r(H)einreden – Messenger beim Walk&Talk - #11

r(H)einreden – Messenger beim Walk&Talk - #11

Messenger beim Walk&Talk
Podcast
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Beschreibung

vor 4 Jahren

Herzlich Willkommen zur elften Episode, beim r(H)einreden!


Hoffentlich hast Du es dir seit der letzten Episode gut gehen
lassen! Die ist ja nun schon ein paar Wochen her. Im Hauptjob
haben sich bei mir einige Dinge positiv verändert und so komme
ich erst heute dazu die neue Folge zu produzieren. Schön dass Du
wieder reinhörst beim r(H)einreden!


Wie tauschst Du Dich eigentlich mit Deinen Klienten aus? Lebst Du
vielleicht das Modell der obligatorischen kostenfreien
Erstgespräche am Telefon? Vielleicht über Deinen
Festnetzanschluss? Oder eher via Videotelefonie mit Skype,
FaceTime oder GoMeeting? Wie geht es dann weiter? Zur Beratung im
Gehen - nutzt Du dann evtl. Messenger? 
WhatsApp, Threema, Telegram, Signal - um mal ein
paar zu nennen. Hier hast Du ja dann noch viele weitere
Funktionen, die Dir bei Deinen Beratungen helfen
können. Diese Messenger haben einige Vorteile, sind aber im
letzten Jahr sehr in die Kritik geraten. Ich sag nur
Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oder die damit einhergehende
Diskussion über WhatsApp.


Bei mir soll es heute - ähnlich wie in meiner dritten Episode mit
der WetterApp - um hilfreiche Applikationen gehen. Hilfreiche
Programme, die Du auf Deinem Smartphone nutzen kannst.


Mir ist es wichtig Dir an dieser Stelle ganz klar zu sagen, dass
ich kein IT-Spezialist bin und ich werde hier auch nicht so tun,
als ob ich der absolute Fachmann für die Technik bin. Betrachte
diesen Podcast eher als einen Erfahrungsbericht aus meiner
Beratungspraxis und meinen privaten Alltagserfahrungen. Auch
werde ich von keinem Unternehmen für diese Episode bezahlt! Ich
biete Dir hier lediglich meine Gedanken zum Thema Messenger an!
Ich bin weder extrem PRO noch extrem CONTRA eingestellt! Die
Wahrheit liegt - wie ich finde - in der Mitte. Kategorische
Verbote bringen gar nichts, schließlich haben sich Motorfahrzeuge
auch gegenüber Pferdekutschen durchgesetzt. Ein euphorischer
Umgang ist aber genauso bedenklich.
Medienkompetenz ist für mich das Zauberwort.
PRO und CONTRA musst Du selber
abwägen - ganz allein für Dich und dann gezielt und
individuell bewusst in die Nutzung gehen. Für mein Empfinden ist
das die einzig wahre Lösung!


Den Messenger Nr. 1 kennst du mit Sicherheit, WhatsApp. Aktuell
nutzen ca. 1,5 Milliarden Menschen weltweit diese App. Es gibt
aber noch viele andere: Signal, Threema, Telegramm, Viber,
Hangouts, Twitter, FacebookMessenger, Instagramm, etc. ! Mit
Sicherheit habe ich hier den ein oder anderen vergessen - keine
Gewähr auf Vollständigkeit. Mit dem Link am Ende meiner
Beschreibung dieser Episode kannst du zu einer Seite gelangen,
die ich kürzlich entdeckt habe. Hier gibt es einen von vielen
Vergleichstests einiger  Messenger. Du kannst hier auch
Filter in Deiner Ansicht setzen und Dir so ein eigenes Urteil
bilden. Auch Stiftung Warentest hatte hier bereits 2015 Tests im
Angebot und so findest Du auch dazu am Ende der Beschreibung
einen Link.


Mein Thema ist bekanntlich das r(H)einreden, also die Beratung im
Gehen. Wenn Du im Laufe der letzten 12 Monate die Presse verfolgt
hast, dann kennst Du die Diskussionen um die
DSGVO. Wir hatten auch vor dem 25.05.2016 gute
Datenschutzbestimmungen, doch seit dem besagten Tag - bzw. nach
Ablauf der Übergangsfrist am 25.05.2018 - wurde die
Aufmerksamkeit in der Bevölkerung erneut auf das Thema
Datenschutz hin sensibilisiert. Die Übergangszeit von zwei Jahren
wurde eigentlich nicht wahrgenommen. Erst zum Ende hin kam quasi
"Torschlusspanik" auf. Facebook geriet in den Fokus der
Öffentlichkeit und da WhatsApp zu Facebook gehört - eben auch
dieser Messenger.


Aktuell wird über diverse Foren ein Löschen der App propagiert.
Vor einigen Wochen kursierten Berichte darüber, dass die App zum
Ausspionieren der Nutzer gehackt worden sei. Mit dem Update auf
die aktuelle Version sollte diese Lücke aber zu schließe sein.
Updates (aktuelle Version: 2.19.134 Android / 2.19.51
iPhone)  sind hier also eine probate Lösung. Nochmal, das
wird hier keine "Techi-Folge" - bei mir geht es um die
systemische Beratung im Gehen und den Nutzen / die Nachteiler bei
der Nutzung solcher Messenger.


Erst vor ein paar Tagen las ich in einem Forum, dass die Idee der
Nachrichtenübertragung zwischen den Diensten wieder aufgegriffen
wurde. Da interessiert mich dann der Datenschutz nochmal ganz
besonders, bzw. seine Umsetzung. Aber nun zu meinem Anliegen in
dieser Episode.


Als Berater, Coach, Trainer und Therapeut musst Du die
Daten Deiner Klienten im besonderen Maße schützen! Das
ist Dir sicherlich klar und das tust Du auch mit Sicherheit -
will ich Dir hier mal unterstellen. Allerdings bin ich mir
sicher, dass sich viele Kolleginnen und Kollegen kaum Gedanken um
den Datenschutz im Umgang mit ihrem Smartphone machen.
Telefonieren, Nachrichten schreiben, Fotos machen und speichern,
das passiert alles gefühlt anonym. Es passiert ja quasi nur in
meiner Hand und wandert dann wieder in meine Tasche. Den Eindruck
erhält man bei der Nutzung dieser cleveren Telefone. Glaubst Du,
Du darfst so ohne Weiteres die Daten Deiner Klienten auf Deinem
Smartphone speichern?


Bevor Du antwortest - lass mich noch diese Frage vorweg
stellen:
Wozu solltest du die Daten Deiner Klienten
speichern? Du musst schon einen guten Grund aufweisen!


Fakt ist, Du darfst es nämlich nur zweckbunden
und dann mit vollem Schutz, also auf gesonderten
Speichermedien. Du musst auch sicherstellen, dass jemand
der Dein Smartphone in die Finger bekommt nicht ohne Weiteres die
Kontaktdaten Deiner Klienten einsehen kann. Schließlich willst Du
ja auch nicht, dass die Familie Deines Hausarztes per Zufall sein
Handy einsieht und hier dann Gesprächsprotokolle und
Untersuchungsergebnisse findet, nicht wahr! Ich muss hier leider
feststellen, dass einige Kolleginnen und Kollegen hier sehr
bedenkenlos mit ihren privaten Geräten arbeiten. Das darf nicht
sein!


Tipp: Blicke öfter mal durch die Brille Deiner Klienten! Wie
würdest Du es finden, wenn Deine im Vertrauen erhobenen
Ergebnisse von unberechtigten dritten Personen gelesen würden?


 


Also, hier erstmal sechs Dinge, die ich als lohnenswert erachte
um sich kritisch mit der Frage auseinander zu setzten: "Nutze ich
Messenger - oder nutze ich sie nicht.


Ca. 1,5 Milliarden Menschen auf dieser Welt nutzen z.B. WhatsApp.
Das hab ich ja eben bereits erwähnt.  Wenn es quasi alle
nutzen, dann ist das Programm ja "eh da" und so viele Menschen
können sich doch nicht irren, oder?! Auf meine Frage nach dem
Datenschutz haben mir im Freundes- und Bekanntenkreis viele
geantwortet: "Ich habe doch eh nichts zu verbergen!". Das ist in
dem Zusammenhang alles andere als hilfreich. Die Kommunikation an
sich, also ganz im systemischen Sinne, die Kybernetik zweiter
Ordnung ist hier auf den Datenschutz bezogen sehr interessant.
Betrachten wir also mal die Metaebene sowie die Ebene darüber.
Deine Klienten sollen sich doch nicht im Wartezimmer treffen und
dort über andere Klienten austauschen, richtig?! Die
Verbindung Deiner Klienten zu Dir und Deiner Praxis stellt an
sich  schon eine zu schützende Information dar.
Messenger speichern die Kommunikationswege zwischen den Nutzern.
Diese Daten werden nicht i.S. des Bundesdatenschutzgesetztes
gespeichert, da die Server der meisten Anbieter im Ausland
stehen. Lediglich Threema unterliegt ähnlich strengen Vorgaben,
wie denen des Bundesdatenschutzes - nämlich denen der Schweiz.
Und doch, möchtest Du die Daten nicht lieber selber kontrollieren
und speichern? Ich weiß, es ist praktisch in Deinem Messenger
einen Chat mit Dir selbst zu beginnen und somit als Notizchat zu
nutzen. Kurz angemerkt, das geht so:  Gruppenchat starten
und eine Person dazu einladen. Dann diese Person wieder ausladen
und fertig ist Dein Notizchat. Den kannst Du als Foto-, Video-,
Audio- und Textspeicher nutzen. Solange es für Dich ok ist, dass
Dein Messengerteam mitlesen kann, auch wenn Du nur eine
Einkaufsliste diktierst, ok! Aber in keinem Falle darfst Du hier
Beratungsprotokolle sichern! Kein realer
Datenschutz!Standortbestimmung. Wenn Du
über Deinen Messenger ermitteln möchtest, wo Du
derzeit auf Deinen Klienten wartest oder Du fragst über den
Messenger bei Deinem Klienten an, wo dieser gerade auf dich
wartet, dann sind dies auch schützenswerte Daten. Gerade bei der
Beratung im Gehen ist die Bestimmung des Standortes
evtl.  eine sinnvolle Hilfestellung. Der
Anbieter speichert allerdings diese Daten und derzeit ist nicht
zuverlässig bekannt wozu diese Daten letztlich Verwendung
finden. Wäge also einmal ab, wie wichtig ist Dir dieser
"Service" in der alltäglichen Arbeit mit Deinen Klienten.
Alternativ kannst Du auch den Start-  und Endpunkt Deiner
Beratungseinheit im Vorfeld abstimmen. Bewahre Dir stets einen
Puffer von 15 Minuten zwischen den Klienten, wie ich in einer der
vorherigen Episoden bereits aufgeführt habe. Ein lohnenswerter
Gedanke zum r(H)einreden, oder?Viele Messenger
erfragen bei der ersten Anmeldung den Zugriff
auf Deine Kontakte. Und für mich ist dieser dritte Punkt
der vielleicht kritischste in dieser Episode. Wäge also gut und
bewusst ab:
Wenn Du gedankenlos bestätigst, ohne Deine Kontakte um Erlaubnis
zu fragen, dann ist das zumindest mal schwer bedenklich.
Warum sonst fordern manche Menschen ihr Umfeld - ihre Freunde -
dazu auf,  in deren Smartphones die Mobilnummer zu
löschen?
Hier ein Beispiel: Einer Deiner Klienten will nicht mit WhatsApp
(gehört seit dem 19.04.2014 zu Facebook) in Verbindung kommen und
hat Dir aber seine Mobilnummer mitgeteilt. Du hast diese in
Deinem Smartphone gespeichert und die Kontakt mit WhatsApp
synchronisiert. Schon kennt Whatsapp (Facebook) die
Rufnummer Deines Klienten und setzt Dich mit ihm, also
mit dem Klienten (mit seiner Nummer) in Verbindung. In diesem
Zusammenhang macht das Recht auf Vergessen
Sinn.
Manche Messenger, z.B. Threema, bieten ihre Dienste im Übrigen
auch ohne diese Daten an. Keine Rufnummer oder Adresse ist
notwendig - es erfolgt die Anmeldung über einen zufällig von Dir
erstellten Code.
Du musst also nicht resigniert akzeptieren, weil es einfach so
sein muss? Du hast die Entscheidung! Die oft gehörten Aussagen:
"Das ist halt so!" oder "Ich kann es halt nicht ändern!" sind
falsch! Die Entscheidung liegt immer bei Dir!Zur
Dokumentation der Beratung fotografierst oder
filmst Du das Ergebnis mit dem Smartphone und sendest es via
Messenger an Deinen Klienten? Diese Vorgehensweise habe ich schon
von einem befreundeten Coach erfahren. Er arbeitet in seiner
"Praxis" und erlebt diese Technik als "Service" für den
Klienten.  Prinzipiell ein guter Gedanke und nicht
verwerflich. Allerdings stellt doch beispielsweise ein Werterad,
oder ein Auftragskarussell, stets eine
Momentaufnahme dar?! Bereits in einer der vorherigen
Folgen habe ich den Sinn dieser Dokumentationsformen in Frage
gestellt.
Heute habe ich  aber die Frage nach dem Datenschutz im
Fokus. In einigen Gesprächen höre ich dann von der sogenannte
End-to-End Verschlüsselung. Vorsicht! Nicht bei allen Messengern
finden sich zwei "Schlüssel" zur Sicherung. Es gibt Dienste die
trotzdem speichern. Und was passiert mit den Bildern? Sind diese
geschützt? Könnten sie beispielsweise aus dem Kontext gerissen
und in unangenehme Verbindungen eingefügt werden. Fotoshop lässt
grüßen. Das wäre quasi ein unerwünschtes Refraiming.
Du würdest ja auch eine Akte Deines Klienten nicht über Dritte
offen und einsehbar an ihn überbringen lassen, oder? Ich finde
auch dieser Gedanke ist  lohnenswert zum r(H)einreden, nicht
wahr?Statusmeldungen in der Beratung kannst Du
für Werbung nutzen. Ich kenne einen Bäcker, der
ab und an Fotos aus der Backstube "postet"! Auch ich habe schon
den ein oder anderen Status mit Hinweis auf meine nächste Episode
beim  r(H)einreden veröffentlicht. Soweit ok. Bei WhatsApp
wird der Status nach 24-Stunden wieder gelöscht. Besonders
interessant: Du kannst u.U. auch sehen, wer sich deine
"Statuswerbung" angeschaut hat.
In keinem Falle solltest Du hier aber
ohne schriftliche Einwilligung Bilder oder Filme von
Menschen veröffentlichen. Selbst wenn Du die Lesbarkeit
der Stati einschränken möchtest. Es gilt das schützenswerte Recht
am eigenen Bild! Übrigens, wenn Du Dir ein Bild neben Deinem
Namen als "Avatar" veröffentlichst, dann hast Du mit der
Veröffentlichung bei den meisten Messengern Dein Recht an diesem
Bild abgegeben. Dies Bilder können von jedem gespeichert und
weiterverwendet werden. Denk mal drüber nach.Zu guter Letzt
solltest Du besonders behutsam beim Wechsel Deiner
Mobilfunknummer oder Kündigung Deines Kontos im
Messengerdienst vorgehen. Einfach nur die App deinstallieren
reicht nicht aus! Dein Account muss gelöscht
werden, so dass die Daten auch hier nicht bei der
erneuten Vergabe der Mobilnummer zur Verfügung stehen. Wenn Du
den Sercie weiterhin nutzen möchtest, dann bietet sich ein
Umzug auf die neue Rufnummer an. Die meisten
Dienste bieten diese Option neben der Löschung unter dem Punkt
Account an. Wie das geht kannst Du bei Youtube in diversen
Tutorials (Lehrvideos) sehen.


Soweit so gut. Meiner Meinung nach kann die Entscheidung WhatsApp
& Co zu nutzen nur individuell geklärt werden. Im
Praxisbetrieb spricht für mein Empfinden allerdings vieles gegen
die Nutzung! Alternativ kannst Du ja auch die
gute alte SMS (Short Message Service) nutzen,
eine Mail senden oder vielleicht auch im Rahmen
des üblichen Geschäftsgebarens einen Brief
schreiben.


Wichtig - auch privat - ist die volle
Aufmerksamkeit bei der Freigabe von Zugriffsrechten auf dem
Smartphone. Stimme ich einem Zugriff auf meine Daten (Fotos,
Videos, Audiofiles) und Kontakte nicht zu, so kann ich den
Messenger auch weiter nutzen. Allerdings kommt dann der Faktor
Bequemlichkeit zu kurz. Hier musst Du für Dich
abwägen, wie wertvoll Dir persönlich der Schutz
Deiner Daten ist.


Ich hoffe Du konntest hier die eine oder andere Anregung zum
Nachdenken finden und ich würde mich über ein Feedback von Dir
freuen. Gerne auf Twitter über @rHeinreden.


Lass es Dir gut gehen und vergiss nicht, mit mir kannst du
r(H)einreden!


 


Vergleich von 21 Messengern:
https://www.orcas.de/whatsapp-facebook-skype-telegram-signal-threema-wire-viber-hangouts-icq-jabber-simsme-hoccer-yooyuu-discord-vergleich
abgerufen 11.05.2019, 11:40 Uhr, CET (ohne Gewähr)


Stiftung Warentest:
https://www.test.de/Messenger-Apps-Ein-Aussenseiter-schlaegt-WhatsApp-Co-4884453-0/

abgerufen 11.05.2019, 12:20 Uhr, CET (ohne Gewähr)


 
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