191124 Christkönig Your Kingship Lk 23,35b–43

191124 Christkönig Your Kingship Lk 23,35b–43

2 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
Vor zwei Wochen höre ich auf der Dachterrasse über der nächtlichen
Altstadt von Jerusalem ein Lied, in dem es heißt: „How could I dare
to let your Kingship / not shine for the world to see”. Und nach
Südwesten sehe ich die Kuppel über Golgatha: „Wie könnte ich es
wagen, Dein Königtum vor der Welt nicht zum Leuchten zu bringen?“
Was ist ein König? Der König ist der ganz freie Mensch vor Gott.
Alles, was er hat und ist – Würde und Macht –, kommen von Gott und
erzählen von ihm. Und den ihm Anvertrauten dient er mit Gott und in
seinem Namen. Die Kirche verehrt an diesem Sonntag Christus als
König. Der erträgt allen Machtmissbrauch und die Selbstvergottung
des Menschen, stellt sie in Frage und wird sie einmal richten.
Deshalb war und ist für Christen dieses Fest in den totalitären
Systemen unserer Zeit auch ein Widerstandsfest. Aber das Lied auf
der Dachterrasse handelt gar nicht zuerst von Christus. Eine
Teilnehmerin der Libanon-Camps der Malteser hat es für einen
schwerstbehinderten Freund aus einem Heim in Beirut gesungen. Auch
der hat seine Würde, sein Kingship, von dem gekreuzigten König auf
Golgatha. Denn der behält seine Königswürde nicht für sich. Er gibt
sie dem Menschen zurück: dem, dessen Würde geschändet wurde, und
auch dem, der seine Würde verworfen hat, indem er alles aus sich
und nichts von Gott will. Die Königswürde des Menschen kann
verdunkelt oder zum Leuchten gebracht werden. Nur genommen werden,
kann sie uns nicht, weil sie von Gott gegeben ist. Deshalb singt
Lena Beuth am Schluss: „The truth in which we’re born to be, That
we are kings, yes, you and me.” (Die Wahrheit, in die wir geboren
sind, ist, dass wir Könige sind, Du und ich.) Fra' Georg Lengerke

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