Abhör-Skandal
Sonderpodcast der SZ zur Pegasus-Recherche
Ein weiterer Abhör-Skandal erschüttert die Welt. Politiker, Journalisten und Aktivisten sollen mit einer Spionage-Software namens Pegasus ausgespäht worden sein. Die Recherche internationaler Journalisten liefert nun erste Hintergründe.
Die israelische NSO-Group ist Hersteller von Überwachungssoftware. Ihre Programme sind zur Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus gedacht. Nun scheinen sie jedoch auch gegen weitere Menschen eingesetzt worden zu sein.
Die Software der NSO-Group ist eine mächtige Waffe, mit der sich unbemerkt Smartphones überwachen lassen. So können heimlich E-Mails gelesen, die Kamera eingeschaltet oder Gespräche abgehört werden. Eigentlich sollten die Programme nur von staatlichen Behörden genutzt werden. Wie das Recherchen nun zeigen, soll Pegasus jedoch missbräuchlich genutzt worden sein.
Recherche zu Pegasus
Ziel der Überwachung wurden ersten Erkenntnissen zufolge Journalisten, Menschenrechtler und Oppositionelle. Im SZ-Podcast Auf den Punkt erläutert Bastian Obermayer, Ressortleiter für Investigative Recherche, was bisher bekannt ist. Im Raum steht der Verdacht, dass staatliche Stellen ihre politisch aktive Bürger überwachten. Beobachter setzen das mit einem Angriff auf die Demokratie gleich.
Beim Projekt Pegasus wirkten unter anderem die Washington Post, der Guardian, Le Monde und in Deutschland neben der Süddeutschen Zeitung auch NDR, WDR und Die Zeit mit. Es unterliegt der Organisation Forbidden Stories, die Recherchen getöteter Journalisten fortsetzt und gefährliche Recherchen absichert.