Podcaster
Episoden
15.10.2020
14 Minuten
Petra Erdmann spricht mit Susanne Sachsse über Paranoia und
Dissidenz. Die Schauspielerin und Autorin Susanne Sachsse antwortet
auf den Ausnahmezustand mit einem musikalischen
Unterhaltungsrundfunkdienst. Gemeinsam mit dem Filmtheoretiker Marc
Siegel und dem Avant-Pop-Musiker Jamie Stewart hat Sachsse für den
steirischen herbst das Hörspiel YOU RE SO PARANOID, YOU PROBABLY
THINK THIS RADIO SHOW IS ABOUT YOU realisiert. Was passiert mit dem
Körper, wenn er der gesellschaftlichen und staatlichen Kontrolle
unterliegt? Mit Sprechchören, Sprachkollisionen und ganz ohne
Verschwörungstheorie lässt sich die in der DDR geborene Susanne
Sachsse auf die Viruspolitik ein.
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14.10.2020
12 Minuten
Die Künstlerin Catrin Bolt im Gespräch mit Petra Erdmann über die
Paranoia im Öffentlichen Raum. Bolt nützt für ihre Installationen
gerne den Öffentlichen Raum. Spielerisch setzt Bolt verstörende
Architektur als gesellschaftlichen Seismografen ein. Für ihr
Projekt Privater EU-Grenzzaun im Rahmen des Steirischen Herbstes
hat Bolt eine Anzeige geschaltet, um einen sechs Meter hohen Zaun
zu verschenken, der zur Begrenzung eines privaten Gartens gedacht
ist. Das überdimensionierte Resultat ist bis 24. Oktober in der
Grazer Zwerggasse zu sehen. Privat EU-Grenzzaun ist eine absurde
Installation, die gleichermaßen auf die EU-Außenpolitik wie auch
auf nationale Sonderwege der Grenzschließungen anspielt.
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13.10.2020
14 Minuten
Petra Erdmann spricht mit Milo Rau über Alternativen zum
bürgerlichen Theater in Corona-Zeiten. Der Schweizer Theatermacher,
Filmregisseur und Essayist Milo Rau polarisiert. Seine
multimedialen Inszenierungen sind oft von realen politischen
Konflikten inspiriert. Rau ist Intendant des belgischen
Staatstheaters NTGent. Sein Projekt Antigone im Amazonas mit
bedrohten indigenen Landlosen in Brasilien musste er im März Corona
bedingt abbrechen. Im Rahmen des steirischen herbstes diskutiert
mit dem Kameruner Philosophen Achille Mbembe über die Paranoia des
westlichen Denkens diskutieren.
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12.10.2020
15 Minuten
Petra Erdmann spricht mit dem Filmemacher Josef Dabernig über den
Ausnahmezustand in der Kunst und Renitenz als Strategie gegen
Angst. Für den steirischen herbst hat Josef Dabernig den Film All
the Stops realisiert. Darin chauffieren unterwerfungswillige Männer
eine dominante Frau durch den sich wiederholenden Dorfalltag.
Dabernig spielt mit den Versatzsatzstücken des breiten Genrekinos
und verfolgt gleichzeitig den präzisen Schnitt und den elaborierten
Rhythmus des Experimentalfilms. Verstörende Geräusche von
Winkelschleifern und angsteinflößende Orgeltöne, schräge Besuche
beim Frisör und ein Showdown auf dem Friedhof, erinnern an die
Atmosphäre in einem Spaghetti-Western. All the stops ist ein
lakonisches Meisterwerk über das Unbehagen.
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11.10.2020
10 Minuten
Der Schriftsteller Ingo Niermann spricht mit Thomas Edlinger über
den Rechtsruck und Rückzug weißer Männer. Niermann ist durch
irritierende und provokative Romane, Kurzgeschichten und Sachbücher
sowie durch seine Grenzgänge in der zeitgenössischen Kunst bekannt
geworden. Seine Texte entziehen sich einer simplen Deutung als
Kritik an den Verhältnissen und suchen stattdessen eine subversive
Haltung. Für den steirischen herbst produzierte Ingo Niermann ein
tragikomisches Gedankenlabor namens Deutsch-Süd-Ost. In dieser
25teiligen Podcast-Reihe entwirft er die Vision einer bizarren
Kolonie in Deutschland, besiedelt von einer sich bedroht fühlenden
Art, die man die letzten weißen Männer nennt.
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Über diesen Podcast
Soziale Isolation, Verschwörungstheorien und die ökonomischen
Auswirkungen der Pandemie lösen Unbehagen aus. Wie lassen sich die
neuen Ängste zwischen Lock-Down und Verharmlosung künstlerisch
bearbeiten? Petra Erdmann und Thomas Edlinger befragen
Künstler/innen und Autor/innen zu diversen Bedrohungsszenarien.
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