190428 2. Sonntag Osterzeit: Was wir wissen, glauben wir Joh 20,19-31

190428 2. Sonntag Osterzeit: Was wir wissen, glauben wir Joh 20,19-31

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Der Zweifel des heiligen Thomas ist eine schreckliche Not. Sie hat
nichts mit denen zu tun, die arrogant die „Naivität“ der Glaubenden
belächeln und damit kokettieren, „sie hätten da so ihre Zweifel“.
Die übrigen Apostel haben den Herrn gesehen. Thomas bleibt außen
vor. Er gehört nicht mehr dazu. Die Einsamkeit seines Zweifels muss
schrecklich gewesen sein. Aber Wissen und Glaube sind keine
Gegensätze. Streng genommen wissen wir nur das, was sichtbar und
erkennbar ist und was wir selbst gesehen und erkannt haben. Das
allermeiste, wovon wir sagen, dass wir es wissen, haben wir anderen
geglaubt. Den Eltern und Freunden, den Wissenschaftlern und
Journalisten, den Politikern und den Zeugen. Entweder, weil nicht
wir, sondern sie es gesehen und erkannt haben, oder weil es
prinzipiell unsichtbar ist. Er wisse, dass England eine Insel sei,
schreibt C.S. Lewis, obwohl er es selbst nicht gesehen, sondern
anderen geglaubt habe. Alle wirklich großen Dinge, die uns bewegen,
sind unsichtbar: Liebe, Würde, Glück, Himmel. Wir müssen sie
anderen glauben. Selbst das, was wir sehen, müssen wir glauben. Zu
Thomas sagt Jesus: „Du glaubst [nicht: du weißt], weil du gesehen
hast.“ Glaube ist Welterkenntnis. Den Schritt ins Vertrauen kann
uns keiner abnehmen. Wer prinzipiell alles bezweifelt, ist der
Verzweiflung nahe. Wir können die Liebe nicht anfassen. Sie fasst
uns an. Wenn wir ihr glauben. Fra' Georg Lengerke

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