Radioiodtherapie beim Nebennierenrindenkarzinom nach gewebespezifischem Natrium/Iodid-Symporter Gentransfer (in vitro)
Beschreibung
vor 16 Jahren
Das Karzinom der Nebennierenrinde hat aufgrund seines schlechten
Ansprechens auf konventionelle Chemo- oder Strahlentherapie eine
infauste Prognose. Aus diesem Grund ist die Entwicklung neuer
Behandlungsstrategien von entscheidender Bedeutung. In diesem
Zusammenhang wurde in der vorliegenden Studie die Möglichkeit einer
Radioiodtherapie des Nebennierenrindenkarzinoms im Anschluss an
einen gewebespezifischen Natrium/Iodid-Symporter-Gentransfer unter
Steuerung des ACTH-Rezeptor Promoters untersucht. Adrenokortikale
Karzinomzellen (Y-1) wurden stabil mit einem Expressionsvektor
transfiziert, in welchem die Natrium/Iodid-Symporter-cDNA an ein
ACTH-Rezeptor Promoter-Fragment gekoppelt worden war. Dieser
Promoter ist für die gewebespezifische Expression des
ACTH-Rezeptors in der Nebenniere verantwortlich. Stabil
transfizierte Y-1 Zellen konzentrierten Iodid ca. 18fach in vitro,
wobei ca. 7 % des akkumulierten Iods organifiziert wurden, was zu
einer Hemmung des Iod-Effluxes führte. Die Tumorspezifität wurde
durch die Transfektion von Kontroll-Tumorzelllinien (Mammakarzinom-
und medullären Schilddrüsenkarzinomzellen) bestätigt, welche keine
Iod-Akkumulation zeigten. Die Natrium/Iodid-Symporter-Expression
wurde auf RNA-Ebene mittels Northern-Blot Analyse sowie auf
Proteinebene mittels Western-Blot Analyse bestätigt. Darüberhinaus
konnte immunzytologisch eine signifikante, vorzugsweise
Membran-assoziierte, Natrium/Iodid-Symporter-spezifische
Immunreaktion nachgewiesen werden. Die tumorspezifische,
ACTH-Rezeptor Promoter-vermittelte
Natrium/Iodid-Symporter-Expression in NNR-Karzinomzellen erlaubte
schliesslich einen signifikanten therapeutischen Effekt von 131I
mit einer selektiven Absterberate von 90 % der
Natrium/Iodid-Symporter-exprimierenden Tumorzellen. Zusammenfassend
konnte in Nebennierenrindenkarzinomzellen im Anschluss an einen
gewebespezifischen Natrium/Iodid-Symporter-Gentransfer unter
Steuerung des ACTH-Rezeptor Promoters ein therapeutischer Effekt
von 131I in vitro nachgewiesen werden. Damit eröffnet diese Studie
in Anlehnung an die seit über 60 Jahren mit grossem Erfolg
eingesetzte Radioiodtherapie beim Schilddrüsenkarzinom
vielversprechende Perspektiven hinsichtlich einer gezielten,
Natrium/Iodid-Symporter-vermittelten Radionuklidtherapie beim
Nebennierenrindenkarzinom.
Ansprechens auf konventionelle Chemo- oder Strahlentherapie eine
infauste Prognose. Aus diesem Grund ist die Entwicklung neuer
Behandlungsstrategien von entscheidender Bedeutung. In diesem
Zusammenhang wurde in der vorliegenden Studie die Möglichkeit einer
Radioiodtherapie des Nebennierenrindenkarzinoms im Anschluss an
einen gewebespezifischen Natrium/Iodid-Symporter-Gentransfer unter
Steuerung des ACTH-Rezeptor Promoters untersucht. Adrenokortikale
Karzinomzellen (Y-1) wurden stabil mit einem Expressionsvektor
transfiziert, in welchem die Natrium/Iodid-Symporter-cDNA an ein
ACTH-Rezeptor Promoter-Fragment gekoppelt worden war. Dieser
Promoter ist für die gewebespezifische Expression des
ACTH-Rezeptors in der Nebenniere verantwortlich. Stabil
transfizierte Y-1 Zellen konzentrierten Iodid ca. 18fach in vitro,
wobei ca. 7 % des akkumulierten Iods organifiziert wurden, was zu
einer Hemmung des Iod-Effluxes führte. Die Tumorspezifität wurde
durch die Transfektion von Kontroll-Tumorzelllinien (Mammakarzinom-
und medullären Schilddrüsenkarzinomzellen) bestätigt, welche keine
Iod-Akkumulation zeigten. Die Natrium/Iodid-Symporter-Expression
wurde auf RNA-Ebene mittels Northern-Blot Analyse sowie auf
Proteinebene mittels Western-Blot Analyse bestätigt. Darüberhinaus
konnte immunzytologisch eine signifikante, vorzugsweise
Membran-assoziierte, Natrium/Iodid-Symporter-spezifische
Immunreaktion nachgewiesen werden. Die tumorspezifische,
ACTH-Rezeptor Promoter-vermittelte
Natrium/Iodid-Symporter-Expression in NNR-Karzinomzellen erlaubte
schliesslich einen signifikanten therapeutischen Effekt von 131I
mit einer selektiven Absterberate von 90 % der
Natrium/Iodid-Symporter-exprimierenden Tumorzellen. Zusammenfassend
konnte in Nebennierenrindenkarzinomzellen im Anschluss an einen
gewebespezifischen Natrium/Iodid-Symporter-Gentransfer unter
Steuerung des ACTH-Rezeptor Promoters ein therapeutischer Effekt
von 131I in vitro nachgewiesen werden. Damit eröffnet diese Studie
in Anlehnung an die seit über 60 Jahren mit grossem Erfolg
eingesetzte Radioiodtherapie beim Schilddrüsenkarzinom
vielversprechende Perspektiven hinsichtlich einer gezielten,
Natrium/Iodid-Symporter-vermittelten Radionuklidtherapie beim
Nebennierenrindenkarzinom.
Weitere Episoden
In Podcasts werben
Kommentare (0)