#229 Es ist 2022 und Job-Interviews werden immer noch geführt wie vor 100 Jahren. Nur das Gejammer über Fachkräftemangel wird jeden Tag lauter! Reden wir doch mal über typische Fehler, die Bewerber vertreiben, und zwar weit, weit weg und auf Nimmerwieders
Der ichbindochnichthierumbeliebtzusein.com PodCast
28 Minuten
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Der PodCast rund um Führung, Fliegen, Technik und Alltag. Deine Informationsquelle für das Ohr am Puls der Zeit!
Beschreibung
vor 3 Jahren
Es ist 2022 und Job-Interviews werden immer noch geführt wie vor
100 Jahren. Nur das Gejammer über Fachkräftemangel wird jeden Tag
lauter! Reden wir doch mal über typische Fehler, die Bewerber
vertreiben, und zwar weit, weit weg und auf Nimmerwiedersehen...!
Willkommen bei Human Resources (nein, die Realität, nicht Netflix!)
Ich hatte euch schon mal von meinem schlimmsten telefonischen
Interview berichtet. Damals war die Marktlage eine andere.
Heute ist es wieder ein Bewerbermarkt. Sprich: die Firmen legen
sich ins Zeug, um den Bewerber für das Unternehmen zu
begeistern. Und trotzdem platzen viele Gespräche und führen am
Ende nicht zu einem Arbeitsvertrag und einem neuen Mitarbeiter.
Und in den meisten Fällen, weil ein einziger interner Bereich
immer noch im Mittelalter hängt und es leider eben auch viel zu
viele schlechte Personaler gibt!
Kurze Frage, bevor wir an die wahren Gründe gehen, warum HR in
vielen Unternehmen einfach abgeschafft werden kann und es
danach und ohne diesen Bereich einfach nur besser werden kann:
Eine Bewerbungsunterlage besteht aus Anschreiben, Lebenslauf,
eventuell einem Motivationsschreiben und den Anlagen, also
Zeugnisse, Zertifikate und all das wichtige Zeugs. Was glaubt
ihr, wie lange sich der durchschnittliche Personaler in der
Vergangenheit, also bevor der Markt zugunsten der Bewerber sich
drehte, für die Erstdurchsicht einer Bewerbung Zeit genommen
hat? 15 Minuten? Eine Stunde? Einen halben Tag? Ich löse mal
kurz: Im Durchschnitt werden nur das Anschreiben und der
Lebenslauf zu einem "Kennenlernen" herangezogen. Die Zeit dafür
liegt zwischen 30 Sekunden und maximal drei Minuten.
BITTE? Ja, ihr habt richtig gehört! Der Bewerber sitzt zu
Hause, findet die ideale Stelle für seine Ausbildung. Passend
auch die Fortbildungen. Und auch die letzten Jahre Profession
genau in dem Bereich, der hier gesucht wird. Also ein
Anschreiben, dass auf maximal eineinhalb Seiten darlegt, warum
man der richtige ist. Erfolgreiche Umsetzung ähnlicher
Tätigkeiten schildern. Und schon steigt die Vorfreude auf ein
Interview.
Und jetzt sage ich euch: Schlechte Personaler lesen Anschreiben
gar nicht, der Rest benötigt keine 15 Sekunden, um zu glauben,
dass er euch auf Basis des bisschen durch gerasterten schon
durch und durch kennt. Zack, Schublade auf, Pech gehabt, lieber
Bewerber!
Verdauen wir Tiefschlag eins, es geht ja noch weiter. Kommen
wir zum Lebenslauf: Wie lange prüft ein durchschnittlicher
Personaler deinen Lebenslauf? Also, ein Personaler der Art, der
bis heute nicht verstanden hat, was das Unternehmen so genau
eigentlich macht. Und der auch von den eigentlich
ausschreibenden Bereichen in der Firma nur als teure und intern
quersubventionierte Last gesehen wird. Und der ja bestenfalls
nur abgleicht, ob dein Vorwissen oder deine Ausbildung zu der
Ausschreibung passt. Und der sich Zeit nehmen sollte, zu lesen,
was du eigentlich schon so gemacht hast.
Und warum tut immer jeder so, als gäbe es ganz wichtige
Positionen am Ende des Lebenslaufs, wie Hobbys, wenn das
sowieso alles übersprungen wird, weil noch ganze drei andere
Bewerbungsmappen für den Job auf dem Schreibtisch liegen?
Zurück zur Frage: Wie lange sichtet ein Personaler deinen
Lebenslauf?
Möge Maren Gilzer bitte die erste Schätzung umdrehen... NEIN,
GANZ FALSCH! Wir liegen hier zwischen 45 Sekunden(!) und keinen
fünf Minuten. Das würde ich gerne mal mit Janina Kugel im
Interview diskutieren!
Wieso komme ich jetzt nur nach diesen einleitenden Fakten auf
die tagtägliche Praxis?
Ach ja, genau. Weil es Zeit wird, mal zu diskutieren, wie die
durchschnittliche und nicht unbedingt gute HR so arbeitet,
egal, ob als Bereich, als Cost Center oder einfach nur auf dem
Flur, der sonst leer Folge direkt herunterladen
100 Jahren. Nur das Gejammer über Fachkräftemangel wird jeden Tag
lauter! Reden wir doch mal über typische Fehler, die Bewerber
vertreiben, und zwar weit, weit weg und auf Nimmerwiedersehen...!
Willkommen bei Human Resources (nein, die Realität, nicht Netflix!)
Ich hatte euch schon mal von meinem schlimmsten telefonischen
Interview berichtet. Damals war die Marktlage eine andere.
Heute ist es wieder ein Bewerbermarkt. Sprich: die Firmen legen
sich ins Zeug, um den Bewerber für das Unternehmen zu
begeistern. Und trotzdem platzen viele Gespräche und führen am
Ende nicht zu einem Arbeitsvertrag und einem neuen Mitarbeiter.
Und in den meisten Fällen, weil ein einziger interner Bereich
immer noch im Mittelalter hängt und es leider eben auch viel zu
viele schlechte Personaler gibt!
Kurze Frage, bevor wir an die wahren Gründe gehen, warum HR in
vielen Unternehmen einfach abgeschafft werden kann und es
danach und ohne diesen Bereich einfach nur besser werden kann:
Eine Bewerbungsunterlage besteht aus Anschreiben, Lebenslauf,
eventuell einem Motivationsschreiben und den Anlagen, also
Zeugnisse, Zertifikate und all das wichtige Zeugs. Was glaubt
ihr, wie lange sich der durchschnittliche Personaler in der
Vergangenheit, also bevor der Markt zugunsten der Bewerber sich
drehte, für die Erstdurchsicht einer Bewerbung Zeit genommen
hat? 15 Minuten? Eine Stunde? Einen halben Tag? Ich löse mal
kurz: Im Durchschnitt werden nur das Anschreiben und der
Lebenslauf zu einem "Kennenlernen" herangezogen. Die Zeit dafür
liegt zwischen 30 Sekunden und maximal drei Minuten.
BITTE? Ja, ihr habt richtig gehört! Der Bewerber sitzt zu
Hause, findet die ideale Stelle für seine Ausbildung. Passend
auch die Fortbildungen. Und auch die letzten Jahre Profession
genau in dem Bereich, der hier gesucht wird. Also ein
Anschreiben, dass auf maximal eineinhalb Seiten darlegt, warum
man der richtige ist. Erfolgreiche Umsetzung ähnlicher
Tätigkeiten schildern. Und schon steigt die Vorfreude auf ein
Interview.
Und jetzt sage ich euch: Schlechte Personaler lesen Anschreiben
gar nicht, der Rest benötigt keine 15 Sekunden, um zu glauben,
dass er euch auf Basis des bisschen durch gerasterten schon
durch und durch kennt. Zack, Schublade auf, Pech gehabt, lieber
Bewerber!
Verdauen wir Tiefschlag eins, es geht ja noch weiter. Kommen
wir zum Lebenslauf: Wie lange prüft ein durchschnittlicher
Personaler deinen Lebenslauf? Also, ein Personaler der Art, der
bis heute nicht verstanden hat, was das Unternehmen so genau
eigentlich macht. Und der auch von den eigentlich
ausschreibenden Bereichen in der Firma nur als teure und intern
quersubventionierte Last gesehen wird. Und der ja bestenfalls
nur abgleicht, ob dein Vorwissen oder deine Ausbildung zu der
Ausschreibung passt. Und der sich Zeit nehmen sollte, zu lesen,
was du eigentlich schon so gemacht hast.
Und warum tut immer jeder so, als gäbe es ganz wichtige
Positionen am Ende des Lebenslaufs, wie Hobbys, wenn das
sowieso alles übersprungen wird, weil noch ganze drei andere
Bewerbungsmappen für den Job auf dem Schreibtisch liegen?
Zurück zur Frage: Wie lange sichtet ein Personaler deinen
Lebenslauf?
Möge Maren Gilzer bitte die erste Schätzung umdrehen... NEIN,
GANZ FALSCH! Wir liegen hier zwischen 45 Sekunden(!) und keinen
fünf Minuten. Das würde ich gerne mal mit Janina Kugel im
Interview diskutieren!
Wieso komme ich jetzt nur nach diesen einleitenden Fakten auf
die tagtägliche Praxis?
Ach ja, genau. Weil es Zeit wird, mal zu diskutieren, wie die
durchschnittliche und nicht unbedingt gute HR so arbeitet,
egal, ob als Bereich, als Cost Center oder einfach nur auf dem
Flur, der sonst leer Folge direkt herunterladen
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