True-Fruits-Marketingchef Lecloux: „Wir sind ein Haufen Kinder ohne Erwachsene“

True-Fruits-Marketingchef Lecloux: „Wir sind ein Haufen Kinder ohne Erwachsene“

WirtschaftsWoche Chefgespräch
53 Minuten

Beschreibung

vor 11 Monaten
Mein heutiger Gesprächspartner kommt aus der
Unterhaltungsindustrie. Und damit er das machen kann, muss er Saft
herstellen. Genauer gesagt Smoothies. Die Idee kam drei Studenten
nach einer Reise nach Schottland. Aber es war nicht Whiskey, den
sie dort kennengelernt hatten, sondern jene dickflüssigen Säfte,
die man sich gerne unterwegs oder morgens reinzieht, wenn man
denkt, dass man mal seinen Vitaminhaushalt in den Griff bekommen
muss. Nach einigen Experimenten in den Laboren ihrer Fachhochschule
in Bonn gründeten die drei, Marco Knauf, Inga Koster und Nicolas
Lecloux „True Fruits“ und eroberten damit den Smoothie-Markt. Und
sie dominieren ihn auch noch heute. Ihr Markenzeichen:
Glasflaschen, ausgefallene Sorten und ausgefallene Sprüche und
Texte. Hauptsache Provokation. Deshalb scheuen sie sich auch nicht,
Sorten mit dem Namen „Einhornkotze“ auf den Markt zu bringen. Das
Besondere ist: Dahinter steckt keine Agentur, sondern ein Team von
gut 30 Mitarbeitern. Und vor allem auch ein Kopf: Nicolas Lecloux.
Marketing, sagt er, ist vor allem Unterhaltung. Und deshalb sagt
Lecloux auch: „Wir werden lieber von einigen nicht gemocht, dafür
aber von anderen gefeiert. Everybody's Darling ist auch Everybody's
Arschloch.“ Und aus dieser Studentenidee ist ein Unternehmen von
rund 62 Millionen Euro Umsatz geworden. Er ist inzwischen
Vater von drei Kindern, testet nebenher heimlich Restaurants,
postet Fotos von sich, wo er auf dem Klo sitzt. Und die Klobürste,
können aufmerksame Beobachter erkennen, ist ein Pistolengriff. Er
liebt Cheeseburger, träumt von seiner eigenen Show, isst gerne und
geht sogar auf Jagd. Nicolas Lecloux erzählt mir, warum True Fruits
inzwischen weniger auf Provokation setzt, welche Geschmacksrichtung
richtig widerlich war, wie „grässlich“ Smoothies in Sachen
Nachhaltigkeit sind – und er trotzdem nicht weniger als die
Weltherrschaft anstrebt. Mitarbeit: Johannes Grote, Anna Hönscheid
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