Progonosen von Reuters

Werden Podcasts zukünftig Videos vertreiben?

11. Jun 2025 , aktualisiert: 18. Jun 2025

Audiomedien sind 2025 in Nachrichtenorganisationen besonders gefragt. Ziel ist es, mit ihnen mehr Reichweite, neue Einnahmequellen und mehr Nutzer zu gewinnen. Der 'Digital News Report 2025' von Reuters zeigt, wohin die Reise geht.

Bild: Reuters Institute for the Study of Journalism
Werden Podcasts zukünftig Videos vertreiben?

Der Digital News Report des Reuters Institute stellt die Voraussagen und Trends für Journalismus und Technologie im Jahr 2025 vor. Für die Daten wurden 326 Führungskräfte aus 51 Ländern befragt. Alle Teilnehmer arbeiteten zu diesem Zeitpunkt in verschiedenen Arten von Nachrichtenorganisationen, beispielsweise als Chefredakteur oder Head of Marketing. Die geschlossene Umfrage lief vom 20. November bis 20. Dezember 2024. Neben den Teilnehmern der Umfrage interviewte das Reuters Institute Verleger, Akademiker und Branchenexperten für zusätzlichen Input.

Der Bericht spricht über die Herausforderungen, mit denen Nachrichtenorganisationen konfrontiert werden. Darunter fällt der Umgang mit künstlicher Intelligenz, die Veränderung der Publikumsbindung durch Influencer und TikTok, neue Geschäftsstrategien zur Umsatzsteigerung und viele weitere Themen.

Nachrichten für die Ohren - Welche Methoden nutzen Verlage?

Laut Bericht planen im Jahr 2025 Verlage insgesamt mehr in Audio-Produkte und Dienstleistungen zu investieren. Zum Beispiel durch Integration von vorgelesenen Artikeln, Audio-Zusammenfassungen und Podcasts auf ihren Webseiten oder Apps.

Doch Audio stand auch zuvor schon hoch im Kurs. 46 Prozent der Befragten hatten bereits zum Zeitpunkt der Befragung in Audio-Produkte investiert oder wollten weiterhin investieren. Weitere 26 Prozent planen oder denken darüber nach, ein neues Audio-Produkt auf den Markt zu bringen.

Statistik: Which of the following new products/services, if any, are you planning to invest in this year? Base = 298.
Bild: Reuters Institute for the Study of Journalism

Um neue Einnahmen zu generieren und neue Zielgruppen zu gewinnen, planen Verlage separate Audio-Produkte, als exklusives Abomodell zu launchen. Beispiele dafür sind The Economist und Die Zeit. The Economist hat die Mehrheit ihrer Podcasts hinter eine Paywall gestellt und damit 30.000 Abonnenten in sechs Monaten dazugewonnen. Die Zeit hat eine eigene App, auf der sie ihre Audio-Inhalte durch ein separates Abonnement zur Verfügung stellt. Neben der Vermarktung von Podcasts als exklusive Inhalte, sollen diese auch vermehrt in Abonnement-Bundles integriert werden. Das soll helfen, die Loyalität zu steigern und die Kundenbindung zu erhöhen.

Die Lösung gegen Nachrichtenmüdigkeit: Podcasts?

Um der Nachrichtenmüdigkeit entgegenzuwirken, haben es sich einige Verlage zur Aufgabe gemacht, neue Formate zu entwickeln, die leichter zugänglich sind. Als Beispiel erwähnt der Bericht die neue digitale Medienplattform Uusi Juttu aus Finnland. Die Plattform finanziert sich durch ein Abomodell und stellt tiefgehende Nachrichten ohne Werbung zur Verfügung. Auch dieses Unternehmen hat vor, sich 2025 stark auf das Audiomedium zu fokussieren, unter anderem durch einen täglichen Podcast.

Ausschnit der finnischen Nachrichtenseite Uusi Juttu
Bild: Uusi Juttu


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