Kann Mexiko Trump wirklich Kontra geben?

Kann Mexiko Trump wirklich Kontra geben?

40 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten

Wenn US-Präsident Donald Trump nach Lateinamerika schaut, kommt
Mexiko geografisch an erster Stelle: Beide Länder sind direkte
Nachbarn und schon durch die über 3000 Grenzkilometer findet
Mexiko aktuell viel Beachtung. Migration, Zölle und auch die
Fentanyl-Problematik sind "zentrale Themen der Trumpschen
Agenda", sagt Politologe Peter Birle: "Davon ist Mexiko mehr
betroffen als jedes andere lateinamerikanische Land."


Birle hat die internationalen Beziehungen Lateinamerikas genau im
Blick. Mehr denn je ist für ihn dabei das Verhältnis zu den USA
von Interesse. "Es gibt Regierungen, die haben sich sehr darüber
gefreut, dass Trump die Wahlen gewonnen hat und andere, die sind
damit nicht so richtig glücklich", sagt Birle, der schon seit
vielen Jahren die Forschungsabteilung des Ibero-Amerikanischen
Instituts in Berlin leitet. Auch wenn der Trump-Faktor ganz
unterschiedlich ausfällt: "Grundsätzlich versuchen bislang alle,
ein gutes Verhältnis zu den USA aufrechtzuerhalten", konstatiert
Birle im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".


Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum steht derzeit stark im
Fokus. Auch Peter Birle beobachtet ihren Umgang mit Trump sehr
genau. Seiner Ansicht nach gelingt es Sheinbaum, sowohl die
Souveränität Mexikos zu betonen als auch stetige
Gesprächsbereitschaft zu signalisieren. So habe Mexiko etwa
Drogenbosse an die USA ausgeliefert, möglichen Interventionen der
USA auf mexikanischem Boden aber zugleich einen klaren Riegel
vorgeschoben. Dazu sei die Verfassung ergänzt worden. "Trump
hatte davon gesprochen, dass man ja auch militärisch gegen
Drogenlabore in Mexiko vorgehen könne", erinnert Birle.


Sheinbaum lasse "den Gesprächsfaden mit Trump nicht abreißen" und
wahre dabei ihren Status als harte Verhandlungspartnerin.
Kolumbien hingegen sei im Zollstreit mit Trump schnell
eingeknickt, und auch Panama habe inzwischen Zugeständnisse
gegenüber den USA gemacht. So habe Panamas Präsident José Raúl
Mulino etwa kostenlose Durchfahrt für US-Militärboote durch
den Panamakanal zugesagt, vor allem aber den Rückzug aus der
chinesischen neuen Seidenstraße verkündet. Trump stößt sich
bekanntlich an dem großen Einfluss Chinas in Lateinamerika. Dass
Panama den USA in diesem Punkt entgegenkommt, ist für Birle
"eindeutig ein Erfolg der Trumpschen Droh- und
Erpressungspolitik". 


Doch Trump hat auch Fans in Lateinamerika, etwa in Argentinien
und El Salvador. Javier Milei und Nayib Bukele, die Präsidenten
dieser beiden Länder, sind laut Birle "richtige Trump-Freunde".
Die Kettensäge etwa, mit der Javier Milei in seinem eigenen
Wahlkampf radikale Kürzungen des argentinischen Staatsapparats
angekündigt hatte, wurde zum Präsent für den Trump-Vertrauten
Elon Musk.


Bukele, der Präsident von El Salvador, stehe Trump vor allem in
Fragen der Sicherheitspolitk "sehr nah", sagt Birle. Bukele hat
im Zuge der Bekämpfung krimineller Banden große
Gefängnis-Kapazitäten aufgebaut. Das Land ist nun zwar sicherer,
doch haben dabei Beobachtern zufolge auch die demokratischen
Strukturen stark gelitten. Birle erinnert im Podcast an Bukeles
Vorschlag, Deportierte aus den USA "gegen ein gewisses Entgelt"
aufzunehmen.


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