Designing Podcasts Studie
Warum ihr Podcasts liebt
Podcasts sind längst mehr als Hörspiel oder Hintergrundmedium – sie prägen Alltag, Wissenstransfer und Kultur. Im Forschungsprojekt 'Designing Podcasts' untersuchen die ZHAW und die ZHdK, wie gutes Podcast-Design entsteht. Die Ergebnisse zeigen: Die Magie liegt im Zusammenspiel von Dramaturgie und Psychologie.
Etwa 2,6 Millionen Menschen in der Schweiz hören regelmäßig Podcasts, in Deutschland sind es rund 23,8 Millionen. Doch was macht die Faszination aus? Genau das erforscht das DIZH‑Projekt (Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen) Designing Podcasts. Forscher von der ZHAW School of Applied Psychology und der ZHdK Cast/Audiovisual Media befragten dafür Hörer zu ihren Nutzungsmotiven: Warum greifen sie immer wieder zu bestimmten Formaten? Welche emotionalen oder kognitiven Prozesse sorgen dafür, dass sie dranbleiben?
Podcasts müssen zu Hörer, Bedürfnis und Tätigkeit passen
Parallel dazu untersucht das Team der ZHdK, was erfolgreiche Podcasts gestalterisch auszeichnet. Anhand von dramaturgischen Analysen und Gesprächen mit Produzenten rekonstruiert das Projekt, wie Aufbau, Erzählweise und Sounddesign die Wirkung eines Podcasts prägen. Dabei rücken drei Archetypen besonders ins Zentrum: Story, Talk und Factual – in diese Kategorien lassen sich alle untersuchten Podcasts kategorisieren.
Story-Podcasts erreichen ihre Hörerschaft mit dem Versprechen der Spannung, während Talk-Podcasts eher dank ihrer Hosts überzeugen. Factual Podcasts vermitteln indes Wissen. Die Alleinstellungsmerkmale korrespondieren mit den Bedürfnissen der Hörer, die sich wiederum in wissensorientierte, unterhaltungsorientiert oder flexibel kategorisieren lassen. Der Hörer findet also den passenden Podcast – oder andersherum.
Ein Faktor, der über den Erfolg von Podcasts entscheidet, ist offenbar auch die Passung. Da Podcasts häufig "nebenbei" gehört werden, sollten sie zur ausgeführten Tätigkeit passen. Podcasts mit komplexen Themen gehen besonders gut zusammen mit einfachen Tätigkeiten. Wenn Hörer komplexen Tätigkeiten nachgehen, während ihr Podcast, läuft, dürfen es hingegen etwas seichtere Inhalte sein.
Vom Forschungslabor in die Praxis
Am Ende der zweijährigen Zusammenarbeit steht ein praxisorientiertes Handbuch, das wissenschaftliche Erkenntnisse für Medienschaffende zugänglich macht. Entwickelt mit Unterstützung von Podcastschmiede Winterthur und finanziert durch die DIZH, bietet es konkretes Wissen für Produktion, Gestaltung und Distribution. Designing Podcasts zeigt, wie Theorie und Praxis gemeinsam helfen können, die Podcast-Landschaft noch besser zu verstehen.
Das aus der Studie entstandene Handbuch gibt es hier zum gratis Download.
*Erstellt mithilfe von KI