Die Taurus-Abhöraffäre

Die Taurus-Abhöraffäre

39 Minuten

Beschreibung

vor 3 Tagen
Am 19. Februar 2024 führen vier hochrangige Offiziere der deutschen
Luftwaffe eine als vertraulich eingestufte Webkonferenz. Unter
ihnen: Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz und Brigadegeneral Frank
Gräfe. Thema: ein möglicher Einsatz des deutschen Marschflugkörpers
Taurus im russisch-ukrainischen Krieg. Im Gespräch geht es um
technische Details, Einsatzvorbereitungen und mögliche Ziele wie
bestimmte Munitionsdepots oder die Krim-Brücke. Brisant ist zudem
die Erwähnung britischen und US-amerikanischen Personals in der
Ukraine – etwas, das Kiew bislang bestritten hatte. Elf Tage
später: der russische Staatssender RT veröffentlicht einen rund
40-minütigen Mitschnitt des streng geheimen Gesprächs. Der Leak
löst eine internationale Debatte über Spionage, deutsche
Sicherheitsstandards und die Frage aus, wie es überhaupt zu dem
Abhören kommen konnte. War es ein technischer Fehler? Ein gezielter
russischer Eingriff? Oder schlicht fahrlässige Nutzung eines
ungesicherten Kommunikationskanals? Im Podcast sprechen Felix
Kalkum und Hermann Huber mit Oberst Guido Schulte, dem Chief
Information Security Officer der Bundeswehr. Er erklärt, wie er von
dem brisanten Fall erfuhr, welche ersten Maßnahmen eingeleitet
wurden, welche sensiblen Informationen preisgegeben wurden – und
wie realistisch verschiedene Szenarien des Abhörens sind, etwa
durch IMSI-Catcher, unsichere WebEx-Einwahl oder
Überwachungstechnologien im Umfeld der Singapore Airshow, einer der
weltweit größten militärischen Luftfahrtmessen. Außerdem spielen
die politischen Konsequenzen der Affäre eine Rolle, sowie die
Frage, ob und wie sich ähnliche Vorfälle künftig verhindern lassen.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15