Beschreibung

vor 2 Jahren

Am Wochenende mussten wir Abschied nehmen.


Das Meerschweinchen meiner 6-jährigen Tochter lag leblos im
Käfig.


Ich hatte es zufällig entdeckt und danach die große Aufgabe,
meinen Kindern die Botschaft zu überbringen.


Ich kniete mich vor ihnen hin. "Ich muss euch etwas sagen. Euer
Meerschweinchen ist tot. Es tut mir so leid. Ich weiß, wie sehr
ihr es geliebt habt. Ich bin da für euch."


Die nächsten Stunden waren tränenreich.


Wir kuschelten, schauten einen Film, weinten etwas mehr.


"Lasst immer alle Gefühle raus," sagte ich. "Das ist mir so
wichtig. Ihr könnt immer zu mir und Papa kommen, wenn euch etwas
beschäftigt. Alle Gefühle sind okay."


Beim Abendbrot kamen dann schwere Themen auf. "Wenn
Meerschweinchen fünf Jahre alt werden... stirbt unser Hund auch
bald? Und sterben wir bald? Stirbt Opa bald? Und was, wenn
Russland nach England kommt und uns findet? Haben wir dann auch
Krieg? Sterben wir dann? Leben auch Kinder in der Ukraine?"


Alles köchelt hoch. Wir führten lange Gespräche. Irgendwann sagte
meine Jüngste: "Mama, eigentlich ist es doch so. Wenn wir gar
nicht wissen, wann wir sterben... dann müssen wir doch jeden Tag
genießen."


Ich spürte den Kloß im Hals. So war es.


Wir umarmten uns lange.


Viele Dinge, die in dem Moment so groß erscheinen, sind so
unwichtig.


Liebe, Sicherheit, Gesundheit, Perspektive, Gemeinschaft,
Geborgenheit... das zählt.


Carpe Diem.


Katie





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