200329 Diese Krankheit führt nicht zum Tode Joh 11,1-45

200329 Diese Krankheit führt nicht zum Tode Joh 11,1-45

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Die Geschichte der Auferweckung des Lazarus beginnt mit einem
Zögern Jesu. So als wäre alles nicht so schlimm. Dieser Tage
schrieb jemand, für den, der an die Auferstehung glaube, sei es
„auch nicht schrecklich, wenn 100.000, 200.000 oder noch viel mehr
Menschen sterben…“ Solcher Zynismus ist dem Evangelium fremd. Jesus
weint um seinen Freund und um jeden, von dem es heute heißt: „Herr,
Dein Freund ist krank.“ Der Tod des Lazarus ist so wenig harmlos
wie der Weg Jesu zu ihm. Denn es ist zugleich der Weg in unseren
Tod. Am Grab des Freundes offenbart sich Jesus als der, der aus der
Herrschaft des Todes befreit. Aber dafür zahlt er den höchsten
Preis. Weil Jesus meinen und eines jeden Menschen Tod erlitten hat
und auferweckt wurde, hat unser leiblicher Tod bei allem Schrecken
keine letzte Macht mehr. Die Herrschaft des Todes beginnt nicht
erst im Tod. Sie beginnt, wo die Angst vor dem Tod und seine
Vorboten (Schwachheit, Krankheit, Hinfälligkeit) unser ganzes Leben
bestimmen. Wo wir alles tun, um gesund oder am Leben zu bleiben,
werden wir nichts mehr tun, wofür sich zu leben und zu sterben
lohnt. Wo es aber nichts mehr gibt, wofür sich zu leben und zu
sterben lohnt, da sind wir lebendig tot. „Komm heraus!“ ruft Jesus
dem Lazarus und uns lebendig Toten zu. Das ist kein Schlachtruf
gegen die derzeitigen Einschränkungen. Andere zu gefährden ist
nicht erlaubt. Uns aber ruft die Stimme aus dem Grab der
herrschenden Angst um unsere Gesundheit und vor dem Tod. „Komm
heraus!“, ruft die Liebe, für die sich zu leben und zu sterben
lohnt. Es ist Zeit, sich zu entscheiden. Höchste Zeit. Fra' Georg
Lengerke

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