Podcaster
Episoden
06.09.2019
17 Minuten
Der neue Thriller von Maurice Bouillon lehrt uns mehr
über die Schattenseiten der menschlichen Natur, als uns allen
lieb ist.
Ein Thriller, der aus dem Wunsch heraus entstanden ist, die
dunkelsten Winkel der menschlichen Natur zu verstehen, sie nicht
nur zu verstehen, sondern sie eben auch zu ergründen. Jedes Buch
sollte ein Abenteuer sein und so verbinden sich im Werk mit dem
Untertitel "Gerechter Zorn" Elemente eines
Detektivromans mit denen eines Thrillers und beide münden in eine
dystopische Gegenwartsdarstellung, welche vom schrecklich
realistischen Gegenspieler UaB (der sich rächenden
Weltenseele) herbeigeführt wurde. In dieser Geschichte
kämpfen drei Ermittler nicht nur um ihr Leben, sondern ebenfalls
darum, mehr als nur zu überleben. Das Pflichtgefühl bindet sie an
ihren Dienst, doch ebenso ist ihnen klar, dass dieser Fall ihnen
nicht nur ihr Leben, sondern noch etwas viel Schlimmeres rauben
könnte.
Kennen wir uns selbst nämlich nicht und vor allem unser Potential
zum Hass, kann dies dazu führen, dass wir ihn mit gerechtem Zorn
verwechseln. Dieser erlaubt uns, im Zuge des Auslebens unserer
tribalistischen Launen, Mord als Opferung zu betrachten, als
Dienst und dies macht uns nicht zum dunklen Menschenschlächter,
sondern zum strahlenden Helden – in unseren eigenen und den Augen
anderer.
Wieso es geschrieben wurde
Jede Gesellschaft ist nur eine Generation vom
Totalitarismus entfernt. Die Wurzel dieses
Totalitarismus liegt im gerechten Zorn und einem zügellosen
Urteil, welches sich in den schlimmsten Momenten und unter
Einflüsterungen zum Ressentiment entwickelt. Jeder, der
glaubt, eine aufgeklärte Gesellschaft wäre weniger manipulierbar,
liegt vollkommen falsch. Zuweilen ist sie leichter zu
manipulieren, da wir nicht immer rational sind, es aber stets
glauben zu sein.Deshalb ist die Wahl von Donald Trump
oder jene Boris Johnson, das Erstarken der Lega Nord in Italien,
der AfD in Deutschland, des Front National in Frankreich sowie
der FPÖ in Österreich nur zu verstehen, wenn wir uns selbst
verstehen, wenn wir verstehen, wie sich jederzeit unser Hass in
gerechten Zorn wandeln kann. Wie manipulierbar wir in einer
vernetzten Welt, im Zustand des Neides, der Angst und des Zorns
geworden sind und wie speziell den radikal populistischen Kräften
von links und rechts es immer leichter fällt uns in ihren
Bewegungen zu vermassen.
Analoge, digitale und soziale Medien haben ein
Informationszeitalter geschaffen. Die Negation der Wahrheit mag
die Lüge sein, doch die Negation der Negation der Wahrheit ist
die Information. Jener Zustand, in dem nichts mehr wahr ist, in
dem sich jeder Wert selbst entwertet…
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18.06.2019
19 Minuten
Diktaturen werden gewählt.
Das Recht zur Wahl mag ein essentieller Bestandteil der
Demokratie sein, doch ist es der Zentrale? Dieses Recht kann es
überhaupt nicht sein, kein Recht kann zentral für eine
gesellschaftliche Ordnung sein, denn eine solche kann niemals aus
Rechten entstehen. Vor jedem Recht steht eine Pflicht und es gibt
eine Pflicht, welche zentral für die Demokratie ist:
Eigenverantwortung.
Mit anderen Worten definiert und entsteht keine Demokratie durch
das Recht zur Wahl, sondern durch integere Individuen, welche
Verantwortung für das eigene Leben übernehmen.
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13.06.2019
56 Minuten
Das Manifest der Antitorheit geht auf die Philosophie der
Antitorheit an sich ein und ist ein recht guter Überblick.
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12.06.2019
3 Minuten
Die meisten Autoren sind nicht sehr originell, sie stellen eine
These vor und verbringen dann 250 Seiten damit diese These zu
untermauern und zu verteidigen. Wenn wir jedoch davon ausgehen,
dass Schreiben geschliffenes Denken ist, dann hat diese Art des
Schreibens nichts mehr mit Schreiben zu tun, weil sie nichts mit
Denken zu tun hat.
Denken richtet sich auf ein Problem aus, es versucht alles über
dieses Problem zu erfahren und löst es dann unter Umständen.
Wirkliches Schreiben ist somit eine Suche, ein Abenteuer, wenn
man so will. Wenn ich im Zuge des Schreibens auf den ersten
Seiten genau weiß, wo die Reise hingeht und was das endgültige
Ergebnis sein wird, kann ich mir den Weg sparen, denn er vermag
mir nichts zu lehren, nur wie vermeintlich „gut“ dieses Ergebnis
ist. Schreibe ich, darf ich nicht wissen wo all dies hinführt,
ich brauche nur eine ungefähre Richtung und eben unter dieser
Prämisse konzipierte ich die Antitorheit und alles was
dazugehört.
Gehen wir nun davon aus, dass die moderne gutenbergsche
Revolution des Podcastmarktes dem gesprochenen Wort die gleiche
Reichweite wie dem geschriebenen Wort gab, muss nun eine
strukturierte Idee nicht mehr in geschriebener Form präsentiert
werden, sondern es kann einfach über diese berichtet werden.
Probleme können nun durch das geschliffene Denken des
Schreibprozesses gelöst und dann verbal in die Welt
hinausgetragen werden.
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Über diesen Podcast
Niemand wird eure Wahrheit für euch finden. Denn sie zu suchen ist
das größte Abenteuer des Menschen. Unser Gehirn besitzt einen
mythologischen Aufbau, es ist buchstäblich aus Geschichten
hervorgegangen und noch immer denkt es auf diese Weise. Bei einem
jedem von uns mag es sich um ein limitiertes Individuum handeln,
doch mit diesem Fluch der Limitation geht ein Versprechen einher,
das Versprechen besser zu sein, besser zu werden. Dies ist das
Abenteuer des modernen Menschen, der Weg zum eigenen Selbst durch
die allzumenschliche Limitation.
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