Politik und Gelder
Teure Regierungs-Podcasts, die keiner hört
Podcasts sind ein wirksames PR-Werkzeug. Das hat auch die Bundesregierung entdeckt. Deshalb investiert sie viel Geld in Podcasts — die nur leider niemanden zu interessieren scheinen.
Vielen Podcastern dürfte das Problem vertraut sein: Der eigene Podcast ist draußen, aber die Hörer bleiben aus. Überraschend ist jedoch, dass nicht nur unbekannte Hobbypodcaster mit dieser Herausforderung kämpfen, sondern auch Politiker der Bundesregierung.
Wie der Spiegel meldet, bezahlten Politiker in den vergangenen Jahren hunderttausende Euro in Podcasts. Die Podcasts sollten als PR-Maßnahmen dienen und Zuhörern die Arbeit der Regierung näherbringen. Leider, so der Artikel, blieben die Hörer jedoch in vielen Fällen aus.
Was geben die Bundesministerien für Podcasts aus?
Hubertus Heils bereits beendeter Podcast Das Arbeitsgespräch soll zuletzt nur noch 1.326 Hörer gehabt haben. Die 11 Episoden des Podcasts sollen insgesamt 223.800 Euro gekostet haben. Der Podcast Rohrpost auf die Ohren aus dem Innenministerium soll indes 139.000 Euro gekostet haben. Und das bei zuletzt 648 erreichten Menschen.
Smart City aus dem Bundesbauministerium soll 15.000 Euro gekostet haben, dafür jedoch insgesamt nur 160 mal heruntergeladen worden sein. Die Podcasts des Bundesverteidigungsministeriums scheinen aktuell viele Hörer zu erreichen, ihre Abrufwerte erreichen sogar bis zu 70.000 Hörer. Das Ministerium soll allerdings auch externe Partner für "noch mehr Reichweite" bezahlen.