191010 27. Woche i. Jkr. Do Selbst Ihr Lk 11,5-13

191010 27. Woche i. Jkr. Do Selbst Ihr Lk 11,5-13

2 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
In seiner Rede über das Gebet stellt Jesus unser Vertrauen in
Menschen unserem Gottvertrauen gegenüber. Das Bild, das er
zeichnet, ist nicht gerade ideal. Einer wendet sich nächtlich in
unverhoffter Not an seinen Freund. Obwohl der schon schläft, hilft
er dem Bittenden – wenn nicht deshalb, weil er sein Freund ist,
dann deshalb, weil er ihm auf den Wecker geht. So seid Ihr, sagt
Jesus. Selbst Ihr helft einander und sei es nur, weil Ihr einander
lästig fallt. „Wenn nun Ihr, die Ihr böse seid, euren Kindern gute
Gaben zu geben wisst, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den
Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.“ Zum Gebet gehört die
Bitte, die Suche und das Anklopfen. Wir dürfen und sollen Gott
bitten um das, woran es uns mangelt. Und das bedeutet, nicht
einfach nur eine Liste aufzustellen, die Gott abzuarbeiten hätte.
Sondern die ganze ungeleugnete Not und das Sehnen von Seele und
Leib auf Gott hin zu öffnen. Und dann: Wir sollen bei Gott das
suchen, worum es uns geht oder gehen soll. Das muss sich nämlich
erst noch zeigen und sich finden lassen. Zum Suchen gehört folglich
auch die Frage: Worum soll es uns denn gehen? Worauf kommt es denn
an? Was brauchen wir, um zu leben, zu lieben und zu bestehen? Und
wo ist der Ort, um zu bestehen und dort anzukommen, wo Gott uns
haben will? Schließlich sollen und dürfen wir bei Gott anklopfen,
weil wir trotz allem unbehaust sind und unterwegs zu einem Zuhause,
das wir uns nicht bauen können, sondern in das wir eingelassen
werden müssen. Warum, so fragt Jesus, traut Ihr unsicheren
Kantonisten einander mehr als dem allein guten Gott? Fra' Georg
Lengerke

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