Der Hingucker 1 Petr 2,20b–25
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Ein Hingucker ist etwas, was meine Blicke auf sich zieht und mich
hingucken lässt. Mal zu meinem Nutzen und mal zu meinem Leidwesen.
Ein Hingucker kann aber auch jemand sein, der hinguckt. Sei es
befugt und aus Sorge, sei es schamlos und aus Neugier. Einer, der
hinguckt, ist auf Griechisch ein „epi-skopos“. Daher kommt das
deutsche Wort „Bischof“. Bisher hieß es in der heutigen Lesung,
Jesus sei der „Hirte und Bischof“ unserer Seelen. Das war
vielleicht missverständlich. In der Revision heißt es nun, er sei
der „Hirte und Hüter“ unserer Seelen. Das ist er sicher auch. Aber
„episkopos“ heißt nun wirklich nicht „Hüter“. Wahrscheinlich
sollten wir uns Jesus nicht zu sehr wie einen Bischof vorstellen.
Stattdessen sollten wir uns einen Bischof mehr wie Jesus
vorstellen, der der „episkopos unserer Seelen“ ist. Solch ein
„episkopos“ ist kein Hingucker, der den Blick und das Ansehen der
Leute sucht. Sondern ein Hingucker, bei dem die Blicke derer
bleiben, die nach dem Zeugnis der Apostel suchen. Solch ein
„episkopos“ ist kein Hingucker, den man für den Aufseher der Seinen
hält. („Aufseher“ klingt im Deutschen einfach zu sehr nach
„Lager“). Er darf auch kein Weggucker sein. Sondern ein Hinseher
und ein Nachseher (und Nachgeher) für die, deren Seelen seiner
Sorge anvertraut sind. Bewahre mich, Herr, vor den Hinguckern, die
meinen Blick fangen und mich sehen machen wollen, was nicht wahr
ist oder mich nichts angeht. Herr, schenke uns Hingucker, die nach
denen sehen (und denen nachsehen), die ihnen anvertraut wurden, und
deren Blick dem Deinen gleicht. Du schaust mich an und ich schaue
Dich an. Du bist der Hirt und der Hingucker meiner Seele. Amen.
Fra' Georg Lengerke
hingucken lässt. Mal zu meinem Nutzen und mal zu meinem Leidwesen.
Ein Hingucker kann aber auch jemand sein, der hinguckt. Sei es
befugt und aus Sorge, sei es schamlos und aus Neugier. Einer, der
hinguckt, ist auf Griechisch ein „epi-skopos“. Daher kommt das
deutsche Wort „Bischof“. Bisher hieß es in der heutigen Lesung,
Jesus sei der „Hirte und Bischof“ unserer Seelen. Das war
vielleicht missverständlich. In der Revision heißt es nun, er sei
der „Hirte und Hüter“ unserer Seelen. Das ist er sicher auch. Aber
„episkopos“ heißt nun wirklich nicht „Hüter“. Wahrscheinlich
sollten wir uns Jesus nicht zu sehr wie einen Bischof vorstellen.
Stattdessen sollten wir uns einen Bischof mehr wie Jesus
vorstellen, der der „episkopos unserer Seelen“ ist. Solch ein
„episkopos“ ist kein Hingucker, der den Blick und das Ansehen der
Leute sucht. Sondern ein Hingucker, bei dem die Blicke derer
bleiben, die nach dem Zeugnis der Apostel suchen. Solch ein
„episkopos“ ist kein Hingucker, den man für den Aufseher der Seinen
hält. („Aufseher“ klingt im Deutschen einfach zu sehr nach
„Lager“). Er darf auch kein Weggucker sein. Sondern ein Hinseher
und ein Nachseher (und Nachgeher) für die, deren Seelen seiner
Sorge anvertraut sind. Bewahre mich, Herr, vor den Hinguckern, die
meinen Blick fangen und mich sehen machen wollen, was nicht wahr
ist oder mich nichts angeht. Herr, schenke uns Hingucker, die nach
denen sehen (und denen nachsehen), die ihnen anvertraut wurden, und
deren Blick dem Deinen gleicht. Du schaust mich an und ich schaue
Dich an. Du bist der Hirt und der Hingucker meiner Seele. Amen.
Fra' Georg Lengerke
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