2. Prozesstag im Fall der Tötung von Mouhamed Lamine Dramé in Dortmund

2. Prozesstag im Fall der Tötung von Mouhamed Lamine Dramé in Dortmund

36 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Knapp eineinhalb Jahre nach der Tötung von Mouhamed Lamine Dramé
durch die Dortmunder Polizei hat am 19.12.2023 der Prozessauftakt
am Landgericht Dortmund stattgefunden. Der Prozess wird
voraussichtlich bis zum Frühjahr andauern. Das öffentliche
Interesse an dieser Gerichtsverhandlung ist groß: Selten genug
kommt es in Deutschland bei tödlicher rassistischer Polizeigewalt
überhaupt zu Gerichtsprozessen. Selten genug steht überhaupt die
Gewaltanwendung der Polizei im öffentlichen Fokus. Selten genug
werden die Namen und Geschichten der Betroffenen dieser Gewalt
überhaupt öffentlich erinnert.


Für unsere Dokumentation des 2ten Prozesstages haben wir Menschen
und Gruppen gesprochen, die am Verhandlungstag teilgenommen
haben. Wir haben mit dem Solidaritätskreis Mouhamed
(https://justice4mouhamed.org/), Justice for Sammy
(https://www.justiceforsammy.com/), Lisa Grüter, der Anwältin der
Nebenklage, BackUP sowie der Initiative 2. Mai Mannheim
(https://www.initiative-2mai.de/) gesprochen.
Danke an Defund the Police, Gruppe Dortmund für ihre Grußworte!


Zum gestrigen Prozesstag:
Der zweite Verhandlungstag begann damit, womit viele
Beobachter:innen vorher schon gerechnet hatten – es kam zu keiner
Einlassung der Angeklagten und es gab auch keinerlei formale
Schuldeingeständnisse.
Eingangs wies der vorsitzende Richter darauf hin, dass auch eine
Notwehrsituation bestanden haben könnte und ob die Verteidiger in
dieser Sache vorsehen, Anträge zu stellen.
Eine Kammer, die die angeklagten Polizeibeamt:innen als Opfer
sieht. Dieser Umstand geht so aus der Anklageschrift der
Staatsanwalt eindeutig nicht hervorgeht.


ZITAT: Justine, die Mutter von Sammy „Als Mama, als Angehörige
von einem von Polizisten Erschossenem muss ich schon sagen, es
war für mich ziemlich heftig da zu sitzen und die Mörder auch zu
sehen, also sprich die Täter, die Polizisten, die heute auch von
ihrem Schweigerecht Gebrauch gemacht haben. Den Richter fand ich
sehr gewöhnungsbedürftig, ich denke da ist schon eine leichte
Färbung wie das so weitergehen wird. (…) Mein erster Gedanke war,
der ist ziemlich Pro Polizei.“
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/zweiter-prozesstag-drame-anklagte-schweigen-100.html


No Justice, No Peace.


Prozessdokumentation braucht Ressourcen: Wir möchten auf die
aktuelle Spendenkampagne des Solidaritätskreis Mouhamed hinweisen
https://www.betterplace.org/de/projects/131472-prozessteilnahme-der-familie-drame-sowie-solidarische-prozessbegleitung

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