Hans-Ulrich Jörges: „Die Grünen haben überzogen“
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vor 2 Jahren
Die Journalisten Hans-Ulrich Jörges und Axel Vormbäumen haben lange
für den „Stern“ gearbeitet und jetzt zusammen den Polit-Thriller
„Abaddon“ geschrieben, der mindestens so spannend ist wie das, was
gerade in der Ampel-Koalition in Sachen Heizungsgesetz passiert.
Während SPD-Politiker angesichts der regierungsinternen
Diskussionen darüber von „ganz normalen Prozessen in der
Demokratie“ sprechen, wirft der enttäuschte Wirtschaftsminister
Robert Habeck von den Grünen der FDP „einen Wortbruch“ vor. Was ist
da los? „Die Grünen sind mit dem Heizungsgesetz dabei, sich
umzubringen, sie haben überzogen“, sagt Hans-Ulrich Jörges. Nachdem
sie jahrelang auf Erfolgskurs gewesen sein, würden wir jetzt
möglicherweise den Beginn des Niedergangs der Partei erleben, von
dem vor allem die SPD und ihr Kanzler Olaf Scholz profitieren
könnten: „Ich habe den Eindruck, dass Scholz das partielle
Scheitern von Robert Habeck mit großer Genugtuung beobachtet.“ Der
Kanzler habe allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken,
ergänzt Axel Vormbäumen: „Die Ampel wird halten, ich sehe keine
Gefahr, dass das Bündnis in dieser Legislatur zerbricht. Und so,
wie es derzeit aussieht, werden der Kanzler und seine SPD aus
dieser Regierung am besten rauskommen.“ Scholz’ langfristiges Ziel
sei es, wieder Augenhöhe mit der CDU/CSU zu erreichen, „und das
könnte er schaffen“. Wenn sich Robert Habeck nicht doch, wie einige
Mal in seiner Karriere, von den jüngsten Rückschlagen erholt.
Jörges glaubt nicht an ein weiteres Combeack des Grünen: „Die
Bürgerinnen und Bürger werden nicht vergessen, was Habeck mit dem
Heizungsgesetz losgetreten hat, zumal die Diskussion darum noch
lange nicht beendet ist. Und sie vergessen auch nicht, welche
Vetternwirtschaft in seinem Wirtschaftsministerium geherrscht hat.
Ich kann mir Robert Habeck als Kanzlerkandidat der Grünen nicht
mehr vorstellen.“ Das sieht sein Kollege Vormbäumen anders: „Ich
würde heute wetten, dass sich Robert Habeck wenigstens soweit
berappelt, dass er Kanzlerkandidat der Grünen wird. Dafür ist die
nächste Bundestagswahl noch zu lange her. Deshalb möchte ich weder
den Stab über Habeck noch über die Grünen brechen.“ Was wiederum
Jörges tut: „Ich glaube, dass die Grünen als Partei einen
Wiederabstieg begonnen haben. Sie werden deutlich hinter CDU/CSU
und SPD auf die dritte Position in Deutschland zurückfallen,
vielleicht sogar auf die vierte. Ich habe überhaupt nicht den
Eindruck, dass die Grünen verstanden haben, dass sie demütiger sein
müssen und nicht zu stark vorangehen dürfen. Sie sind zu einer tief
ideologischen Partei geworden, und solche Parteien haben im Jahr
2023 kein Glück mehr.“ Der Prozess des „ewigen Mitnehmens und
Zweifels“, für den gerade Habeck bekannt sei, würde umso
schwieriger, je länger man in Regierungsverantwortung sei, so
Vormbäumen. Kanzlerkandidat könne er zwar noch werden, der große
Hoffnungsträger sei er nicht mehr.
für den „Stern“ gearbeitet und jetzt zusammen den Polit-Thriller
„Abaddon“ geschrieben, der mindestens so spannend ist wie das, was
gerade in der Ampel-Koalition in Sachen Heizungsgesetz passiert.
Während SPD-Politiker angesichts der regierungsinternen
Diskussionen darüber von „ganz normalen Prozessen in der
Demokratie“ sprechen, wirft der enttäuschte Wirtschaftsminister
Robert Habeck von den Grünen der FDP „einen Wortbruch“ vor. Was ist
da los? „Die Grünen sind mit dem Heizungsgesetz dabei, sich
umzubringen, sie haben überzogen“, sagt Hans-Ulrich Jörges. Nachdem
sie jahrelang auf Erfolgskurs gewesen sein, würden wir jetzt
möglicherweise den Beginn des Niedergangs der Partei erleben, von
dem vor allem die SPD und ihr Kanzler Olaf Scholz profitieren
könnten: „Ich habe den Eindruck, dass Scholz das partielle
Scheitern von Robert Habeck mit großer Genugtuung beobachtet.“ Der
Kanzler habe allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken,
ergänzt Axel Vormbäumen: „Die Ampel wird halten, ich sehe keine
Gefahr, dass das Bündnis in dieser Legislatur zerbricht. Und so,
wie es derzeit aussieht, werden der Kanzler und seine SPD aus
dieser Regierung am besten rauskommen.“ Scholz’ langfristiges Ziel
sei es, wieder Augenhöhe mit der CDU/CSU zu erreichen, „und das
könnte er schaffen“. Wenn sich Robert Habeck nicht doch, wie einige
Mal in seiner Karriere, von den jüngsten Rückschlagen erholt.
Jörges glaubt nicht an ein weiteres Combeack des Grünen: „Die
Bürgerinnen und Bürger werden nicht vergessen, was Habeck mit dem
Heizungsgesetz losgetreten hat, zumal die Diskussion darum noch
lange nicht beendet ist. Und sie vergessen auch nicht, welche
Vetternwirtschaft in seinem Wirtschaftsministerium geherrscht hat.
Ich kann mir Robert Habeck als Kanzlerkandidat der Grünen nicht
mehr vorstellen.“ Das sieht sein Kollege Vormbäumen anders: „Ich
würde heute wetten, dass sich Robert Habeck wenigstens soweit
berappelt, dass er Kanzlerkandidat der Grünen wird. Dafür ist die
nächste Bundestagswahl noch zu lange her. Deshalb möchte ich weder
den Stab über Habeck noch über die Grünen brechen.“ Was wiederum
Jörges tut: „Ich glaube, dass die Grünen als Partei einen
Wiederabstieg begonnen haben. Sie werden deutlich hinter CDU/CSU
und SPD auf die dritte Position in Deutschland zurückfallen,
vielleicht sogar auf die vierte. Ich habe überhaupt nicht den
Eindruck, dass die Grünen verstanden haben, dass sie demütiger sein
müssen und nicht zu stark vorangehen dürfen. Sie sind zu einer tief
ideologischen Partei geworden, und solche Parteien haben im Jahr
2023 kein Glück mehr.“ Der Prozess des „ewigen Mitnehmens und
Zweifels“, für den gerade Habeck bekannt sei, würde umso
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Vormbäumen. Kanzlerkandidat könne er zwar noch werden, der große
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