200327 Wenn die Güte die Bosheit weckt Weish 2,1a.12-22
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Macht die Güte eines Menschen andere Menschen gut? Ich meine nicht
Streberhaftigkeit oder folgenlos-brave Harmlosigkeit. Sondern
wirkliche Güte, die dem anderen in seinem Wesen gut ist –mehr noch,
als er sich selbst. Ja, es kommt vor, dass die Güte des Einen den
Anderen gut macht. Aber die Regel ist das nicht. Im Buch der
Weisheit wird die Reaktion der „Frevler“ auf die Güte des Gerechten
beschrieben. Um ihrem vergeblich dahingelebten Leben zu entkommen,
schänden und verbrauchen sie alles Schöne und Gute (2,1-11). Der
Gerechte ist ihnen „ein lebendiger Vorwurf“. Ihre Reaktion ist
Misstrauen, Neid und Hass. In Platons „Politeia“ (um 370 v. Chr.)
unterhalten sich Sokrates und Glaukon über das Leben des Gerechten.
Glaukon hält es für besser, nur gerecht zu tun, als gerecht zu
sein. Denn die Gerechtigkeit des Gerechten bringe die
Ungerechtigkeit der anderen als Licht und setze ihn dem Hass der
Menge aus. Der Gerechte werde „gegeißelt, gefoltert, gefesselt,
geblendet, schließlich nach all diesen Leiden gekreuzigt“. Die
Christen haben beide Texte als Prophetien über Christus verstanden.
Die Gemeinschaft mit ihm war nicht einfach nur „angenehm“. Wer sich
auf ihn einlässt, macht seit den Tagen seines irdischen Lebens
diese schmerzlich-heilsame Erfahrung: Die Güte konfrontiert mich.
Sie bringt meine Bosheit und meine Ungerechtigkeit ans Licht – und
nur was ans Licht kommt, wird Licht (Eph 5,13). Ich habe einen
Freund, in dessen Beisein ich sofort merke, wenn ich nicht gut von
Anderen rede oder denke. Anders kann ich nicht gütig werden, als
mich dieser Freundschaft mutig zu stellen. Fra' Georg Lengerke
Streberhaftigkeit oder folgenlos-brave Harmlosigkeit. Sondern
wirkliche Güte, die dem anderen in seinem Wesen gut ist –mehr noch,
als er sich selbst. Ja, es kommt vor, dass die Güte des Einen den
Anderen gut macht. Aber die Regel ist das nicht. Im Buch der
Weisheit wird die Reaktion der „Frevler“ auf die Güte des Gerechten
beschrieben. Um ihrem vergeblich dahingelebten Leben zu entkommen,
schänden und verbrauchen sie alles Schöne und Gute (2,1-11). Der
Gerechte ist ihnen „ein lebendiger Vorwurf“. Ihre Reaktion ist
Misstrauen, Neid und Hass. In Platons „Politeia“ (um 370 v. Chr.)
unterhalten sich Sokrates und Glaukon über das Leben des Gerechten.
Glaukon hält es für besser, nur gerecht zu tun, als gerecht zu
sein. Denn die Gerechtigkeit des Gerechten bringe die
Ungerechtigkeit der anderen als Licht und setze ihn dem Hass der
Menge aus. Der Gerechte werde „gegeißelt, gefoltert, gefesselt,
geblendet, schließlich nach all diesen Leiden gekreuzigt“. Die
Christen haben beide Texte als Prophetien über Christus verstanden.
Die Gemeinschaft mit ihm war nicht einfach nur „angenehm“. Wer sich
auf ihn einlässt, macht seit den Tagen seines irdischen Lebens
diese schmerzlich-heilsame Erfahrung: Die Güte konfrontiert mich.
Sie bringt meine Bosheit und meine Ungerechtigkeit ans Licht – und
nur was ans Licht kommt, wird Licht (Eph 5,13). Ich habe einen
Freund, in dessen Beisein ich sofort merke, wenn ich nicht gut von
Anderen rede oder denke. Anders kann ich nicht gütig werden, als
mich dieser Freundschaft mutig zu stellen. Fra' Georg Lengerke
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