Endometriose: Das unerkannt bleibende Chamäleon

Endometriose: Das unerkannt bleibende Chamäleon

17 Minuten

Beschreibung

vor 2 Tagen

Die Endometriose wird als chronische, hormonabhängige Erkrankung
beschrieben und ist aufgrund ihrer komplexen und unspezifischen
Symptome auch als „Chamäleon der Gynäkologie“ bekannt.


Definition und Betroffenheit: Endometriose ist eine sehr häufige
Erkrankung, von der etwa zwei bis zehn Prozent aller Frauen
betroffen sind, insbesondere jene im gebärfähigen Alter zwischen
20 und 40 Jahren. Sie ist nicht ansteckend, tritt aber familiär
gehäuft auf (genetische Disposition).


Eigenschaften der Herde: Endometriose-Herde sind
Zellansammlungen, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln. Sie sind
an sich gutartig und Endometriose ist kein Krebs. Diese Herde
folgen dem hormonellen Zyklus, wachsen und bluten. Da Blut und
Zellreste nicht ausgeschieden werden können, führt dies zu
Entzündungen, Zystenbildung oder Verwachsungen. Die Herde können
prinzipiell im gesamten Körper auftreten, meist aber an
Eileitern, Eierstöcken, Darm, Blase oder Bauchfell.


Symptome und Diagnose: Die Erkrankung hat eine ganze Palette von
Symptomen, darunter Schmerzen im Unterbauch und
Fruchtbarkeitsprobleme. Die Symptome können
menstruationszyklus-abhängig oder -unabhängig auftreten. Die
Komplexität erschwert die Diagnose erheblich, weshalb
Endometriose oft erst nach Jahren erkannt wird. Wichtige
erschwerende Faktoren sind:


1. Der Verlauf kann vollkommen symptomfrei sein.


2. Die Beschwerden müssen nicht im direkten Verhältnis zum Grad
der Erkrankung stehen; kleine Herde können große Schmerzen
verursachen, während große Herde beschwerdefrei bleiben können.


Ursachen und Therapie: Die konkrete Ursache ist wissenschaftlich
nicht bekannt. Als Risikofaktoren gelten neben der Genetik auch
kurze Menstruationszyklen, eine frühe erste Regelblutung und eine
späte erste Schwangerschaft. Die Therapie ist symptomorientiert
und zielt auf die Beseitigung der Herde. Behandelt wird
medikamentös (z. B. Gestagene zur Zyklusblockade) oder operativ,
wenn Medikamente erfolglos bleiben oder Organfunktionen gestört
sind. Bei Verdacht ist der Gynäkologe der richtige
Ansprechpartner.

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