190416 Karwoche Dienstag Verrat mit Ansage I, Joh 13,21-33.36-38

190416 Karwoche Dienstag Verrat mit Ansage I, Joh 13,21-33.36-38

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Die Tage vor Ostern sind einerseits von einer großen Intimität
geprägt: die Abschiedsworte Jesu, die Fußwaschung, das Abendmahl.
Andererseits deuten sich schreckliche Brüche an, bis uns berichtet
wird: dass alle Jünger Jesus verlassen (Mt 26,56). Alle. Heute ist
zweimal vom Verrat die Rede: vom Verrat des Judas und dem Verrat
Petri. Von Judas wird morgen die Rede sein. Heute geht es um
Petrus. Petrus brennt für Jesus. Oder vielleicht müsste man genauer
sagen: Er brennt für seine Vorstellung von Jesus. Er will ihm nicht
nur folgen. Er will ihm vorangehen. Sein Leben für ihn geben. Für
ihn sterben. Am Vorabend von Ostern ist die Geschichte an eine
unüberwindliche Grenze gekommen. Auch für die Jünger ist die Nacht
gekommen, „in der niemand mehr wirken kann“. (Joh 9,4) Die
Geschichte geht andersherum als Petrus sie sich denkt: Nicht wir
sterben für die Liebe. Zuerst stirbt die Liebe für uns. Und siegt,
weil sie auch im Brennglas des Hasses die Liebe bleibt. Dies sind
die Tage, in denen wir darum bitten sollten, dass unsere Liebe echt
wird. Die Jünger werden Liebende in dem Maß, in dem ihre falschen
Vorstellungen von Gott, von ihren Nächsten und von sich selbst im
besten Sinne „enttäuscht“ werden. Wenig später wird Petrus den
Herrn verleugnen und sagen: „Ich kenne diesen Menschen nicht.“ (Mk
14,71) Bis Ostern hatte er damit vermutlich recht. Fra' Georg
Lengerke

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