Grossmütter gegen Depression? Simbabwes ungewöhnlicher Weg
In Simbabwe gibt es gerade einmal 19 Psychiater – aber mehr als
4000 Grossmütter, geschult in den Grundlagen der Gesprächstherapie.
Auf einfachen Holzbänken bieten die «Gogos» niederschwellige Hilfe
bei psychischen Problemen an. Kann Psychotherapie so ...
28 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Tagen
In Simbabwe gibt es gerade einmal 19 Psychiater – aber mehr als
4000 Grossmütter, geschult in den Grundlagen der Gesprächstherapie.
Auf einfachen Holzbänken bieten die «Gogos» niederschwellige Hilfe
bei psychischen Problemen an. Kann Psychotherapie so funktionieren?
Dixon Chibanda ist Psychiater in Harare, der Hauptstadt Simbabwes.
2005 erhält er einen Anruf. Es ist die Mutter von Erica, einer
seiner Patientinnen. Erica habe sich das Leben genommen. «Jeder
Suizid ist ein Albtraum», sagt Chibanda. Doch dieser traf ihn
besonders tief. Ericas Zustand hatte sich seit längerem
verschlechtert, und sie hatten vereinbart, dass sie so bald wie
möglich zu ihm in die Klinik kommen sollte. In der Zwischenzeit
lebte Erica jedoch 200 Kilometer von Harare entfernt. Reflexartig
fragte er die Mutter: «Warum seid ihr nicht wie vereinbart zu mir
gekommen?», erinnert sich Chibanda. Die Antwort der Mutter war
knapp: «Wir hatten kein Geld für die Busfahrt.» Ein Satz, der bei
Dixon Chibanda nachhallte. «Was ist meine Rolle als Psychiater in
einem der ärmsten Länder der Welt?» Chibanda wusste: «Wir müssen
Psychotherapie neu denken. Wir müssen die Therapie raus aus den
Kliniken und zu den Leuten bringen.» So entstand die Idee mit den
Grossmüttern, die auf einfachen Holzbänken, dem «Friendship-Bench»,
in ihren jeweiligen Communities Gesprächstherapie anbieten. Wie
funktioniert das? Autorin: Anna Jungen
4000 Grossmütter, geschult in den Grundlagen der Gesprächstherapie.
Auf einfachen Holzbänken bieten die «Gogos» niederschwellige Hilfe
bei psychischen Problemen an. Kann Psychotherapie so funktionieren?
Dixon Chibanda ist Psychiater in Harare, der Hauptstadt Simbabwes.
2005 erhält er einen Anruf. Es ist die Mutter von Erica, einer
seiner Patientinnen. Erica habe sich das Leben genommen. «Jeder
Suizid ist ein Albtraum», sagt Chibanda. Doch dieser traf ihn
besonders tief. Ericas Zustand hatte sich seit längerem
verschlechtert, und sie hatten vereinbart, dass sie so bald wie
möglich zu ihm in die Klinik kommen sollte. In der Zwischenzeit
lebte Erica jedoch 200 Kilometer von Harare entfernt. Reflexartig
fragte er die Mutter: «Warum seid ihr nicht wie vereinbart zu mir
gekommen?», erinnert sich Chibanda. Die Antwort der Mutter war
knapp: «Wir hatten kein Geld für die Busfahrt.» Ein Satz, der bei
Dixon Chibanda nachhallte. «Was ist meine Rolle als Psychiater in
einem der ärmsten Länder der Welt?» Chibanda wusste: «Wir müssen
Psychotherapie neu denken. Wir müssen die Therapie raus aus den
Kliniken und zu den Leuten bringen.» So entstand die Idee mit den
Grossmüttern, die auf einfachen Holzbänken, dem «Friendship-Bench»,
in ihren jeweiligen Communities Gesprächstherapie anbieten. Wie
funktioniert das? Autorin: Anna Jungen
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