Podcaster
Episoden
21.03.2021
54 Minuten
Gewinnt das hochkarätig besetzte internationale Drama
«Schwesterlein» oder doch eher der Film zum Zürcher Platzspitz den
Schweizer Filmpreis? Und warum wird der Preis in der Kategorie
männlicher Hauptdarsteller 2021 nicht vergeben? Die Kritikerrunde
zum Schweizer Filmpreis, geleitet von Monika Schärer. Was für die
Kultur generell gilt, stimmt erst recht für das Schweizer
Filmschaffen: Kommerziell war 2020 eine Katastrophe. Die meisten
nominierten Filme entstanden zwar vor der Pandemie, aber weil die
Kinos monatelang geschlossen waren, hat sie noch kaum jemand
gesehen. Der im Zürcher Drogenmilieu der 1990er-Jahre angesiedelte
Spielfilm «Platzspitzbaby» von Pierre Monnard und das hochkarätig
besetzte Drama «Schwesterlein» von Stéphanie Chuat und Véronique
Reymond bilden hier die Ausnahme. Der Schweizer Filmpreis wird
heuer trotzdem vergeben, allerdings nicht an einen männlichen
Hauptdarsteller. Ob dies eine Konsequenz der Frauenförderung von
Bund und Kantonen ist? Jedenfalls fällt auf, dass sowohl vor als
auch hinter der Kamera viele starke Frauen stehen: die
Schauspielerinnen Sarah Spale, Luna Mwezi und Rachel Braunschweig,
die Regisseurinnen Andrea Štaka, Bettina Oberli und das welsche
Regieduo Chuat und Reymond. Im Dokumentarfilm dominieren allerdings
die Männer. Jean-Stéphane Bron – seit Jahren ein sicherer Wert –
ist für «5 nouvelles du cerveau» nominiert, einer Annäherung an
jene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die dem Geheimnis
des menschlichen Gehirns auf der Spur sind. Ebenso nominiert ist
das formal bestechende und bereits mit dem Zürcher Filmpreis
ausgezeichnete Werk «Nemesis» von Thomas Imbach. Welche Filme
weshalb die grösste Chance auf den Schweizer Filmpreis haben,
diskutieren die Filmhistorikerin Marcy Goldberg, die
Filmwissenschaftlerin Denise Bucher («NZZ am Sonntag») und der
Filmredaktor Selim Petersen (SRF) mit Monika Schärer.
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14.02.2021
15 Minuten
Die Buddha-Statuen im afghanischen Bamiyan, das antike Palmyra in
Syrien oder die Altstadt von Sana’a gehören zum Kulturerbe der
Menschheit. Doch das hat sie nicht vor der Zerstörung durch
militante Gruppen geschützt. Ein Gespräch über Hoffnung,
Wiederaufbau und die Digitalisierung alter Fotos. Gross war der
Aufschrei der internationalen Gemeinschaft, als 2001 die
Buddha-Statuen im afghanischen Bamiyan von Taliban-Kämpfern
zerstört wurden. Die Statuen stammten aus dem 6. Jahrhundert und
waren Teil des Weltkulturerbes. Weltweit gibt es über 1100 Stätten,
die Kraft ihrer Definition der gesamten Menschheit gehören und
deshalb besonderen Schutz geniessen. Doch wenn Kriege und Konflikte
ausbrechen, werden die internationalen Konventionen zum Schutz der
Kulturgüter oft mit Füssen getreten. Und Kunstwerke manchmal sogar
absichtlich zerstört. Zahlreiche staatliche und nicht-staatliche
Organisationen wie die Unesco, Icomos oder neu auch Aliph kümmern
sich um den Schutz des Kulturerbes der Menschheit. Yves Bossart
spricht mit Valéry Freland, dem Direktor der Stiftung Aliph mit
Sitz in Genf, über das Prinzip des «safe haven», die
Digitalisierung vergilbter Fotos, und warum man Menschen schützt,
wenn man sich um Kulturgüter kümmert.
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24.01.2021
52 Minuten
Kunst ist ein Ausdruck menschlichen Erlebens, so die gängige
Meinung. Doch stimmt sie noch im Zeitalter von künstlicher
Intelligenz, oder können genauso auch Roboter und Algorithmen
Kunstwerke erschaffen, die uns Menschen berühren? Bisher stand
fest: Der Künstler, die Künstlerin, ist ein Genie und somit
unersetzlich. Doch das ist nicht mehr so klar: Ein vom Pariser
Kollektiv Obvious durch künstliche Intelligenz erstelltes Porträt
wurde für knapp eine halbe Million Dollar versteigert. Marina
Abramović erschuf ein Hologramm von sich selbst, das
stellvertretend für sie eine Dauer-Performance aufführt. Der
Künstler Patrick Tresset hat Roboter entwickelt, die für ihn seine
Porträts zeichnen. Im Stück «Uncanny Valley» lässt das
Theaterkollektiv Rimini Protokoll ein computergesteuertes Double
anstelle des Bestseller-Autors Thomas Melle auftreten. Und der
Brite Aidan Meller sorgte mit seiner Roboterkünstlerin Ai-Da für
Schlagzeilen. Ist diese Entwicklung als Chance zu sehen, die die
Kunstproduktion erweitert und bereichert, oder eher als
herannahender Alptraum, weil die Maschine den Menschen auch im
Bereich der Kreativität zu ersetzen droht? Ein Film von Frauke
Schlieckau.
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14.04.2020
53 Minuten
Für 100 Kinder, ihre Lehrpersonen und Familien war es ein Abenteuer
zwischen Hoffen und Bangen. Für Starpianist Lang Lang Teil einer
Herzensmission: Mit dem in Zürich aufgeführten Programm «101
Pianists» will er Kinder motivieren. Die Enttäuschung war gross.
Monatelang hatten Anna, Talisha, Jakob, Julian und Alexander – wie
95 andere Kinder aus der Region Zürich – für den grossen Auftritt
mit Lang Lang geübt. Doch dann sagte Lang Lang das Konzert in der
Zürcher Tonhalle ab. Grund: eine Entzündung in der linken Hand. Wie
die Kinder, ihre Eltern und die Betreuerinnen und Betreuer sich auf
Lang Langs Projekt «101 Pianists» vorbereiteten und wie ihr Traum
doch noch in Erfüllung geht, das zeigt der Film von Barbara Seiler.
Und wie sehr dem Starpianisten Kinder und ihre Förderung am Herzen
liegen. Ob Lang Lang in Zürich einen neuen Meisterschüler findet?
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Über diesen Podcast
Information: Dieser Video Podcast wird per Ende Juli 2021
eingestellt. Künftige und bisherige Episoden finden Sie auf unserem
Play SRF Portal (www.srf.ch/play). Zeit für Kulturdokumentarfilme.
Bei «Sternstunde Kunst» werden international relevante
Kunst-Strömungen sowie Künstlerinnen und Künstler vorgestellt.
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