190727 16. Woche i. Jkr. Sa Geduld mit Gott Mt 13,24-30

190727 16. Woche i. Jkr. Sa Geduld mit Gott Mt 13,24-30

2 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
Viele Ordensgründer haben ihren Gemeinschaften umfangreiche
Schriften hinterlassen. Die Malteser haben von ihrem Gründer nur
einige Wortfragmente. Dazu gehört die vermessen klingende Aussage
Gerhards, es werde seinen Orden geben, solange es Menschen gebe,
die helfen würden „Not zu lindern und Leiden erträglicher zu
machen“. Klingt das nicht nach einem zu bescheidenen Ziel? Warum
steht da „lindern“ und „erträglicher machen“ und nicht „aus der
Welt schaffen“ und „vernichten“? Seitdem der Mensch leidet, träumt
er von einer leidfreien Welt. Aber immer, wenn er dazu ansetzte,
diesen Traum radikal zu verwirklichen, geschah das zulasten
Hunderttausender von Toten. Wer das Leiden abschaffen will, schafft
früher oder später auch die Leidenden ab. Davon redet das Gleichnis
vom Unkraut und dem Weizen. Wir können das Böse überwinden, den
Schmerz eindämmen, das Leid lindern. Aber sobald wir es auszurotten
versuchen, rotten wir das Leben und die Lebendigen aus. Die
christliche Offenbarung sagt, dass das Böse in der Welt zwar noch
mächtig, aber zugleich schon besiegt ist. Wir sollen und können den
von Gott besiegten Feind überwinden und eindämmen, uns und einander
vor ihm schützen und ihn ins Leere laufen lassen. Vernichten wird
ihn Gott, wenn die Welt und wir mit ihr bei ihm ans Ziel kommen.
Solange brauchen wir die Gaben des Heiligen Geistes, vor allem
Geduld. Tomas Halik hält das für die wichtigste Tugend. Er
schreibt: Liebe ist Geduld mit den Anderen. Hoffnung ist Geduld mit
sich selbst. Glaube ist Geduld mit Gott. Fra' Georg Lengerke

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