Das Periodisches Fieber, Aphthöse Stomatitis, Pharyngitis und Adenitis (PFAPA)-Syndrom
Beschreibung
vor 16 Jahren
Fragestellung: Das PFAPA-Syndrom ist ein erworbenes periodisches
Fiebersyndrom (PFS). Das Akronym PFAPA ist zusammengesetzt aus den
Leitsymptomen des Krankheitsbildes: Periodisches Fieber, Aphthöse
Stomatitis, Pharyngitis und Adenitis. Da es sich aufgrund der
unspezifischen Symptomatik und unbekannter Pathogenese um eine
Ausschlussdiagnose handelt, stellen sich folgende Fragen: Finden
sich bei Patienten mit der klinischen Diagnose PFAPA Mutationen in
Genen für bekannte hereditäre PFS und gibt es Überschneidungen mit
deren Krankheitsbildern? Methodik: Von Patienten mit der
Verdachtsdiagnose PFAPA wurden die demographischen, klinischen und
therapiebezogenen Daten sowie die Laborbefunde retrospektiv aus den
Akten und einem Patientenfragebogen erhoben. Die
molekulargenetische Untersuchung der Gene TNFRSF1A
(TNF-Rezeptor-assoziiertes periodisches Syndrom TRAPS; Exons 2-7),
MEFV (Familiäres Mittelmeerfieber FMF; Exons 2 und 10), MVK
(Mevalonatkinasedefizienz, Hyper-IgD-Syndrom HIDS; Exons 6, 9 und
11) und CIAS1 (Cryopyrin-assoziierte periodische Syndrome CAPS;
Exon 3) wurde mittels PCR und Sequenzierung genomischer DNA
durchgeführt. Ergebnisse: Untersucht wurden 71 Kinder (51 Jungen
(71,8 %), 20 Mädchen (28,2 %)) im Alter von drei bis 17 Jahren
(Mittelwert 8,6 Jahre) mit Krankheitsbeginn vor dem fünften
Lebensjahr. Bei 55 (77,5 %) der 71 Patienten konnte durch die
genetische Untersuchung ein hereditäres PFS ausgeschlossen und so
die klinische Verdachtsdiagnose PFAPA-Syndrom bekräftigt werden.
Neben den o.g. Kardinalsymptomen traten Schüttelfrost,
Kopfschmerzen, Hauterscheinungen, gastrointestinale und
muskuloskelettale Symptome auf. Die Entzündungsparameter waren im
Fieberschub signifikant erhöht. 16 Patienten (22,5 %) erwiesen sich
als Träger von Mutationen, die mit hereditären PFS assoziiert sind.
Bei sieben Kindern (9,9 %) wurden Mutationen im TNFRSF1A-Gen
gefunden, bei je fünf Kindern (je 7,0 %) Mutationen in den MEFV-
und MVK-Genen und bei einem Jungen (1,4 %) eine CIAS1-Mutation.
Unter diesen Alterationsträgern waren ein Mädchen mit sowohl einer
TNFRSF1A- als auch einer MVK-Mutation und ein Junge mit einer MEFV-
und einer TNFRSF1A-Mutation. Zudem wurde eine bisher in der
Literatur nicht beschriebene TNFRSF1A-Mutation gefunden.
Schlussfolgerung: Der Anteil Mutations-positiver Patienten von 22,5
% rechtfertigt bei Kindern mit klinischem Verdacht auf ein
PFAPA-Syndrom die molekulargenetische Untersuchung als einen
unverzichtbaren Bestandteil der Diagnostik. Denn nur die adäquate
und frühzeitige Therapie eines sonst möglicherweise nicht erkannten
und behandelbaren hereditären PFS erhöht die Lebensqualität und
bewahrt den Patienten vor diesbezüglich assoziierten Spätschäden
wie einer Amyloidose.
Fiebersyndrom (PFS). Das Akronym PFAPA ist zusammengesetzt aus den
Leitsymptomen des Krankheitsbildes: Periodisches Fieber, Aphthöse
Stomatitis, Pharyngitis und Adenitis. Da es sich aufgrund der
unspezifischen Symptomatik und unbekannter Pathogenese um eine
Ausschlussdiagnose handelt, stellen sich folgende Fragen: Finden
sich bei Patienten mit der klinischen Diagnose PFAPA Mutationen in
Genen für bekannte hereditäre PFS und gibt es Überschneidungen mit
deren Krankheitsbildern? Methodik: Von Patienten mit der
Verdachtsdiagnose PFAPA wurden die demographischen, klinischen und
therapiebezogenen Daten sowie die Laborbefunde retrospektiv aus den
Akten und einem Patientenfragebogen erhoben. Die
molekulargenetische Untersuchung der Gene TNFRSF1A
(TNF-Rezeptor-assoziiertes periodisches Syndrom TRAPS; Exons 2-7),
MEFV (Familiäres Mittelmeerfieber FMF; Exons 2 und 10), MVK
(Mevalonatkinasedefizienz, Hyper-IgD-Syndrom HIDS; Exons 6, 9 und
11) und CIAS1 (Cryopyrin-assoziierte periodische Syndrome CAPS;
Exon 3) wurde mittels PCR und Sequenzierung genomischer DNA
durchgeführt. Ergebnisse: Untersucht wurden 71 Kinder (51 Jungen
(71,8 %), 20 Mädchen (28,2 %)) im Alter von drei bis 17 Jahren
(Mittelwert 8,6 Jahre) mit Krankheitsbeginn vor dem fünften
Lebensjahr. Bei 55 (77,5 %) der 71 Patienten konnte durch die
genetische Untersuchung ein hereditäres PFS ausgeschlossen und so
die klinische Verdachtsdiagnose PFAPA-Syndrom bekräftigt werden.
Neben den o.g. Kardinalsymptomen traten Schüttelfrost,
Kopfschmerzen, Hauterscheinungen, gastrointestinale und
muskuloskelettale Symptome auf. Die Entzündungsparameter waren im
Fieberschub signifikant erhöht. 16 Patienten (22,5 %) erwiesen sich
als Träger von Mutationen, die mit hereditären PFS assoziiert sind.
Bei sieben Kindern (9,9 %) wurden Mutationen im TNFRSF1A-Gen
gefunden, bei je fünf Kindern (je 7,0 %) Mutationen in den MEFV-
und MVK-Genen und bei einem Jungen (1,4 %) eine CIAS1-Mutation.
Unter diesen Alterationsträgern waren ein Mädchen mit sowohl einer
TNFRSF1A- als auch einer MVK-Mutation und ein Junge mit einer MEFV-
und einer TNFRSF1A-Mutation. Zudem wurde eine bisher in der
Literatur nicht beschriebene TNFRSF1A-Mutation gefunden.
Schlussfolgerung: Der Anteil Mutations-positiver Patienten von 22,5
% rechtfertigt bei Kindern mit klinischem Verdacht auf ein
PFAPA-Syndrom die molekulargenetische Untersuchung als einen
unverzichtbaren Bestandteil der Diagnostik. Denn nur die adäquate
und frühzeitige Therapie eines sonst möglicherweise nicht erkannten
und behandelbaren hereditären PFS erhöht die Lebensqualität und
bewahrt den Patienten vor diesbezüglich assoziierten Spätschäden
wie einer Amyloidose.
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