Carolin Emcke: RESPEKT IST ZUMUTBAR

Carolin Emcke: RESPEKT IST ZUMUTBAR

51 Minuten

Beschreibung

vor 1 Tag

“Aus Kreiskys Wohnzimmer“





Tessa Szyszkowitz im Gespräch mit Carolin Emcke





RESPEKT IST ZUMUTBAR





Der permanente Online-Auftritt, die ständige Erregtheit in
Podcast- und Fernsehstudios verändert Persönlichkeiten bis zur
Unkenntlichkeit, schreibt Emcke: „Um  auch  nur 
etwas  politische  oder  mediale Aufmerksamkeit zu
ergattern, werden Misstrauen und Ressentiments  gegen 
andere  abgesondert.  Dabei  hat  sich 
eine  Art  Exhibitionismus  der 
Kaltherzigkeit  ausgebreitet,  der stolz und schamlos
offenbart, was an geistigem Geiz und emotionaler Impotenz lieber
verborgen bliebe.“





Was aber ist dieser Tiefstapelei entgegenzusetzen? Wer will schon
den Rüpeln das Feld überlassen? Es ist außerdem immens wichtig,
dass die Diskussionskultur sich nicht auf eine Weise
radikalisiert, die ein Gespräch über gewisse Themen unmöglich
macht. Carolin Emcke beobachtet dies gerade im Nahost-Konflikt,
in der Auseinandersetzung zwischen Israel:innen und
Palästinenser:innen  – und ihren Sympathisant:innen in
Deutschland und generell in Europa. Respekt als Kernkategorie
kann helfen. Und noch eine zutiefst menschliche Eigenschaft, die
gerade im öffentlichen Diskurs verloren zu gehen droht: die
Empathie.





Caroline Emcke, Studium der Philosophie, Politik
und Geschichte in London, Frankfurt am Main und an der Harvard
University. Von 1998–2006 Redakteurin beim Spiegel, anschließend
internationale Reporterin für Die ZEIT (2007–2014). Seit 2014
Kolumnistin der Süddeutschen Zeitung und freie Publizistin. Sie
kuratiert und moderiert seit 2004/05 die Diskussionsreihe
„Streitraum“ an der Berliner Schaubühne und seit 2023 den
SZ-Podcast „In aller Ruhe“. Jüngste Publikationen u. a.: Respekt
ist zumutbar (2025), Was wahr ist. Über Gewalt und Klima (2024),
Für den Zweifel (2022).





Auszeichnungen (Auswahl): Otto-Brenner-Preis, Deutscher
Reporterpreis, Johann-Heinrich-Merck-Preis, Lessing-Preis,
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels,
Carl-von-Ossietzky-Preis, Glas der Vernunft (2024),
Mercator-Professur (2024).





Tessa Szyszkowitz, ist eine österreichische
Autorin und Journalistin, die in Jerusalem, Brüssel und Moskau
als Auslandskorrespondentin arbeitete, bevor sie nach London zog.
Sie schreibt für den Falter, ihre Artikel erscheinen auch im
Tagesspiegel und der NZZ am Sonntag. Ihr jüngstes Buch: “Echte
Engländer – Britain and Brexit” (2018). Sie ist ein Distinguished
Fellow at the Royal United ervices Institute in London.

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