Tag 6: Katechismus 39–46 Der Gott, der sich finden lässt

Tag 6: Katechismus 39–46 Der Gott, der sich finden lässt

5 Minuten

Beschreibung

vor 3 Tagen

Was, wenn das, was du „Unruhe“ nennst, in Wahrheit eine
Spur ist – eine leise Sehnsucht, die dich nicht quält, sondern
ruft?


Willkommen zurück zu „Katechismus in einem Jahr“. Ich bin Sam –
und heute sind wir bei KKK §39–§46. Diese Sätze sind wie ein
stilles Fenster: Du schaust hindurch – und merkst, du bist nicht
zufällig hier.


Die Essenz für heute


Das eine Ding für heute ist dies: Deine Sehnsucht nach Gott ist
kein Fehler in dir – sie ist ein Abdruck. Und Gott ist nicht fern
davon, sondern der Ursprung dieser Unruhe, die nach Hause will.


Persönliche Erfahrung


Es gibt Tage, da fühlt sich das Herz an wie unterwegs, ohne Ziel.
Du funktionierst, du erledigst, du lächelst vielleicht sogar –
und trotzdem bleibt ein leeres Fach innen drin.


Und genau da trifft mich dieser Abschnitt: Nicht als Vorwurf,
sondern als Trost. Als würde Gott sagen: „Ich kenne diese Stelle.
Ich habe sie nicht vergessen.“


Gebet zum Heiligen Geist


Heiliger Geist, öffne heute mein Herz für die Wahrheit, die mich
trägt. Mach aus meiner Unruhe ein Gebet, aus meinem Suchen ein
Vertrauen, und aus meinen Fragen einen Weg zu dir. Amen.


️ Impuls


Der Katechismus sagt hier etwas sehr Schönes und sehr Ernstes
zugleich: Der Mensch ist auf Gott hin geschaffen. Nicht nur, weil
Gott stärker ist als wir – sondern weil Gott gut ist, und weil
unsere Seele ohne ihn nicht „ankommt“.


Diese Sehnsucht ist universell. Sie ist nicht nur in frommen
Momenten da, sondern auch mitten im Alltag: in der Frage nach
Sinn, in dem Wunsch, wirklich gesehen zu werden, in der Hoffnung,
dass Liebe mehr ist als Chemie und Zeit.


Und doch: Diese Sehnsucht ist verwundbar. Der Katechismus spricht
davon, dass der Mensch Gott vergessen kann – nicht, weil Gott
unwirklich wäre, sondern weil wir uns ablenken lassen, weil wir
uns selbst genügsam machen wollen, weil Sünde wie ein Schleier
über das Herz fällt. Nicht immer laut. Oft ganz leise: „Später.
Morgen. Wenn es ruhiger wird.“


Aber hier kommt die tröstliche Klarheit: Gott hört nicht auf zu
rufen. Diese Sehnsucht ist wie ein inneres Echo seiner Stimme.
Und selbst wenn wir sie überdecken – sie ist noch da. Manchmal
als Heimweh, das keinen Ort auf der Landkarte hat. Manchmal als
Hunger, den nichts auf Dauer stillt.


Wenn du heute nur einen Satz mitnimmst, nimm diesen: „Meine
Sehnsucht ist eine Einladung – nicht eine Anklage.“


Denn Gott ist nicht der Richter deiner Unruhe. Er ist das Ziel,
nach dem sie tastet.


Abschlussgebet


Vater, du hast mich für dich geschaffen. Vergib mir, wo ich dich
klein gedacht oder verdrängt habe. Und nimm meine Sehnsucht heute
in deine Hand: reinige sie, ordne sie, erfülle sie mit dir. Du
bist mein Anfang – und du bist mein Zuhause. Amen.


Dein nächster Schritt


Wenn du heute Unruhe spürst, benenne sie vor Gott in einem Satz:
„Herr, ich sehne mich – und ich komme zu dir.“ Sprich ihn
langsam, einmal jetzt, einmal später am Tag.


Verabschiedung


Bis morgen — und denk daran: Deine Sehnsucht ist kein Zufall. Sie
ist eine Spur zurück zu Gott.

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