Dreizehnter Prozesstag im Fall der Tötung von Mouhamed Lamine Dramé
40 Minuten
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vor 1 Jahr
Eine kleine Anmerkung: Wir haben vom 12. Prozesstag nicht
berichtet, weil es sich nur um einen Schiebetermin gehandelt hat,
der keine neuen inhaltlichen Erkenntnisse gebracht hat.
Der 13. Prozesstag war ein einschlägiger Prozesstermin, denn der
hauptangeklagte Polizeibeamte Fabian S., der mit einer MP5
insgesamt sechs mal auf Mouhamed schoss, hat sich vor Gericht
eingelassen.
Unsere 12. Folge des Podcasts beginnt mit einem Statement von
Defund The Police Dortmund zum aktuellen Verfassungsschutzbericht
NRW 2023 sowie einer Pressemitteilung vom Justice Collective
Berlin, dem Solidaritätskreis Justice4Mouhamend und der Defund
the Police Gruppe Dortmund, die für diesen Prozesstag einen Flyer
entworfen darüber entworfen haben, dass von deutschen Gerichten
keine Gerechtigkeit zu erwarten ist.
Im Fokus des 13. Prozesstags stand die Aussage des
Hauptangeklagten Fabian S. Dieser stellte klar, dass er aus
Notwehr gehandelt habe, um seine Kolleg:innen zu schützen.
Zum Ende des Verhandlungstages richtete Fabian S. persönliche
Worte in Richtung der Brüder Sidy und Lassana Dramé, die neben
ihrer Anwältin im Gerichtssaal saßen. Er entschuldigte sich bei
den Brüdern und berichtete, dass sein Herz stehen geblieben sei
als er vom Tod Mouhameds erfahren habe. Ein selbstkritischer
Rückblick auf das eigene Handeln am 08. August 2022 blieb
allerdings aus.
Für die Brüder Mouhameds war dieser Tag besonders belastend, sie
verließen nach der Verhandlung den Gerichtssaal in Begleitung und
wurden auch im Nachgang von solidarischen Menschen unterstützt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Entscheidung der
Kammer, die Aussagen der Polizist*innen NICHT zum Prozess
zuzulassen, die diese in den direkt auf den Tod Mouhameds
folgenden Befragungen durch die Recklinghäuser Polizei gemacht
haben. Das bedeutet, dass die Nebenklage die Unterschiede in den
Aussagen von damals und heute nicht im Gericht öffentlich machen
kann. Allerdings brachte Richter Kelm seine Auffassung zum
Ausdruck, dass die Aussagen der Polizeibeamt:innen, die damals
als Zeug:innen befragt worden sind, zur Zeit nicht benötigt und
für den Prozessverlauf irrelevant seien.
Wir haben nach diesem emotionalen Tag mit der Anwältin der
Nebenklage Lisa Grüter, Alex vom Solidaritätskreis J4M, Michele
vom GK und Lea von den kritische Jurist:innen gesprochen. Darüber
hinaus hat uns Jasmina Kuhnke, die als Autorin und Aktivistin
ihre Perspektive gibt, was es bedeutet ein schwarzer Mensch in
Deutschland zu sein, ein Interview gegeben.
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