gäckler und Dr. Christian Lambertz sprechen dazu im aktuellen Podcast des Netzwerks Fokus Tierwohl „Männliche Kälber milchbetonter Rassen – Wertschöpfung durch Wertschätzung“ mit Andreas Pelzer, Leiter des Bereichs Rinderhaltung am Versuchs- und Bildungszentrum Haus Düsse, Paul Berghuis, Geschäftsführer im Berghuis Kälberhandel im westfälischen Ibbenbüren, und Christian Karp, Milchviehhalter und Impulsbetrieb Tierwohl in Mecklenburg-Vorpommern. Das Resümee der Experten nimmt der Titel des Podcasts bereits vorweg: Wertschätzung für das Tier ist das A und O. Eine optimale Versorgung der Bullenkälber von Beginn an sorgt dafür, dass diese ihr Wachstumspotenzial ausschöpfen und den Betrieb mit einem guten Ausgangsgewicht verlassen können. Diese Herangehensweise – im besten Fall unterstützt durch eine gute Kommunikation zwischen Milchviehbetrieb, Händler und Mäster – führt dazu, auch bei männlichen Kälbern milchbetonter Rassen eine entsprechende Wertschöpfung zu generieren. Hören Sie rein ins Netzwerk Fokus Tierwohl und folgen Sie den Netzwerk-Experten bei ihrer Diskussion um einen wertschätzenden Umgang mit den männlichen Kälbern!
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Zuchtziel: mütterliche Sauen
16.11.2023
48 Minuten
Der Haltung von Sauen in Bewegungsbuchten und in Buchten mit freier Abferkelung erfordert einiges an Know-How und Management-Geschick. Doch auch die Sauen selbst sind eine gewichtige Einflussgröße. Um Erdrückungsverluste bei der Abferkelung ohne dauerhafte Fixierung der Sau zu vermeiden, sind aufmerksame, auf den Schutz der Ferkel gerichtete Sauen vonnöten. Der Drang, die Ferkel zu schützen, darf sich dabei aber nicht gegen den Menschen richten. Die Haltung in alternativen Abferkelsystemen erfordert also besonders mütterliche, gleichzeitig aber auch umgängliche Sauen. Welche Merkmale zeichnen mütterliche Sauen aus? Welche Rolle spielt die Genetik? Kann man Sauen auf Mütterlichkeit züchten oder lassen sich durch gutes Management schnellere und bessere Erfolge erzielen? Diesen Fragen gehen Susanne Gäckler und Dr. Christian Lambertz im neuen Podcast des Netzwerks Fokus Tierwohl mit ihren Interviewpartner:innen Dr. Meike Friedrichs, Geschäftsführerin bei der GFS Topgenetik, Sabine Obermaier vom Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, und Prof. Johannes Baumgartner von der Veterinärmedizinischen Universität Wien nach. Als wichtigste Aspekte für mütterliche Sauen sehen die Experten das Nestbauverhalten, das Abliegeverhalten einschließlich des Vorabliegeverhaltens, die Kommunikation zwischen Sauen und Ferkeln sowie den Schutz der Ferkel an. Die Zucht auf das Merkmal „Mütterlichkeit“ ist gut möglich, wenngleich ein Fortschritt bei Erblichkeiten zwischen 5 % und 30 % erst über längere Zeit sichtbar wird. Aber auch eine Haltungsumgebung und Fütterung, die den Sauen gerecht wird und die das Ausleben ihres mütterlichen Verhaltens erlaubt, tragen entscheidend dazu bei, die Haltung in den alternativen Abferkelsystemen erfolgreich zu meistern. Hören Sie rein in unseren neuen Podcast und lassen Sie sich von den Netzwerk-Experten mitnehmen in einen spannenden Diskurs zur Mütterlichkeit von Sauen und der Rolle der Genetik!
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Kolostrumversorgung der Kälber richtig managen
18.07.2023
46 Minuten
Um Kälbern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, ist ihre Immunisierung über das Kolostrum, das Erstgemelk nach der Geburt mit erhöhtem Gehalt an Immunglobulin G und anderen wichtigen Inhalts- und Nährstoffen, entscheidend. Denn im Mutterleib verhindert die Plazenta, dass die Antikörper der Mutter ins Kalb gelangen. Im neuen Podcast des Netzwerks Fokus Tierwohl sprechen Susanne Gäckler von der DLG und Dr. Christian Lambertz vom FiBL mit Dr. Alexandra Koch vom Tiergesundheitsdienst Sachsen-Anhalt und Dr. Ingrid Lorenz vom Tiergesundheitsdienst Bayern darüber, was ein gutes Kolostrummanagement ausmacht und welche Folgen im Gegensatz dazu eine unzureichende Kolostrumversorgung für die Kälber haben kann.  „Schnell und ausreichend!“ lautet das einhellige Credo der beiden Expertinnen. Mindestens drei, besser vier Liter Kolostrum muss ein Kalb möglichst innerhalb der ersten halben Lebensstunde zu sich nehmen. Damit dies gelingt, sind eine gute Geburtsüberwachung und ein schnelles Handeln des Tierbetreuenden notwendig. Unabhängig davon, ob im Betrieb Kolostrum von der Mutter oder von einer anderen Kuh verfüttert wird: Kolostrum muss innerhalb der ersten Stunde nach der Kalbung ermolken werden, sodass mindestens 50 g IgG pro Liter garantiert sind. Wie aber lässt sich die Qualität des Kolostrums überprüfen? Was muss bei der Gewinnung und Lagerung beachtet werden? Und was tun, wenn die Kalbung nachts stattfindet? Diesen und weiteren Fragen gehen die Expertinnen im Podcast nach.
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Über diesen Podcast

Der Podcast des Verbundprojektes Netzwerk Fokus Tierwohl informiert über aktuelle Themen im Bereich Tierwohl bei den Tierarten Rind, Schwein und Geflügel. Als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Aufbau des Netzwerkes Fokus Tierwohl. Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Betriebe hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen.

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