Im Gespräch mit Sven Harnisch, Gino Heinze und Marcus Dörfer.
1 Stunde 7 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Unabhängig von der Entscheidung des Thüringer Fußballverbandes
(TFV) zur Fortsetzung der Saison 2019/20 wird die Diskussion über
die Entscheidung und deren Folgen in den kommenden Wochen
weitergehen. Um das differenzierte Stimmungsbild unter den
Fußballexperten in Thüringen abzubilden, haben in der 77. Ausgabe
des PODCAST ORANGE mit Sven Harnisch, Gino Heinze und Marcus
Dörfer drei Fußballtrainer aus Thüringen ihre Meinung zu den
möglichen Alternativen dargestellt.
Der Thüringer Fußballverband (TFV) hoffte lange Zeit auf eine
einheitliche Lösung für den Fußballspielbetrieb. Vor dem
Hintergrund der großen Unterschiede zwischen Profi- und
Amateurfußball darf diese Erwartung wohl als naiv bezeichnet
werden. Verständlich ist diese Haltung aber in Bezug auf den
Fußball unterhalb der ersten drei Ligen. Doch auch dort
präsentiert sich Amateurfußball-Deutschland als ein
Flickenteppich, so dass der TFV nunmehr gezwungen ist eine
individuelle Lösung zu finden. Diese soll in allen Ligen des
Freistaates – von der Thüringenliga bis zur untersten Kreisklasse
– und bei Männern, Frauen und im Nachwuchs zur Anwendung kommen.
In einem Webinar vor 456 Teilnehmern schlug der Verband vor, die
Saison 2019/20 möglichst ab 1. September 2020 fortzuführen. Damit
wäre die sportliche Entscheidung auf dem Rasen sichergestellt und
gleichzeitig eine flexible Lösung bei einer möglichen 2.
Corona-Welle und erneuten Saisonunterbrechung geschaffen.
Die Entscheidung über den weiteren Saisonverlauf lag allein in
den Händen der Vereine. Diese konnten online über eine
Saisonfortsetzung oder einen Abbruch entscheiden. Zahlreiche
Vereine positionierten sich öffentlich gegen den TFV-Vorschlag.
So bezeichnete der SOCCER City e.V. eine Saisonfortsetzung als
„weder praktikabel noch akzeptabel“ und befürchtet gleichzeitig
großen Schaden für den Nachwuchsfußball in Thüringen. Auch die
BSG Wismut Gera stimmte gegen das TFV-Konzept. „Zu viele offene
Fragen, speziell im Nachwuchsbereich, ließen aus unserer Sicht
keine andere Entscheidung zu“, heißt es auf der Facebook-Seite
des Vereins. Ähnliche Stellungnahmen gab es auch vom SC
Leinefelde 1912, den Preußen aus Langensalza und der Eintracht
aus Sondershausen. Etwas differenzierte ist die Position des FC
Erfurt-Nord. „Nach reiflicher Überlegung innerhalb des gesamten
Vereines sind wir zu dem Entschluss gekommen, uns der Stimme zu
enthalten. Warum? Die beiden vorgestellten Lösungen würden in
unserem speziellen Fall entweder den Nachwuchs oder den
Männerspielbetrieb benachteiligen“, so die Verantwortlichen.
Unabhängig von der Entscheidung des Thüringer Fußballverbandes
(TFV) zur Fortsetzung der Saison 2019/20 wird die Diskussion über
die Entscheidung und deren Folgen in den kommenden Wochen
weitergehen. Zum einen ist der NOFV mit unterschiedlichen
Länderreglungen konfrontiert und muss trotzdem den Fortgang des
Oberliga-Spielbetriebes organisieren. Zum anderen ist auch die
Fortführung bzw. Wertung des aus finanzieller Sicht attraktiven
Pokalwettbewerbes auf Bundesebene ungeklärt.
Um das Stimmungsbild unter den Fußballexperten abzubilden, haben
in der 77. Ausgabe des PODCAST ORANGE mit Sven Harnisch, Gino
Heinze und Marcus Dörfer drei Fußballtrainer aus Thüringen ihre
Meinung zu den möglichen Alternativen dargestellt.
Sven Harnisch arbeitete als Trainer bereits an
zwei Nachwuchsleistungszentren und leitet den sportlichen
Bereich. Der Absolvent des Studiengangs „Management nachhaltiger
Energien“, entschied sich gegen einen klassischen Bürojob und
macht bei Soccer City seine Leidenschaft zum Beruf. Er ist dort
verantwortlich für den reibungslosen Ablauf des Spiel- und
Trainingsbetriebs.
Gino Heinze kehrte im Sommer 2017 – nach zwölf
Monaten als Nachwuchstrainer beim FF USV Jena – ins Erfurter
Sportforum zurück. Dort betreut der junge Trainer die erste
Frauenmannschaft des 1. FFV Erfurt und führte die Fußballerinnen
aus der Blumenstadt zurück in die Regionalliga.
Marcus Dörfer wechselte im Sommer 2019 zur BSG
Wismut Gera und unterschrieb einen 2-Jahres-Vertrag. Zuvor hatte
der B-Lizenz-Inhaber nach den Stationen SV Thalbürgel/SV
Blau-Weiß Bürgel und SV Elstertal Silbitz/Crossen die SG TSV
Westvororte in die Verbandsliga geführt. Der Wechsel innerhalb
der Stadt verlief nicht ohne Emotionen. Doch in der Zwischenzeit
ist dieses Kapitel abgeschlossen und Marcus Dörfer hat sich das
Vertrauen der Gremien und Anhänger der BSG Wismut Gera
erarbeitet.
Links zur Podcastfolge
TFV-Vorstand schlägt Fortsetzung der Saison 2019/20 vor
https://tfv-erfurt.de/nc/news/detail/news/tfv-vorstand-schlaegt-fortsetzung-der-saison-201920-ueber-den-300620-hinaus-vor/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6dd901e8b2ba69986762b3f4aae3ae72
Webinar des TFV vom 2. Mai
https://tfv-erfurt.de/nc/news/detail/news/webinar-des-tfv-vom-02-mai-in-aller-ruhe-noch-einmal-anschauen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9821897518e851cecad2b3eeac650fd7
insuedthueringen.de: In einem offenen Brief bezeichnet Dittmar
Börner, Vorsitzender des Kreisfußballausschusses (KFA)
Südthüringen, die Veranstaltung als „Tiefpunkt“ in 30 Jahren TFV.
Zudem ist von Unstimmigkeiten die Rede. Börner zufolge war die
Veranstaltung nichts anderes als der Versuch, die Vereine in
ihrer Meinung zu beeinflussen, um dem Vorschlag des Präsidiums
und des Spielausschussvorsitzenden zuzustimmen. Es habe zuvor
keinen Beschluss des Vorstandes gegeben. Zudem habe kein
Vertreter, der für einen Abbruch votierte, Stellung beziehen
können.
https://www.insuedthueringen.de/sport/regional/th_sport/sportfwstz/Boerner-uebt-Kritik-am-Thueringer-Fussballverband;art83540,7233965
KFA Südthüringen: Wie soll es mit dem Spielbetrieb weitergehen?
Vor dieser Frage steht momentan ganz Fußball-Deutschland. Der
Thüringer Fußball-Verband informierte am 2. Mai mit einem
sogenannten “Webinar” die Vereine des Landesverbandes. Die
Verfahrensweise dieser Veranstaltung nahm der Vorsitzende des KFA
Südthüringen – Dittmar Börner – zum Anlass, einen offenen Brief
zu verfassen.
https://www.kfa-suedthueringen.de/bilder/1456319222/1456319222-1588613942-Offener_Brief_des_KFA-Vorsitzenden.pdf
Stellungnahme des FC Erfurt-Nord: Nach reiflicher Überlegung
innerhalb des gesamten Vereines sind wir zu dem Entschluss
gekommen, uns der Stimme zu enthalten. Warum? Die beiden
vorgestellten Lösungen würden in unserem speziellen Fall entweder
den Nachwuchs oder den Männerspielbetrieb benachteiligen.
https://www.fc-erfurt-nord.de/verein/nachrichten/details/abbruch-oder-fortfuehrung-der-aktuellen-saison/
Stellungnahme des FSV 1996 Preußen e.V. Bad Langensalza: Wir
haben sowohl die Videokonferenz, als auch die Präsentation des
TFV allen Trainern im Nachwuchs- und Männerbereich sowie allen
Vorstandsmitgliedern zur Verfügung gestellt. Jeder konnte selbst
seine Stimme einbringen, der Vorstand selbst hat keine Vorgaben
zur Favorisierung eines der beiden Szenarien weitergegeben.
Insgesamt 25 Personen haben ihr Votum abgegeben. 21 davon
stimmten für einen Saisonabbruch, 3 stimmten für eine Fortsetzung
der Saison 19/20, einem waren beide Optionen genehm. Somit ist
das Votum von 84% pro Saisonabbruch sehr deutlich und dies werden
wir heute in der Online-Abstimmung auch so weitergeben.
http://www.fsv-preussen.de/cms/news-reader/fsvp-votiert-fuer-einen-saisonabbruch.html
Stellungnahme des BSV Eintracht Sondershausen: Nach Abwägung
aller Gesichtspunkte, welche ein Abbruch bzw. eine Fortführung
der Saison 19/20 mit sich bringen würden, votiert der Vorstand
unserer Eintracht für eine Annullierung der aktuellen Spielzeit.
https://www.eintracht-sondershausen.de/news.php?newsid=1588601568
Stellungnahme Soccer City e.V. zum Vorschlag des TFV zur
Fortführung der Saison 2019/2020: Aus unserer Sicht ist ein
Thüringer Alleingang innerhalb des Nordostdeutschen
Fußballverbandes weder praktikabel noch akzeptabel und wird dem
Nachwuchsfußball in Thüringen nachhaltig Schaden!
+++ Stellungnahme zum Vorschlag des TFV zur Fortführung der
Saison 2019/2020 +++Der Thüringer Fußball-Verband e.V. -…
Gepostet von Soccer City e.V. am Sonntag, 3. Mai
2020
SC Leinefelde 1912 und JFV Eichsfeld Mitte sehen große Probleme
bei Saisonfortführung
SC Leinefelde 1912 und JFV Eichsfeld Mitte sehen große Probleme bei
Saisonfortführung
Zusammenfassung der Sportschau: Der Amateurfußball ruht in
Deutschland wegen der Coronakrise noch mindestens bis zum 30.
Juni 2020. Wie es danach weitergeht? Bis auf wenige Ausnahmen ist
noch nichts entschieden. Die Vereine wurden von ihren Verbänden
befragt – viele wünschen sich einen Saisonabbruch. Ein Überblick
über die Sachstände in den 21 deutschen Fußballverbänden.
https://www.sportschau.de/fussball/amateurfussball/fussball-verbaende-coronakrise-saison-100.html
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