Steigerung der Bildung des ß-Amyloid Peptids durch Protein-vermittelte Genese Cholesterin-reicher Membrandomänen
Beschreibung
vor 16 Jahren
Obwohl seit der erstmaligen Beschreibung der Alzheimer-Erkrankung
vor über 100 Jahren eine Vielzahl der ursächlichen
histopathologischen Veränderungen und der beteiligten molekularen
Mechanismen erforscht werden konnte, ist noch unklar, welche
Faktoren die Spaltung des ß-Amyloid Vorläuferproteins (APP)
beeinflussen und zu der pathologischen ß-Amyloid (Aß) Bildung und
Aggregation führen. In zahlreichen Studien ergaben sich Hinweise,
dass Cholesterin einen wichtigen Modulator der Alzheimer-Erkrankung
darstellt. Zusammen mit Sphingolipiden bildet Cholesterin laterale
Membrandomänen, sogenannte Lipid Rafts, die bei der Bildung der
ß-Amyloid Plaques entscheidend beteiligt sein könnten. In der
vorliegenden Arbeit wurde die Struktur dieser Domänen spezifisch
verändert. Durch Transfektion mit dem Scavenger Rezeptor Klasse B
Typ I (SR-BI) der die selektive Cholesterin- und
Phospholipidaufnahme in die Zelle erhöht, wurden neue Lipid Rafts
generiert und bestehende Domänen vergrößert. SR-BI induzierte eine
Abnahme des von der α-Sekretase gespaltenen APP, sowie eine Zunahme
des von der ß-Sekretase gespaltenen APP. Gleichzeitig kam es zu
einem Anstieg der Menge des Aß-Peptids. Somit wurde gezeigt, dass
ein Anstieg der Cholesterin-reichen Membrandomänen zu einer Abnahme
der α-Sekretase Spaltung, einer Erhöhung der ß-Sekretase Spaltung
und einer Zunahme der pathologischen ß-Amyloid Bildung führt.
Während APP in Wildtyp-Zellen nahezu ausschließlich in DSM
lokalisiert war, kam es durch die SR-BI Expression zu einer
Translokation in DRM, die weitgehend Lipid Rafts repräsentieren. In
den DRM konnte BACE damit mit APP interagieren. Um das subzelluläre
Kompartiment zu identifizieren, an dem die APP-Spaltung stattfinden
könnte, wurde mit Hilfe der Konfokalen Laserscanmikroskopie die
intrazelluläre Verteilung von APP und BACE vor und nach SR-BI
Expression untersucht. Nach SR-BI Transfektion war die
Kolokalisation von APP und BACE in der Umgebung der Zellmembran
deutlich verstärkt. Zusammen mit früheren Arbeiten lassen diese
Ergebnisse vermuten, dass die verstärkte APP-Prozessierung durch
Induktion Cholesterin-reicher Domänen vorwiegend submembranös
(Early Endosomes) und auf der Ebene der Plasmamembran stattfindet.
Ob eine medikamentöse oder diätetische Cholesterin-Reduzierung, die
den Lipid Raft Anteil der Zelle senkt und somit die Interaktion von
APP mit BACE verhindert, als Therapiemöglichkeit für die
Alzheimer-Erkrankung in Frage kommt, bedarf noch weiterer
intensiver Forschung.
vor über 100 Jahren eine Vielzahl der ursächlichen
histopathologischen Veränderungen und der beteiligten molekularen
Mechanismen erforscht werden konnte, ist noch unklar, welche
Faktoren die Spaltung des ß-Amyloid Vorläuferproteins (APP)
beeinflussen und zu der pathologischen ß-Amyloid (Aß) Bildung und
Aggregation führen. In zahlreichen Studien ergaben sich Hinweise,
dass Cholesterin einen wichtigen Modulator der Alzheimer-Erkrankung
darstellt. Zusammen mit Sphingolipiden bildet Cholesterin laterale
Membrandomänen, sogenannte Lipid Rafts, die bei der Bildung der
ß-Amyloid Plaques entscheidend beteiligt sein könnten. In der
vorliegenden Arbeit wurde die Struktur dieser Domänen spezifisch
verändert. Durch Transfektion mit dem Scavenger Rezeptor Klasse B
Typ I (SR-BI) der die selektive Cholesterin- und
Phospholipidaufnahme in die Zelle erhöht, wurden neue Lipid Rafts
generiert und bestehende Domänen vergrößert. SR-BI induzierte eine
Abnahme des von der α-Sekretase gespaltenen APP, sowie eine Zunahme
des von der ß-Sekretase gespaltenen APP. Gleichzeitig kam es zu
einem Anstieg der Menge des Aß-Peptids. Somit wurde gezeigt, dass
ein Anstieg der Cholesterin-reichen Membrandomänen zu einer Abnahme
der α-Sekretase Spaltung, einer Erhöhung der ß-Sekretase Spaltung
und einer Zunahme der pathologischen ß-Amyloid Bildung führt.
Während APP in Wildtyp-Zellen nahezu ausschließlich in DSM
lokalisiert war, kam es durch die SR-BI Expression zu einer
Translokation in DRM, die weitgehend Lipid Rafts repräsentieren. In
den DRM konnte BACE damit mit APP interagieren. Um das subzelluläre
Kompartiment zu identifizieren, an dem die APP-Spaltung stattfinden
könnte, wurde mit Hilfe der Konfokalen Laserscanmikroskopie die
intrazelluläre Verteilung von APP und BACE vor und nach SR-BI
Expression untersucht. Nach SR-BI Transfektion war die
Kolokalisation von APP und BACE in der Umgebung der Zellmembran
deutlich verstärkt. Zusammen mit früheren Arbeiten lassen diese
Ergebnisse vermuten, dass die verstärkte APP-Prozessierung durch
Induktion Cholesterin-reicher Domänen vorwiegend submembranös
(Early Endosomes) und auf der Ebene der Plasmamembran stattfindet.
Ob eine medikamentöse oder diätetische Cholesterin-Reduzierung, die
den Lipid Raft Anteil der Zelle senkt und somit die Interaktion von
APP mit BACE verhindert, als Therapiemöglichkeit für die
Alzheimer-Erkrankung in Frage kommt, bedarf noch weiterer
intensiver Forschung.
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