98 Coolness als Zwang zur Anpassung – und wie man ihn überwinden kann
9 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 10 Jahren
Nachdem es beim letzten Mal um die positiven Aspekte der Coolness
gegangen ist, spricht Sukadev hier die weniger positiven Aspekte
des Begriffs Coolness an. Coolness ist derart zum Modebegriff
geworden, dass es ganz uncool ist, nicht cool zu sein. Dies führt
zu einem gewissen Anpassungsdruck. Jugendliche und auch junge
Erwachsene wollen cool sein. Jugendliche haben Angst davor, etwas
zu tun, was uncool ist. Bestimmte Kleidung ist cool, bestimmte
Tätigkeiten sind cool, bestimmte Musik ist cool, bestimmte
Gesichtsausdrücke sind cool. Jugendliche wollen sich anpassen an
ihre Peer Group, also an diejenigen Jugendlichen, mit denen sie
zusammen sind. Jemand, der als uncool bezeichnet wird, kann in
schwere psychologische Krisen rutschen. Hier ist etwas Paradoxes:
Sowohl die 1968er Bewegung als auch die Coolness-Bewegung haben
eigentlich die Selbstbestimmtheit als Ideal, die Authentizität. Die
1968er Bewegung machte dies dadurch, dass sie sich von den äußeren
Zwängen befreite und auch die Masken herunterreißen wollte. Die
intensive Emotionalität machte dann aber zum Sklaven eben genau
dieser Emotionalität, die ja auf äußere Umstände reagierte. Die
Coolness-Bewegung wollte unabhängig und selbstbestimmt sein, indem
sie sich mit Lässigkeit und innerer Ruhe ausstattete. Daraus wurde
dann der Zwang zu einer bestimmten Mode, zum Zwang cool zu sein.
Letztlich kann man der Polarität des menschlichen Seins nicht
entgehen. Es ist gut, entspannt zu sein, immer wieder loszulassen.
Es ist gut, auf sich selbst zu hören, selbstbestimmt zu sein. Es
ist gut, Souveränität zu bewahren, Haltung zu bewahren. Manchmal
ist es aber auch gut, sich aufzuregen. Auch Ängste haben ihre
Funktion. Um langfristig erfolgreich zu sein, muss man Emotionen
aber auch unter Kontrolle haben, mindestens in vielen Kontexten.
Und man kann die Energie der Emotionen nutzen. Eine gewisse
Anpassung an die Gesellschaft, an seine Umgebung ist notwendig.
Letztlich heißt Leben Polarität. Wer das erkannt hat, der kann eine
tiefe Gelassenheit, eine tiefe Coolness leben – und dabei auch mal
den Emotionen freien Lauf lassen. Dies ist die vierte und letzte
Folge der Reihe zum Thema Coolness
http://wiki.yoga-vidya.de/Coolness. Und dies ist die 10. Folge zum
Thema Contenance, Selbstbeherrschung und Coolness
http://wiki.yoga-vidya.de/Contenance. Dies ist die 98. Ausgabe des
Yoga Psychologie Podcasts von und mit Sukadev Bretz, Gründer von
Yoga Vidya. Mehr Infos zu Yoga Psychologie
http://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie.html. Yoga Urlaub
http://www.yoga-vidya.de/seminartipp/yoga-urlaub.html. Folge direkt
herunterladen
gegangen ist, spricht Sukadev hier die weniger positiven Aspekte
des Begriffs Coolness an. Coolness ist derart zum Modebegriff
geworden, dass es ganz uncool ist, nicht cool zu sein. Dies führt
zu einem gewissen Anpassungsdruck. Jugendliche und auch junge
Erwachsene wollen cool sein. Jugendliche haben Angst davor, etwas
zu tun, was uncool ist. Bestimmte Kleidung ist cool, bestimmte
Tätigkeiten sind cool, bestimmte Musik ist cool, bestimmte
Gesichtsausdrücke sind cool. Jugendliche wollen sich anpassen an
ihre Peer Group, also an diejenigen Jugendlichen, mit denen sie
zusammen sind. Jemand, der als uncool bezeichnet wird, kann in
schwere psychologische Krisen rutschen. Hier ist etwas Paradoxes:
Sowohl die 1968er Bewegung als auch die Coolness-Bewegung haben
eigentlich die Selbstbestimmtheit als Ideal, die Authentizität. Die
1968er Bewegung machte dies dadurch, dass sie sich von den äußeren
Zwängen befreite und auch die Masken herunterreißen wollte. Die
intensive Emotionalität machte dann aber zum Sklaven eben genau
dieser Emotionalität, die ja auf äußere Umstände reagierte. Die
Coolness-Bewegung wollte unabhängig und selbstbestimmt sein, indem
sie sich mit Lässigkeit und innerer Ruhe ausstattete. Daraus wurde
dann der Zwang zu einer bestimmten Mode, zum Zwang cool zu sein.
Letztlich kann man der Polarität des menschlichen Seins nicht
entgehen. Es ist gut, entspannt zu sein, immer wieder loszulassen.
Es ist gut, auf sich selbst zu hören, selbstbestimmt zu sein. Es
ist gut, Souveränität zu bewahren, Haltung zu bewahren. Manchmal
ist es aber auch gut, sich aufzuregen. Auch Ängste haben ihre
Funktion. Um langfristig erfolgreich zu sein, muss man Emotionen
aber auch unter Kontrolle haben, mindestens in vielen Kontexten.
Und man kann die Energie der Emotionen nutzen. Eine gewisse
Anpassung an die Gesellschaft, an seine Umgebung ist notwendig.
Letztlich heißt Leben Polarität. Wer das erkannt hat, der kann eine
tiefe Gelassenheit, eine tiefe Coolness leben – und dabei auch mal
den Emotionen freien Lauf lassen. Dies ist die vierte und letzte
Folge der Reihe zum Thema Coolness
http://wiki.yoga-vidya.de/Coolness. Und dies ist die 10. Folge zum
Thema Contenance, Selbstbeherrschung und Coolness
http://wiki.yoga-vidya.de/Contenance. Dies ist die 98. Ausgabe des
Yoga Psychologie Podcasts von und mit Sukadev Bretz, Gründer von
Yoga Vidya. Mehr Infos zu Yoga Psychologie
http://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie.html. Yoga Urlaub
http://www.yoga-vidya.de/seminartipp/yoga-urlaub.html. Folge direkt
herunterladen
Weitere Episoden
2 Minuten
vor 3 Jahren
6 Minuten
vor 4 Jahren
8 Minuten
vor 4 Jahren
5 Minuten
vor 4 Jahren
5 Minuten
vor 4 Jahren
In Podcasts werben
Kommentare (0)