Einschätzung von Umweltrisiken durch Medizinstudierende
Beschreibung
vor 15 Jahren
Umwelt- und Gesundheitsrisiken werden in der Gesellschaft
kontrovers diskutiert. Einige Risiken werden in ihrer
gesundheitlichen Relevanz überschätzt (z.B. elektro-magnetische
Felder), andere werden eher unterschätzt (z.B. Passivrauch),
weshalb sie beide im Fokus der Arbeit standen. Ziel dieser Studie
war es, bei Medizinstudierenden die Wahrnehmung von Umwelt- und
Gesundheitsrisiken für Kinder zu untersuchen und mit
Experteneinschätzungen zu vergleichen. Darüber hinaus sollten
Interventionsmaßnahmen konzipiert werden, um die Gesundheit
späterer Patienten zu schützen und übertriebene Sorgen zu
relativieren. Hierzu wurden nach der Klausur für Klinische
Umweltmedizin 130 Medizinstudierende gebeten, mittels eines
Fragebogens, 40 Umwelt- und Gesundheitsrisiken auf einer
fünfstufige Skala („kein Einfluss“ bis „lebensbedrohlich“)
einzuschätzen. Die Response betrug 89%. Ihre Antworten wurden mit
Einschätzungen von 50 Experten verglichen. Als größte Risiken
wurden Kopfverletzung beim Radfahren ohne Helm(Mittelwert 4,4),
Verletzungen bei Verkehrsunfällen(4,0), Passivrauch(3,9),
Meningitis(3,9) und Bewegungsarmut/ -mangel(3,8) gewertet, als
geringste Risiken Impfungen(2,1), Mobil-telefon(2,1), natürliche
Strahlung (2,0), Mobilfunkbasisstation(1,9) und
Wetterfühlig-keit(1,9). Im Expertenvergleich wurden die meisten
Risiken, darunter elektro-magnetische Felder (z.B.
Atomkraft(Differenz der Mittelwerte Δ=1,4),
Mobilfunk-basisstation(Δ=0,7), Mobiltelefon(Δ=0,4)) und
Passivrauch(Δ=0,4) überschätzt, lediglich die Risiken
Treibhauseffekt und Allergene wurden eher unterschätzt.
Hinsichtlich der Ergebnisse und der Bedeutung der Umweltrisiken
Passivrauch und elektromagnetische Felder waren
Interventionsmaßnahmen indiziert, weshalb in einem zweiten Schritt
unter Einsatz des CASUS-Systems Computerlernfälle zu den beiden
Themen erstellt wurden. Die Fälle wurden im Online-Kurs Klinische
Umweltmedizin eingesetzt und im Sommersemester 2008 von 91
Studierenden (Teilnahmebereitschaft 44%) evaluiert. Die Qualität
des Falls Umweltbedingte Mittelohrentzündung wurde von einem
Großteil der Studierenden als hoch eingeschätzt. Auch die
Motivation für das Fach Umweltmedizin wurde deutlich gesteigert.
Das Gesamturteil war mit einem Median von 12 Punkten (Skala von 1
bis 15 Punkte) äußerst zufriedenstellend. Folglich stellen
computergestützte Lernprogramme, speziell die fallbasierten Systeme
eine ausgezeichnete Ergänzung zum konventionellen Kurs Klinische
Umweltmedizin dar. Sie ermöglichen eine effiziente und breit
akzeptierte Vermittlung von Fachwissen zu umweltmedizinischen
Themen.
kontrovers diskutiert. Einige Risiken werden in ihrer
gesundheitlichen Relevanz überschätzt (z.B. elektro-magnetische
Felder), andere werden eher unterschätzt (z.B. Passivrauch),
weshalb sie beide im Fokus der Arbeit standen. Ziel dieser Studie
war es, bei Medizinstudierenden die Wahrnehmung von Umwelt- und
Gesundheitsrisiken für Kinder zu untersuchen und mit
Experteneinschätzungen zu vergleichen. Darüber hinaus sollten
Interventionsmaßnahmen konzipiert werden, um die Gesundheit
späterer Patienten zu schützen und übertriebene Sorgen zu
relativieren. Hierzu wurden nach der Klausur für Klinische
Umweltmedizin 130 Medizinstudierende gebeten, mittels eines
Fragebogens, 40 Umwelt- und Gesundheitsrisiken auf einer
fünfstufige Skala („kein Einfluss“ bis „lebensbedrohlich“)
einzuschätzen. Die Response betrug 89%. Ihre Antworten wurden mit
Einschätzungen von 50 Experten verglichen. Als größte Risiken
wurden Kopfverletzung beim Radfahren ohne Helm(Mittelwert 4,4),
Verletzungen bei Verkehrsunfällen(4,0), Passivrauch(3,9),
Meningitis(3,9) und Bewegungsarmut/ -mangel(3,8) gewertet, als
geringste Risiken Impfungen(2,1), Mobil-telefon(2,1), natürliche
Strahlung (2,0), Mobilfunkbasisstation(1,9) und
Wetterfühlig-keit(1,9). Im Expertenvergleich wurden die meisten
Risiken, darunter elektro-magnetische Felder (z.B.
Atomkraft(Differenz der Mittelwerte Δ=1,4),
Mobilfunk-basisstation(Δ=0,7), Mobiltelefon(Δ=0,4)) und
Passivrauch(Δ=0,4) überschätzt, lediglich die Risiken
Treibhauseffekt und Allergene wurden eher unterschätzt.
Hinsichtlich der Ergebnisse und der Bedeutung der Umweltrisiken
Passivrauch und elektromagnetische Felder waren
Interventionsmaßnahmen indiziert, weshalb in einem zweiten Schritt
unter Einsatz des CASUS-Systems Computerlernfälle zu den beiden
Themen erstellt wurden. Die Fälle wurden im Online-Kurs Klinische
Umweltmedizin eingesetzt und im Sommersemester 2008 von 91
Studierenden (Teilnahmebereitschaft 44%) evaluiert. Die Qualität
des Falls Umweltbedingte Mittelohrentzündung wurde von einem
Großteil der Studierenden als hoch eingeschätzt. Auch die
Motivation für das Fach Umweltmedizin wurde deutlich gesteigert.
Das Gesamturteil war mit einem Median von 12 Punkten (Skala von 1
bis 15 Punkte) äußerst zufriedenstellend. Folglich stellen
computergestützte Lernprogramme, speziell die fallbasierten Systeme
eine ausgezeichnete Ergänzung zum konventionellen Kurs Klinische
Umweltmedizin dar. Sie ermöglichen eine effiziente und breit
akzeptierte Vermittlung von Fachwissen zu umweltmedizinischen
Themen.
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