„Herr Irlinger, wie helfen Sie Menschen in deren schlimmsten Stunden?“

„Herr Irlinger, wie helfen Sie Menschen in deren schlimmsten Stunden?“

28 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten
Wenn Martin Irlinger gerufen wird, dann ist etwas passiert.
Meistens etwas Schlimmes, fast immer geht es um Tod. Seit 2001
arbeitet er ehrenamtlich beim Münchner Kriseninterventionsteam
(KIT). Martin Irlinger ist kein Notarzt, sondern unterstützt
Menschen, die ganz plötzlich in eine Ausnahmesituation geraten. Das
kann der ältere Herr sein, der am Morgen neben seiner verstorbenen
Lebenspartnerin aufwacht, oder das können die Eltern sein, die bei
einem tragischen Unfall ihr Kind verlieren. Nie wissen die
KIT-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was sie erwartet, wenn ihr
Piepser Alarm schlägt. Ein schwerer Autounfall, den Martin Irlinger
als Feuerwehrmann mitbetreute, hat ihn einst zum
Kriseninterventionsteam gebracht. Es ist das weltweit erste seiner
Art. Gegründet hat es Andreas Müller-Cyran, katholischer Diakon und
Psychologe, in München. Es wurde zum Vorbild für viele andere Teams
dieser Art. Seit mehr als 30 Jahren ist das KIT-München nun schon
im Einsatz. Zu gut 1000 Fällen pro Jahr werden die Mitarbeitenden
hinzugezogen, auch im Ausland. Im Gespräch erzählt Martin Irlinger
von seinen bewegendsten Fällen, die ihm bis heute nahegehen. Er
beschreibt, wie er damit umgeht und was für die seelische
Widerstandskraft wichtig ist. Von ihm kann man viel lernen: etwa
wie man eine schreckliche Nachricht überbringt, wie man anderen
Menschen gut beisteht und wie man ein optimistischer Mensch bleibt.
Er verrät sein Credo: „Nicht wegsehen, da sein, ehrlich bleiben.“
Damit könne man viel erreichen.

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