KR337 Sex mit Behinderung (Update: Transkription)

KR337 Sex mit Behinderung (Update: Transkription)

DocPhil besucht Raul Krauthausen, der aufgrund seiner Glasknochen im Rollstuhl sitzt. Sie sprechen über Sex und Beziehungen von Menschen mit Behinderungen.
1 Stunde 58 Minuten
Podcast
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Gespräche, Reportagen, Monologe aus Berlin seit 2005

Beschreibung

vor 11 Jahren
DocPhil besucht Raul Krauthausen, der aufgrund seiner
Glasknochen im Rollstuhl sitzt. Sie sprechen über Sex und
Beziehungen von Menschen mit Behinderungen.
DocPhil besucht Raul Krauthausen, der aufgrund seiner Glasknochen
im Rollstuhl sitzt. Sie sprechen über Sex und Beziehungen von
Menschen mit Behinderungen. Raul erzählt ziemlich persönliche Dinge
über seine Kindheit, das Verhältnis zu seinem Körper und
"unfreiwillige Dreier". Es stellt sich heraus, dass die technischen
Fragen des Sex das geringste Problem sind. Oft zehren nicht die
körperlichen Einschränkungen an den Nerven aller Beteiligten,
sondern die Reaktion der Umwelt auf diese. Aber hört selbst. Wir
sind gespannt auf Euer Feedback. Hier noch ein paar Links, die wir
erwähnt haben: Surrogatpartnerschaft (WP) Sexualassistenten Spiegel
Online über Sexualassistenten Süddeutsche über Sexibilities UPDATE:
Raul hat das gesamte Interview transkribieren lassen. Lest es nach
dem Klick.... B: Hast Du einen Jingle? I: Nee, es fängt, das ist
bei uns Tradition B: Diddle dum dum dum I: Es fängt immer an mit
so, läuft es, ja läuft, okay B: Sehr gut I: Okay, herzlich
Willkommen, zum Küchenradio, Folge dreihundertundsiebenunddreissig,
hier ist Doc Phil, die anderen sind nicht da, weil, unter anderem
auch weil wir heute auerhalb unseres gewohnten Dienstags Termins
aufnehmen, aber mir lag das sehr am Herzen, das Thema, und deswegen
haben wir das jetzt mal auf einen Montag geschoben, ich darf hier
zu Gast sein bei Raul, Raul Krauthausen, Hallo Raul B: Hi, Doc
Phil, wie Du Dich nennst I: Ja, ja das ist ein, das ist ja ein
bisschen, ich habe mich am Anfang auch dagegen gesperrt, aber, das
ist so ein bisschen der Name hier, in diesem Kontext, das hat
Cindy, vor sieben Jahren als aller erstes, so zu sagen B: Geprägt
I: Geprägt, und vor allen irgendwelche Kunstnamen gegeben, und, ja,
jetzt bin ich hier halt Doc Phil B: Sehr gut I: Da haben sich die
Leute schon dran gewöhnt. Ja, sag mal, wir sind ja, ich bin ja
immer hier im schönen, was ist denn das, noch was, das ist
Kreuzberg, nicht, ich habe ja auf der anderen Seite B: Nein nein,
nicht so viele Details, sonst I: Ah okay, okay, okay, alles klar.
Sag mal, wir haben uns ja nicht das letzte Mal, aber, doch einmal
intensiver unterhalten auf der Republika, und da hast Du so im
Nebensatz gesagt, so, bla bla bla, ja, über Sex mit Behinderung, da
reden wir ein anderes Mal. Und da war mir damals schon klar, dass,
dass das ein super Thema ist, und dass man das unbedingt mal
aufgreifen sollte, und das wollen wir jetzt mal machen. Du hast
damals gesagt das ist ein Tabu, ist es wirklich so ein Tabu? Weil
ich habe mal so ein bisschen gegoogled und so, und es gibt da
schon, so den einen oder anderen Artikel da drüber, ne. B: Ja, auf
jeden Fall, gibt es da auch Themen im Netz zu finden, aber eben im
Netz, und nicht, wie soll ich mal sagen, auf klassischen Medien,
also das eher seltener I: Ja B: Und, wenn, dann finde ich hat das
meistens so eine, so eine Konnotation die, keine Ahnung, Behinderte
unter sich dürfen gerne Mal miteinander, Sex haben, oder aber es
gibt dann dafür extra Fachkräfte, die das halt machen, aber es ist
in keiner Datingbörse, vorgesehen, dass man angeben kann, dass man
eine Behinderung hat, beziehungsweise, dass man auch mit jemanden
der eine Behinderung hat sich vorstellen könnte, eine Beziehung zu
führen, was jetzt vielleicht auch wieder eine Art von
Stigmatisierung sein könnte, wenn man das machen würde, aber,
letztendlich I: Man müsste es ja nicht B: Fühlt man sich als Mensch
mit Behinderung, schon auch irgendwie dann relativ schnell
aussortiert, aus diesen I: Weil man nirgendwo auftaucht B: Weil man
nirgendwo auftaucht beziehungsweise wenn es dann rauskommen alle so
sagen, oh Gott, nee, das kann ich mir nicht vorstellen, nicht alle,
aber viele sagen, das kann ich mir nicht vorstellen, und man dann
auch auch als betroffene, also ich in dem Fall, mich auch oft
irgendwie zurückgewiesen gefühlt habe, und dann, das Thema, auch
selber selten anspreche, ich merke das mein Freundeskreis mich
selten auf das Thema anspricht, und wenn es in den Medien
auftaucht, dann immer irgendwie dieses, auch Menschen mit
Behinderung können schön sein. Und dann ist es irgendwie so, der
super gut aussehende Rollstuhlfahrer, ja, der dann halt nach seinem
Reitunfall oder Autounfall weitermodelt, so, ja, klar, aber, das
ist halt, wie soll ich mal sagen, der sitzt dann halt auch nur im
Rollstuhl, aber die Frage jetzt wie es bei Menschen ist die
offensichtlich vielleicht auch nicht ganz den Schönheitsidealen
entsprechen, ist, ist es dann natürlich auch schon eher, würde ich
sagen, schon tabuisiert. I: Lass uns nochmal anfangen, weil das,
wenn ich mich mit solchen Themen beschäftige ist es immer so das
erste, wo ich so ins Stolpern komme, wenn es heit, so,
Behinderungen, was umfasst das denn eigentlich alles so, also das
ist ja doch ein ziemlich breites Spektrum mit unterschiedlichen
Auswirkungen. B: Klar, also Behinderung ist auch, letztendlich nur
ein Begriff für super viele Formen von Andersartigkeit, es gibt die
Sinnesbehinderung, es gibt die körperlichen Behinderungen, die
sogenannten geistigen Behinderungen und natürlich auch psychische
Behinderungen, wovon, wenn man jetzt, je nach de m wie, wie stark
man da die Regeln anwendet, vielleicht sich auch relativ schnell
dann dazuzählt oder nicht, deswegen ist das Wort Behinderungen auch
schon wieder zu Allgemein, ich würde jetzt nur aus meiner
Perspektive, als Glasknochenhabender, im Rollstuhlsitzender, dieses
Thema beleuchten können, interessant wäre es, mit einem Blinden,
mit einem geistig Behinderten, beziehungsweise mit einem Gehörlosen
über dieses Thema zu sprechen, zusätzlich auch noch. I: Genau, da
hatte ich vorhin so ein bisschen mal rum getwittert, und da kam ja
auch von so verschiedenen Richtungen, Feedback, von Augenschmaus
kam natürlich aus ihrer Perspektive so als Gehörgeschädigte, und es
kamen auch noch so ein paar andere, die auch so als Partner von
Gehörgeschädigten sich zu Wort gemeldet haben, also da merkt ihr
schon dass es da offensichtlich eine ganze Menge Mitteilungsbedarf
so gibt, dass viel irgendwie so schon auf Resonanz, aber, genau,
also deswegen, das ist vielleicht auch eingangs so, wir machen das
heute also so zu sagen, Du erzählst über das was Du aus deiner
Erfahrung, aus deiner Perspektive B: Ja I: Als, Du musst Mal ein
bisschen was über Dich erzählen, wenn man Dich hier sieht, Du sitzt
im Rollstuhl B: Bin ungefähr ein Meter gro, je nach
Messungszeitraum, beziehungsweise Grundlage, die man dazu zugrunde
legt, kann nicht laufen, meine Knochen brechen schneller als bei
anderen, und ich habe, einfach eine andere Perspektive und
vielleicht entspreche ich in all den Punkten so dem, also auf Grund
meiner Körpergröe her, dass man eben mein Alter schlecht
einschätzen kann, die Leute trauen mir vielleicht eher, oder sind
eher überrascht, wenn ich Dinge dann genauso gut mache wie sie, und
man wird dann schnell verbucht als, ja, trotz seiner Behinderung
macht er das halt so und so, und das ist ja so toll, und der ist so
tapfer, das heit es ist auf der einen Seite leicht, oder leichter,
sage ich jetzt mal, Leute zu überraschen mit dem was man kann I:
Weil Du permanent unterschätzt wirst, oder? B: Genau, aber auf der
anderen Seite schwerer, letztendlich mal auf einer Disco irgendwie,
oder in einer Disco, einfach schon alleine Aufgrund der
Sitzposition, Leute kennenzulernen. I: Genau, also lass uns doch
mal so anfangen, also wenn das so, bevor wir da jetzt zum Sex
kommen, oder so, man bahnt ja so, irgendwie, Beziehungen, man lernt
ja erst mal Leute kennen, wie machst Du das, wie, und mit welchen
Einschränkungen hast Du da zu kämpfen? Oder hast Du zu leben? B:
Also, ich kann das gar nicht so, Pauschal, beantworten, ich glaube,
dadurch dass ich ein Leben lang eine Behinderung habe, ich
natürlich auch selber eine ganz andere Strategie entwickelt habe,
in meinem Leben, um bestimmte Situationen vielleicht auch zu
vermeiden, das heit ich bin weniger der Discogänger, ja, ich bin
weniger auf Partys, wenn ich absehen kann die Party wird gröer als
vierzig Leute, dann steigt die Motivation nicht unbedingt da auch
hinzugehen, weil dann einfach auch klar ist, das ist voll, das ist
eng, die Leute stehen meistens, trinken viel Alkohol, alles Dinge
die ich nicht tue, und das ist dann auch nicht mein, mein, wie soll
ich mal sagen, mein Gebiet wo ich mich gerne aufhalte, wenn die
Party kleiner ist, und die vielleicht in einer kleinen Bar ist, wo
die Leute eher sitzen, bin ich schon auch dabei, und, dann habe ich
auch nicht so die megakrassen Erfahrungen im Sinne von flirten,
oder so, weil sich diese Situationen einfach selten, seltener,
ergeben, dadurch dass ich eben relativ wenig auf, wie soll ich mal
sagen, Events, oder Ereignissen bin, wo flirten ein akzeptiertes
Mittel ist, ja, also ich meine auf, ich bin schon viel unterwegs
und treffe auch schon viele Leute, aber es ist dann seltener so
eine Art Flirtumgebung, wo man eben flirtet, und wenn ich dann
Leute kennenlerne, dann, und es vielleicht zu Flirtsituationen
kommt, ist mir schon öfter mal aufgefallen dass ich eher die Leute
dann überrascht habe, mit der Bekundung meines Interesses, an
ihnen, und die dann, gleich auch den Satz nachzuschieen, immer,
immer gleich, ja, aber es liegt nicht an deiner Behinderung. Und,
das mag sein, in Einzelfällen, bei einigen bezweifele ich das, ich
werfe es ihnen nicht vor, weil ich auch schon wei dass es ja, eher
auch unüblich ist, also das, und das die auch selber nie auf, auf
den Gedanken gekommen sind, weil es einfach in ihrem Umfeld nie
zuvor auch jemand gemacht hat, aber dadurch ist es ja ein
selbsterhaltenes, oder Selbsterfüllung, selbsterfüllendes, es ist
der Prinzip, dass ich dann auch mich selber nicht mehr traue,
dieses Muster zu durchbrechen, und dann selber glaube, niemand will
mich, und dann selber mich auch in meinem Verhalten verändere, und
so drehen sich letztendlich beide Systeme parallel, wollen
vielleicht beide das gute, aber finden sich irgendwie nicht. Du
verstehst was ich meine, so jetzt gerade so I: Ja, also ja, den
letzten Teil, glaube ich, muss man mal auseinander duseln weil das
wichtig ist, ne, also, also Du sagst, Du, Du hast, Du sagst, hey,
Du bekundest dein Interesse, dann kommt irgendwie, eine Ablehnung,
und dann heit es, okay, es liegt aber nicht an deiner Behinderung,
inwiefern veränderst Du dein Verhalten? B: Dass ich einfach solche
Situationen meide, dass ich vielleicht mich nicht mehr traue, das
zu sagen, dass ich vielleicht auch dann blind werde vor diesen
Momenten wo vielleicht andere ein Interesse an mir bekunden, und
dass ich schon auch eher Witze auf meine Kosten mache und auch eher
mich selber dann runtermache, um dann vielleicht so ein verstecktes
fisching for compliments vielleicht sogar, ja, also dann zu sagen
so, also ganz so schlimm ist es ja jetzt auch nicht, dass es, dass
man das dann hört, wei ich nicht, ist jetzt so eine Hobby
Psychologie, aber, ja, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass ich
da auch in mir drin so ticke I: Wann hast Du denn so die erste
Erfahrung gemacht, also ich meine, man, Pupertät, oder, oder wie,
wie, weil irgendwann erwachen ja so, in einem das so, sexuelle
Gelüste und Gefühle, und Frauen oder Männer, oder so, werden
interessant, wie hast Du das gemerkt und wie bist Du damit so
umgegangen? B: Also ich glaube das ist eine Bewusstseinswerdung,
die, bei mir über Jahre stattgefunden hat, ich kenne einige
Menschen mit Behinderungen die alle, oder wo viele erzählt haben,
dass sie ungefähr ab der fünften Klasse realisiert haben dass
irgendetwas an ihnen anders ist, als an den anderen
Klassenkameraden, die keine Behinderung hatten, und das fing
meistens zum Beispiel an, wo Schulunterricht körperlich wurde, also
zum Beispiel, Sport, ne, davor war irgendwie das, alle irgendwie
miteinander Ballspielen, ja, und dann irgendwie ein weicher Ball,
und irgendwann, ab der fünften Klasse fängt man dann an, irgendwie,
Jungen von Mädchen zu trennen, fängt man an, irgendwie,
Bundesjugendspiele zu machen, und so, und dann, wenn Sport halt
Sport wird, und nicht mehr Spa, dann realisieren viele Menschen mit
Behinderung dass sie da irgendwie nicht dazugehören. Ist kein
Vorwurf, es ist halt so, das System sieht das so vor, und, bei uns
war es dann zum Beispiel so, dass wenn die Lehrer natürlich auch so
Verlegenheitsaktionen gemacht haben, dem wurde ja auch klar, das
Raul eben nicht Medizinball mitspielt, weil es einfach gefährlich
ist, aber Raul steht dann halt da am Spielfeldrand und zählt
Punkte, was jetzt so mittelmäig attraktiv ist wenn Du siehst wie
deine athletischen Freunde irgendwie da, megakrasse Sportsachen
machen, nicht das ich neidisch bin, sondern einfach, ich fühlte
mich gnadenlos unterfordert, mit Punktezählen, und das führte dann
dazu dass mir dann zum ersten Mal klar wurde, dass ich anders bin,
dass es was mit dem Körper zu tun hat, und, ich würde sagen, ab der
fünften Klasse, fängt das dann auch relativ schnell an mit, keine
Ahnung, Kuschelpartys, und man, der eine übernachtet beim anderen,
ne, und dieses ganze, wo man sich dann eben auch ausprobiert, ja,
das fand zum Beispiel bei mir nie statt, und, ich habe mich dann
dadurch abgegrenzt, dass ich dann gesagt habe, ich finde das
albern, ich finde das doof, das ist mir zu oberflächlich, und so
weiter und so fort, was dann dazu führte dass ich zum Beispiel auch
selten in der Zeit eingeladen wurde auf Partys, also ich war selten
dabei, und, Kuschelpartys haben mich einfach auch wirklich
gelangweilt, das heit ich war auch nicht wirklich, also doch ich
war schon traurig, dass ich nicht eingeladen wurde, aber, ich
wusste auch gleichzeitig, dass ich irgendwie mit diesen
Kuschelpartys nichts anfangen kann, das sind aber die, die
Situationen, wo, glaube ich, man seine ersten Erfahrungen sammelt
an dem Punkt, und, ich hatte meine ersten Sexualitätserfahrungen
glaube ich erst mit Mitte zwanzig, und, das ist natürlich reichlich
spät, so, würde ich jetzt mal sagen, es gibt natürlich auch
Menschen die das später hatten oder eben viel viel früher, aber,
für mich war es, es fühlte sich zu spät an, und, ja, das war ja die
Frage I: Genau, magst Du mal erzählen was da passiert ist, wie es
dazu kam, wie das so war? B: Ich überlege gerade, ich habe mich
auch ein bisschen versucht daran nochmal zu erinnern in
Vorbereitung auf heute. Das waren dann eher so einmalige Sachen,
bis ich dann vor ein paar Jahren, auf einer Party eben, eine Frau
kennengelernt habe, die in einer Sitzparty war, also wir saen eher
als das wir standen, und zwar drauen, wir waren beide, ja, nicht
mehr ganz nüchtern, würde ich sagen, und, haben uns da an dem Abend
ineinander verknallt, und waren ungefähr ein halbes Jahr zusammen,
ja, das war dann wirklich so eher Ende zwanzig, und, da ist es halt
so, dass mir zum ersten Mal wirklich klar wurde, was es bedeutet,
nicht nur Sex mit jemandem zu haben, der keine oder eine
Behinderung hat, sondern überhaupt eine Beziehung zu haben mit
jemandem der keine oder eine Behinderung hat, weil das schon auch,
und deswegen komme ich eben auf das Thema Tabu, weil das schon
auch, irgendwie, Blicke auslöst, also, wenn man auf der Strae
rumläuft, löst es Blicke aus, die man wirklich auch, teilweise bis
zur Verachtung, wahrnimmt, oder aber, dann, im Hintergrund so
Sachen gesagt werden von Freunden oder Verwandten, also wie, ich
kriege dann so Sachen gesagt, so, Mensch, so eine schöne Freundin,
ja, so nach dem Motto, wie hast Du das denn geschafft, oder aber,
dass meine Partnerin dann in dem Fall öfter zu hören bekommen hat,
sag Mal, glaubst Du nicht Du hast was Besseres verdient? I: Das
haben die Leute zu ihr gesagt, oder wie? B: Ja, und, wie macht denn
ihr das, und dann kommt so diese, relativ schnell so juristischen
Fragen, die man verstehen kann, also, wir sind ja wegen mir
reflektierende Wesen, also wir kriegen auch schon hin, ein bisschen
zu verstehen warum die Menschen das wissen wollen, aber die man
eben trotzdem auf Grund von Intimsphäre nicht unbedingt beantworten
will, und, es ist einfach hart, zu realisieren dass man eben nicht
achtzig Millionen Menschen davon überzeugen kann, dass das okay
ist, sondern, also für mich war das jedenfalls so ein Moment, dass
ich dann irgendwann realisiert habe, okay Raul, Du wirst ewig auf
diese Fragen Antworten haben müssen, und, Du wirst einen Weg finden
müssen damit umzugehen, und ich glaube dafür waren wir beide, in
der damaligen Zeit, nicht irgendwie in der Lage. I: Es ist daran
gescheitert? B: Vielleicht nicht nur, aber auch. I: Denn das ist so
eine Sache die ich mir so im Vorhinein überlegt habe, auch, also,
wenn man über Sex mit Behinderung redet, dann redet man ganz
schnell über Dinge, die man mit, sagen wir mal, nicht Behinderten
sofort als Intimssphäre und Grenzüberschreitung B: Genau I:
Definieren würde, gleichzeitig erwartet man, hier in dem Kontext,
irgendwie eine Antwort B: Ja, genau. Und das meinte ich halt
vorhin, dass man die Neugierde versteht, aber auf der anderen Seite
mir auch Privatheit einfordern will, beziehungsweise aufrecht
erhalten will, und ich bin auch manchmal als Raul Krauthausen, der
in der ffentlichkeit vielleicht auch wahrgenommen wird, in so einem
Konflikt, so zwischen Aufklärung und eigenem Leben. Ich könnte
jetzt natürlich so wie Du Doc Phil heien, und mir irgendwelchen
Pseudonym geben, aber, ich glaube das würde letztendlich das
Problem nicht lösen, und ich bin einfach ehrlich, und sage wo meine
Grenze liegt, und versuche da auch keinen anderen mit reinzuziehen,
es ist nur, mir ein so wichtiges Anliegen, dass ich es auch hier
über den ther, sagt man das beim Internet? I: Du ich wei auch
nicht, ich rede auch immer von senden und Radio und so, wir
erzählen einfach B: Genau I: Wir erzählen einfach B: Und ich glaube
auch, dass die Gesellschaft, ohne es jetzt Pathetisch zu meinen,
aber das, in dem Umfeld in dem ich mich bewege, und in, auch in den
Fragen die ich gestellt bekomme, von Leuten die ich nicht kenne,
ich schon auch das Gefühl habe, dass die Neugier wächst, oder die
Bereitschaft sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, und, das
sieht man auch in der Kulturellen Landschaft, also man sieht es,
dass, keine Ahnung, Filme wie Ziemlich Beste Freunde auf einmal
funktionieren, ja, man sieht es daran, dass davor der Film Me Too
aus Spanien funktioniert hat, man sieht, dass das Thema
Behinderungen in den Medien, schon auch mehr wahrgenommen wird,
jetzt durch die Para-Olympics ja irgendwie auch ein groes Thema, wo
dann auch Körperlichkeit auf einmal ein interessanterer Punkt wird,
und warum dann nicht auch über Sexualität reden, nur eben auf einer
sachlicheren Ebene, als auf einer wohl juristischeren Ebene, es
gibt ja auch ziemlich abgefahrene Fetische, rund um das Thema
Behinderungen, mit denen ich mich jetzt nicht so gut auskenne, aber
I: Welche denn? B: Es gibt Menschen, die stehen auf Menschen mit
Behinderungen, und dann gibts vielleicht eine Abstufung, so was wie
wir wären selber gerne behindert, oder mögen Menschen die keinen
Oberschenkel haben, keinen Unterschenkel habe, Oberarm, Unterarm,
Links, Rechts, Oben, Unten, beide, was auch immer,
Querschnittsgelähmt, es gibt super viele Facetten davon, es gibt
Leute die so tun als ob I: Als ob sie behindert wären? B: Genau.
Und das ist schon irgendwie, wenn man sich damit mal länger
auseinandersetzt, ich habe das so in Bezug auf meine Diplomarbeit
getan, wenn man sich länger damit auseinandersetzt, dann merkt man
schon, okay, das ist halt so wie Menschen auf Menschen stehen mit,
keine Ahnung, Tattoos, blonden Haaren, groen Brüsten, warum soll es
nicht auch Menschen geben die auf Menschen stehen denen ein Bein
fehlt, nur, es ist interessant dass es zum Beispiel meistens Männer
sind, die diesen Fetisch frönen, und seltener Frauen, und, da fängt
da so bei mir so dieser Gender Gerechtigkeitsfrage an laut zu
werden, also dann so, liegt es daran weil der Mann einfach gerne
dominiert, also, das sind dann so, was steckt da eigentlich
dahinter, und da gibt es glaube ich auch keine wirklichen
Antworten. I: Was war denn Thema deiner Diplomarbeit? B: Das Thema
war die Darstellung von Menschen mit Behinderung im Fernsehen I:
Okay B: Und, da stöt man dann früher oder später auch auf das Thema
Sexualität I: Und ist da, gibt es da irgendetwas, also gibt es so,
Sex mit Behinderung im Fernsehen, im Film B: Also im Film, wie
gesagt, in Ziemlich Beste Freunde I: Freunde, aber noch B: An I: Ja
B: Ansonsten nichts weiter, groes, es gab jetzt, in England gab es
eine Sendung, die hie The Undateables, was ja schon mal ein richtig
krasser Titel ist, I: Ja B: Und da ging es halt darum, dass
Menschen mit Behinderungen auf der Suche nach einem Partner sind,
und es war halt so eine skripted soap I: So Bauer Sucht Frau oder
irgendsowas B: Dokusoap, genau, so ein bisschen wie Bauer sucht
Frau, und, das hat auch sehr viel Kritik hervorgerufen, alleine
wegen des Titels alleine, ich glaube, die Macher hatten schon,
könnte ich mir durchaus vorstellen, schon auch ernstgemeinte
Interessen an diesem Thema, die nicht nur auf die Quote abzielte,
sondern auch Aufklärung machen wollte, aber, wenn es dann einmal
durch die Marketing Maschinerie läuft und dann, es geht darum einen
reierischen Titel zu finden, dann landet man bei The Undateables
und, dann wird das ganz schnell ganz verschroben. Das Leben von
Menschen mit Behinderungen ist aber auch nicht immer
Para-Olympisch, ja, also, es ist halt von Undateables zu
Para-Olympisch gibt es halt noch ein groen Facetten dazwischen,
und, natürlich würde ich einem, keine Ahnung, Unterschenkel
amputierten Para-Olympischen Sportler die gleichen, oder annähernd
die gleichen Chancen anrechnen, einen Partner oder eine Partnerin
zu finden, wie wenn er noch beide Beine hätte, ja, weil einfach so
eine Prothese jetzt vielleicht auch kein automatisches Tabu ist,
oder Hindernisgrund, aber wenn jemand, keine Ahnung, vielleicht
eine, das ist jetzt wirklich nur ein Beispiel, ja, wenn eine groe
Spastik hat, und, auf Assistenz angewiesen ist, und man ihn schwer
versteht wenn er spricht, der wird er es wesentlich schwieriger
haben, oder sie, und, darüber reden wenige Menschen, und, womit
sich, wie soll ich mal sagen, Medien sich oft begnügen, um dieses
Thema dann doch irgendwie auf die Agenda zu setzten ist halt, wirst
Du ja auch gefunden haben in deinen Recherchen, Sexualbegleitung I:
Genau, das ist so das B: Das sind dann diese Professionellen
Berührerinnen und Berührer, die, ja dann, für die Befriedigung
sorgen. Kann man auch kritisch betrachten. I: Wenn Du das jetzt so,
ich hatte, wollte das ein bisschen später, hatte mir das so für
später aufgeschrieben B: Ja I: Aber jetzt so, aber, wenn Du das
jetzt so ansprichst, ich meine, was hältst Du denn von denen, also
die, die nennen sich ja Sexualbegleiterin, oder Sexualassistenten,
so das changiert so ein bisschen B: Ja I: Die Grauzone zur
Prostitution, es B: Flieend I: Flieend, es gibt irgendwie passive
und aktive Sozialbegleitung, das ist so, ja, also, ich habe da
Beispiele gelesen wo ich dachte, ja, macht Sinn, klingt erst mal
total gut, gibt aber auch Beispiele, kann man sich leicht
ausdenken, wo es so ein bisschen grenzwertig wird, wie ist so dein,
deine Sicht so auf diesen Beruf? B: Also ich will das nicht
bewerten, ehrlich gesagt, ich will nur ein bisschen davor warnen,
Sexualbegleitung als Lösung zu sehen, ich glaube, Sexualbegleitung
kann ein, eine Linderung des Drucks, im wahrsten Sinne, sein, aber
es definitiv nicht die Lösung, und, ich finde auch Prostitution per
Se nicht schlecht, ja, also ich glaube dafür sind wir einfach zu
aufgeklärt, um zu sagen, das ist irgendwie ein Teufelswerk,
sondern, ich finde es nur dann problematisch, und das gilt dann
glaube ich insgesamt für bezahlten Sex, ja, ob es jetzt irgendwie
als Begleitung oder als Prostitution ist, ist einfach das als
Ersatzbefriedigung zu sehen, oder als Ersatzbedürfnisstillung nach
Nähe zu betrachten, und dann, das Portemonnaie, letztendlich,
entscheiden zu lassen, viele Menschen mit Behinderungen haben auch
gar nicht das Geld, zum Beispiel, um sich so etwas zu leisten, und,
es ist definitiv auch keine Lösung, es ist sogar, könnte auch eine
Gefahr sein, im Sinne von dass man wirklich nur noch über Geld
versucht dieses Problem einigermaen in den Griff zu kriegen,
wohlwissend dass es keine Dauerlösung ist. I: Erkläre nochmal für
die, ich meine, ich habe es jetzt ein bisschen so quer ein paar
Artikel dazu gelesen, aber erkläre doch nochmal für diejenigen die
das nicht wissen, was das Konzept ist von Sexualassistenz oder
Sexualbegleitung. B: Was der Unterschied ist? I: Ja, was das
Konzept ist, also, und wo der Unterschied zur Prostitution ist B:
Also, ich glaube, auch da schwimmen natürlich auch die Grenzen,
oder verschwimmen. Es ist so dass es bei Sexualbegleitung und
Assistenz meistens sich ehemalige Prostituierte sich einfach
spezialisiert haben auf eine Zielgruppe, oft dann sogar garniert
mit einer Krankenschwesterausbildung die sie halt gemacht haben
oder haben, und die dann die Grenze an dem Punkt ziehen, wo es dann
um den wirklichen Sex geht, also, die dann vielleicht eher dafür
sorgen, dass sie einem, keine Ahnung, zur Befriedigung verhelfen,
dass sie einen berühren, vielleicht sogar auch küssen, aber ich
glaube, viele ziehen die Grenze dann wirklich auch beim Sex, also
beim I: Geschlechtsverkehr B: Geschlechtsverkehr, genau. Wei ich
nicht, warum diese Grenze da gezogen wird, also, dann kann man ja
eigentlich ja auch wirklich in ein Bordell gehen, es gibt
Barrierefreie Bordells, auch in Berlin. Ich glaube man sollte dann
eher, wenn man darüber nachdenkt, ja, bezahlten Sex, irgendwie, für
Menschen mit Behinderung zugängig zu machen, dann sollte man
eigentlich, jetzt auch aus einem Inklusionsgedanken heraus, sagen,
okay, dann machen wir alle Bordelle jetzt Barrierefrei, ja, das
wäre für mich irgendwie ehrlicher, weil da machen einfach
vermeintlich Frauen, die, oder vielleicht auch Männer, gibt es ja
wahrscheinlich auch, die überwiegend nichtbehinderte Kundschaft
haben, eben auch mal diese Erfahrung, und umgekehrt, ja, als immer
wieder diese Sonderlösungen zu finden, also, weil keine
Sexualbegleiterin, oder Begleiter würde ja, von Berufswegen, mit
einem nichtbehinderten dann ein geschlechtliche Beziehung eingehen,
verstehst Du was ich meine? B: Es ist halt wieder diese
Sondereinrichtung, Sonderlösung, und der Idealzustand wäre ja
eigentlich I: Genau B: Dass man sich in einer, wie soll ich mal
sagen I: Na, man geht ins Bordell, und da kommt man dann auch mit
dem Rollstuhl rein, und, B: Genau, ja, aber vielleicht wäre der
Idealzustand normale Partnerschaften zu haben, die nicht, ne, also
I: Ja gut, aber ich meine, das ist ja klar, also das ist ja so zu
sagen, das war ja auch dein Punkt, dass Du sagst, okay, das ist
nicht, also bezahlter Sex ist nicht die Lösung B: Genau I: Für
Beziehungsprobleme oder Einsamkeit, oder solche Sachen, aber
trotzdem gibt es das ja, und ich habe mich halt interessiert wie so
dein Blick darauf ist, weil es ja auch hier in Berlin jemanden
gibt, da bin ich drüber gestolpert, Sexabilites B: Genau, Matthias
Vernaldi, genau I: Genau, und von dem habe ich mal so einen Artikel
gelesen der genau halt dieses Erlebnis hatte, er ist irgendwie,
jenseits der fünfzig, und, hat natürlich auch sexuelle Bedürfnisse,
die er so nicht gestillt bekommen hat, und ist halt ins Bordell
gegangen, hat da keine guten Erfahrungen gemacht, weil, irgendwie,
wollen, wollte, haben di e sich alle geweigert mit ihm Sex zu
haben, oder, haben das doppelte genommen, den doppelten Preis, vom
normalen, und wollten dann aber nur, irgendwie, zehn Prozent
liefern, also, ne, also dann nur so ein bisschen Petting machen,
aber kein Geschlechtsverkehr obwohl er das bestellt hatte und ihm
auch zugesagt wurde, so, so habe ich das verstanden, dass er aus
diesem, aus dieser, wie heit das, aus dieser Erfahrung heraus,
diese Partys veranstaltet hat und diese Gruppe, Sexabilities ist
das B: Ja I: Eine Gruppe, oder Beratung, oder ist das B: Es ist
eher eine Beratung, wie ich das verstanden habe. Ich glaube, dann
liegt ja das Problem aber darin, dass die Damen in diesem Gebäude,
in diesem Ort, irgendwie Ekel hatten I: Ja B: Und an dem Punkt muss
man ja eigentlich ansetzen, und, statt zu versuchen, irgendwie da
jetzt wieder eine Sonderlösung zu schaffen, also ich glaube,
Matthias Vernaldi ist ja auch gar nicht ausschlielich pro
Sexualbegleitung, ne, also ich glaube, er kämpft ja auch für
Barrierefreie Bordelle, und, das ist schon ein gröeres Ding, und er
berät auch wirklich dann diese harten Fälle, die auch vielleicht
fünfzig sind und noch nie in ihrem Leben Sex hatten, und so. I:
Genau, also, ich glaube man will es auch gar nicht entweder oder B:
Genau I: Weit Du so, entweder Du hast nur Bordelle und alle anderen
Fragen sind beantwortet, oder Du musst, willst Bordelle abschaffen,
ne, und alle sollen irgendwie so in Beziehungen rein, sondern es
geht ja, es ist ja auch, das ist ja auch im Leben nicht so, sondern
Du hast ja immer verschiedene Angebote, nur ich fand halt das war,
das war für mich so eine, jetzt so eine Welt, die so aufging, wo
ich so dachte, stimmt, es gibt Pflegefälle, also ich meine Du sitzt
jetzt im, Du sitzt im Rollstuhl, Du kannst Dich irgendwie bewegen,
Du kannst auf Partys und so, aber es gibt ja, Pflegefälle, die
liegen im Heim, sind bei vollem Bewusstsein, können sich aber nicht
mehr bewegen, so, und haben trotzdem Lust auf Sex B: Klar I: So,
und es gibt ja auch ein Grundrecht auf sexuelle Selbstbestimmung B:
Ja I: Artikel zwei. Und da fand ich das dann total Plausibel, und
auch geradezu eine Frechheit das Pflegeheime Prostituiertenbesuch
verbieten. B: Ja genau, und genau über den Punkt kommt man ja dann
immer auf dieses Tabu Ding, ne, also weil, das hat man halt nicht,
wenn man im Heim ist, und es gab auch bis zu Ende der, Anfang der
Zweitausender, gab es Fälle wo Menschen mit Behinderungen in Heimen
sterilisiert wurden, ja I: Bis wann? Bis Anfang der Zweitausender?
B: Ja, gab es Fälle, und das ist schon auch irgendwie, also,
einfach nur um diese Dimension aufzumachen, dass bei Menschen mit
geistiger Behinderungen zum Beispiel es noch ein viel stärkeres
Tabu ist, dabei gibt es auch dafür Lösungen. I: Genau, das, weil
das ist ja auch so eine rechtliche, schwierige Geschichte ist, ne
B: Genau I: Aber da wollte ich gleich nochmal darüber, aber erst
mal so, diese Welt von Menschen die im Pflegeheim leben, ja, bei
vollem Bewusstsein sind, Sex haben wollen, und nicht einfach der
Schwester sagen können, Schwester, ich hätte gerne hier Dienst XY
oder Susanne, die kennen Sie doch noch, ja, oder eine Frau,
bestellt dann halt einen Mann, ja, erstens ist das verboten, wenn
ich das richtig verstanden habe B: Ja nicht in allen, ne, aber I:
Aber es gibt Pflegeheime wo es so okay ist B: Genau, also so weit
ich wei, ja I: Und dann brauchst Du ja auch einen Raum, wo Du das
machen kannst, also wenn Du dann in so einem Dreibettzimmer liegst,
was ist, also B: Richtig I: Du brauchst ja im Prinzip so einen
Liebesraum, oder so ein Sexzimmer, oder irgendwie so was B: Ja.
Aber es ist ja, also jetzt mal ganz ehrlich I: Ja B: Wir sind ja
aufgeklärte Menschen, das ist ja logistisch leistbar, ja, ich
meine, da könnte man ja, man könnte ja so einen Raum schaffen, man
könnte ja irgendwie I: Du, dass das nicht, dass das keinem, also
das ist logistisch für so ein Pflegeheim nicht das Thema sein kann
B: Ja, richtig I: Und das ist das ja was es noch ärgerlicher macht,
und B: Genau I: Weil, wenn das jetzt so ein riesen Ding, und, auch
mit dieser rechtlichen Lage, da kommen wir gleich noch zu sprechen,
das ist natürlich nicht ganz ohne, also, da muss man sich natürlich
schon ein bisschen was einfallen lassen, aber um diese Logistik,
Mensch hätte gerne Sex, hätte gerne eine Prostituierte, oder ein,
ein Callboy oder so, und dann gibt es da in dem Heim einen Raum,
ja, den man vielleicht auch irgendwie so halbwegs nebenbei und
unerkannt oder so, besuchen kann, keine Ahnung, das kann ja nicht
das Thema sein B: Richtig. Aber überhaupt dieses Recht auf
Privatssphäre, auf Intimität, ist für Menschen mit Behinderungen
relativ schwierig auch einzufordern, also, es fängt ja in viel,
also es fängt ja schon alleine bei der Offenlegung deiner, deiner
Kontoauszüge an, vor dem Sozialamt, um überhaupt Assistenz zu
bekommen, das ist schon auch ein Eingriff in, in Privatssphäre,
finde ich, auf eine gewisse Art I: Ja B: Bis hin zu, wenn Du auf
Assistenz angewiesen bist, Du natürlich dann auch, mehr oder
weniger, Fremde Menschen hast, die Dich dann auch mal in
Situationen sehen, denen Du dich nicht, der Du nicht jeden Menschen
zeigst, also, verstehst Du was ich meine? I: Ja B: Und, also, ich
glaube, das ist ein sehr komplexes Feld, wo auch ich selber immer
noch viel lerne und experimentiere, wobei jetzt nicht
experimentieren im Sinne von, ach probieren wir mal das aus, oder
so, sondern einfach ich einfach für mich versuche einen Weg zu
finden der mir dann auch entspricht und gut tut, ohne mich selbst
zu verraten. I: Was meinst Du damit? B: Mir zum Beispiel auch das
Recht zu erlauben, zu sagen, diese Assistenz passt mir nicht, ich
hätte gerne einen anderen, als zu sagen, so, ja, besser als gar
keiner. Also so was zum Beispiel, und dann in Kauf zu nehmen, dass
es halt länger dauert den richtigen zu finden, ja, oder, inwieweit
fragt man fremde Leute ob sie einem helfen, bei bestimmten Dingen
I: Na. Nochmal zurück zu diesem, zu diesem Thema, Sexualassistenz,
also hast Du dazu noch irgendetwas zu sagen, also das ist halt so
eine Grauzone wo Du sagst, lieber Bordells Barrierefrei machen,
oder B: Also ich fände es zu mindestens mal eine interessanten
Gedanken Challenge, ne, also I: Aber wie soll man, wie würde man da
rangehen, was ich zum Beispiel, also was ich natürlich auch, also
so zu sagen ein, ein Unterkapitel der Geschichte, Gesellschaft
findet entspannteren Umgang mit Menschen, ist natürlich der Huren
und Prostituierte finde einen entspannteren Umgang B: Ja, ist
vielleicht der erste Meilenstein, ne, und dann, dann I: So, und
dann, aber wie, wie will man da vorgehen, also, ich meine Vernaldi,
der macht doch auch so, bei Sexabilities macht der da auch so mit
Hydra und so, Veranstaltungen B: Ja, ich denke das ist auch der
richtige Weg, mehr, mehr Städten, gröer, vielleicht auch mal die
Frage, er hat dann, das ist glaube ich auch ein riesiges Tabu,
Frauen und Sexualität mit Behinderungen, also I: Behinderte Frauen,
ja, ja B: Behinderte Frauen, mit Behinderung, und Sexualität, das
ist glaube ich auch ein interessanteres Tabu, weil, natürlich gehen
Männer in Bordells, und notfalls holen sie sich halt ein Callgirl,
so, aber, was machen eigentlich Frauen, und, gibt es eigentlich
Callboys die sich auf Frauen spezialisiert haben mit Behinderung,
also, das zu finden ist glaube ich eine viel gröere Challenge. I:
Aber es ist doch, es wäre doch an sich gut, wenn es das gibt, oder
nicht? B: Ja I: Weil das klang so ein bisschen skeptisch vorhin,
also B: Nee, also, ich bin einfach nur skeptisch, in dem Bezug zu
sagen dass dann Prostitution die Lösung für Beziehung ist, Liebe,
Partnerschaft I: Nun gut, aber ich wei nicht ob das jemand B: Wenn
wir nur über Sex reden, so rein raus, klar I: Ja B: Ja dann, kann
Prostitution ein Modell sein I: Also das ist ja eher B: Aber wie
wäre es zum Beispiel, diese ganzen, wie heien die, diese
Partnerbörsen die nicht so wie Elitepartner funktionieren, sondern,
schon so irgendwie eher für den one-night-stand, wenn man die
Barrierefrei im weitesten Sinne machen würde I: Ja B: Ne, also wo
dann vielleicht nicht professionelle miteinander in Kontakt kommen,
egal ob mit oder ohne Behinderung I: Ja B: Und, wäre das nicht auch
Inklusion? Also, warum muss es immer gleich der, die Fachkraft
sein? I: Ich glaube, das eine schliet das andere nicht aus B: Nee
I: Oder, also ich meine B: Definitiv nicht I: Also dass dein Fokus
eher so darauf liegt, Leute, macht irgendwie die Welt zugänglicher,
ja, so wie sie jetzt ist, und versucht nicht wieder so ein
Sondermodell irgendwie zu finden, das finde ich, das verstehe ich,
so, aber nichts desto trotz, bis das soweit ist, finde ich, ist es
legitim, irgendwie das Beste daraus zu machen und zu nehmen was man
hat B: Ja, nur wir neigen, auf jeden Fall, keine Frage I: Ja B: Wir
neigen nur dazu, auch in der medialen Berichterstattung, das als
die Lösung zu sehen, und I: Ah, okay B: Und, diese Sexualbegleitung
ist glaube ich eine bergangsform, im Sinne von, ja, auch Menschen
mit Behinderungen haben ein Recht auf Sexualität, aber das darf
nicht das Abstellgleis sein. I: Okay, also, genau, aber, also,
vielleicht ist das Medial auch so ein bisschen der Fu in der Tür B:
Hoffentlich I: So, wenn ich diese Berichte so lese, dann sind die
immer, also ich fand die so ganz, so okay, wo ich auch dachte, aha,
ist jetzt interessant, also, was so medial als Aufhänger
funktioniert um sich mit diesem Thema, um das Thema mal, einem
gröeren Publikum zu präsentieren B: Ja, genau, also es macht es
glaube ich gefällig I: Ja B: Ja. Interessant, fände ich jetzt,
wären auch so Fragen wie, warum sind Sexualbegleiterinnnen und
Begleiter eigentlich alle nichtbehindert? Oder, warum haben die
alle meistens eine Krankenschwesterausbildung? Also ist da nicht
wieder dieses, Gesund-Krank, irgendwie so stark im, mit so einem
Pflegerischen Aspekt mit drin, also, ich will, das ist jetzt kein
Vorwurf, ja, aber, wenn es darum geht, dass Menschen mit
Behinderung vielleicht durch Sexualbegleitung lernen, ihren Körper
und sich zu lieben, ja, könnte es auch nicht sogar, wenn das der
Sinn dahinter ist, könnte dann vielleicht doch nicht viel
förderhafter sein, wenn die Begleitung dann auch eine Behinderung
hat? I: Ja B: Nur mal so ein Gedankenspiel, ich will das jetzt
nicht definieren I: Ja B: Ja, und, das kommt mir manchmal ein
bisschen zu kurz, es gibt, zum Beispiel das ISB Trebel, oder ISBW
Trebel, ich wei nicht ob Du das I: Ja, mir ist, der Kürzel ist mir
untergekommen B: Da kann man diese Ausbildung machen zum
zertifizierten Sexualbegleiter, und, soweit ich wei, machen das
wohl auch Menschen mit Behinderungen, ich habe mich damit nicht
beschäftigt, ernsthaft, das ist mir nur mal so unter die Augen
gekommen, aber das wurde zum Beispiel gegründet von Lothar
Sandfort, und I: So einem Psychologen, ne B: Genau, der glaube ich
auch eine Behinderung hat, und, der sagt halt zum Beispiel, das
auch, also dass da wirklich auch verlieben praktiziert wird, also
in dieser Ausbildung, und dass auch behinderte Menschen ein Recht
auf Liebeskummer haben, also dass es eben nicht nur darum geht,
irgendwie, jetzt einmal rein raus, und I: Einmal Orgasmus und B:
Genau, sondern auch diese ganze Gefühlswelt und diese Dimension
dahinter, zu entdecken und zu verstehen, und, das ist ja auch ein
Recht, das man haben kann. I: Weil das mit Behinderung schwerer
fällt in der Pubertät, oder warum gerät das so unter die Räder? B:
Ich glaube das gerät da an dem Punkt unter die Räder, wenn
Behinderung als etwas medizinisches, als therapiert, geheilt, und
so weiter werden muss, betrachtet wird, und man dann als Mensch mit
Behinderung frühzeitig, ich sag es mal fies, aussortiert wird, in
Sondereinrichtungen, wo dann Sexualität irgendwie so, auch von den
Mitarbeitern vielleicht, als sehr unangenehmes Thema gesehen wird,
und dann bis zu Mitte zwanzig, Ende zwanzig, das Thema bei Dir nie
auf der Agenda ist. Du merkst irgendwas stimmt mit Dir nicht, Du
merkst irgendwie, Du wachst morgens mit einer Latte auf, oder was
auch immer, und, scannst die ganzen Pornos aus dem Internet, aber
so, Du hast halt diese, diese Selbsterfahrung nie gemacht. I: Warum
hast Du die nie gemacht? B: Also ich schon, aber auf eine, ich kann
mir durchaus vorstellen dass es die, die so erst mal für viele
Menschen nicht gibt, und ich habe es auch für mich relativ spät
erst erlebt. I: Aber Du warst doch, warst Du nicht auch verliebt,
irgendwie mal, mit vierzehn, fünfzehn? B: Aber es kam nie zum
Körperkontakt, zum Beispiel. Also ich habe dann geschwärmt, eher.
I: Ja B: Und meine erste sexuelle Entdeckung hatte ich mit einem
Jungen der auch eine Behinderung hatte, also nicht im Sinne von
dass ich mich in ihn verliebt habe, oder so, sondern dass wir uns
beide zum ersten Mal so, nackt, sahen, so, und, Du musst Dir
einfach vorstellen, wenn Du als Mensch mit Behinderung mit deinen
Freunden irgendwie schwimmen gehst, ja, hast Du halt einen
Einzelverhelfer, oder einen Betreuer, der sich um Dich kümmert, und
mit dem gehst Du in die Sonderkabine, die Rollstuhlgerecht ist, ne,
durch, aus architektonischen Gründen, das heit Du siehst deine
Freunde auch relativ selten nackt, und sie dich auch selten, und,
verstehst Du was ich meine? I: Ja ja B: Also I: Erzähl mal weiter,
ja B: Es ist nicht so, dass ich noch nie Menschen zuvor nackt
gesehen habe, und es ist auch nicht so dass ich noch nie zuvor
Frauen nackt gesehen habe, aber es war halt, ich würde mal sagen es
passierte bei mir zu nur einem Bruchteil, als es viele andere
vielleicht taten, und Situationen wo man vielleicht auch
Körperlichkeit erlebte, die fanden gar nicht bei mir I: Also jetzt
gar nicht Sex, oder so, sondern im Sinne, oder sondern einfach
normale Körperlichkeit B: Körperlichkeit, genau I: Man berührt sich
mal beim Duschen, oder irgendwie, oder B: Genau I: Keine Ahnung,
was man halt so B: Genau, und so wirklich Körperkontakt zu einer
Frau die ich liebte hatte ich erst Mitte zwanzig, also Hände geben,
also Händeschütteln genauso I: Ja B: Ja I: Und, okay, aber das ist
jetzt zum Beispiel ja auch, das ist, das war mir auch nicht so
klar, weil das ist natürlich, also wenn Du das so erzählst,
leuchtet das total ein, dieses permanente, diese permanente
Sonderbehandlung, aus guten Willen heraus, und manchmal vielleicht
auch architektonisch auch, irgendwie geht es nicht anders, aber das
führt auch zu so einer physischen und emotionalen Separierung,
oder, wenn ich das richtig verstehe B: Genau I: Von, jetzt gar
nicht deiner, dem Mädchen in das Du dich verliebt hast, oder dem
Jungen in den Du dich verliebt hast, sondern von allen deinen, von
deiner Peergroup, so ein bisschen B: Genau I: Mädchen, Jungen,
vierzehn, fünfzehn, Du siehst sie nicht nackt, man berührt sich
nicht mal, man, keine Ahnung B: Man wird sonder I: Man neckt sich
nicht mal B: Genau, man wird mit einem Sondertransport von A nach B
gebracht, wo alle anderen sich im Bus vielleicht nachmittags
verabreden oder I: Oder so, oder man rutscht sich vorne mal
irgendwie B: Man kann sich nicht aussuchen I: In das Mädchen rein
B: Genau I: Ja Genau B: Man kann sich nicht aussuchen neben wem man
sitzt wenn man irgendwie Reisen macht, also das sind, weit Du I:
Genau, aber was macht das mit Dir? B: Ich glaube dass es einfach
mit mir macht, dass ich dann sehr lange, und das schlummert
garantiert auch noch in mir, sehr lange mich dann eher mit anderen
Dingen beschäftigt habe, als mit meinem Körper, oder überhaupt mit
Körpern, ja, ich habe dann vielleicht eher angefangen mich für
Computer zu interessieren, ich habe dann einfach meinen, meine
Freizeit die ich dadurch gewonnen habe, um das mal hart zu
formulieren, in andere Dinge gesteckt, und mir war in dem Moment
aber gar nicht klar, dass das fehlt, weit Du, das ist einfach, ich
bin dann einfach anders geprägt, und, ich finde das super Schade,
und, ich kann mich erinnern, dass ich als Kind auch nie darüber
sprechen wollte, es gab viele Situationen, wo es dieses Angebot
gab, darüber zu sprechen, wir hatten Schulpsychologen, meine Eltern
haben mich gut aufgeklärt, also ich war, wei dass man Kondome
benutzt und ich wei ab wann HIV ansteckend ist, und ab wann nicht,
also es ist jetzt nicht so dass ich da komplett keine Ahnung habe,
ich wei nur dass ich da nie gerne darüber sprach, und das ist mehr
als Scham, es war etwas das machen die anderen, nicht ich. I: Aha.
Also jetzt, jetzt so langsam, das, weil das finde ich ja, also
neben dieser technischen Ebene, so, ne, okay, jemand ist behindert,
kriegt der noch einen Orgasmus, oder, wo sind seine erogenen Zonen,
da B: Ja, also Sex ist ja wesentlich mehr als nur irgendwie
Orgasmus kriegen I: Ja. Ja, aber das finde ich, so zu sagen, dieses
Aufwachsen, ohne diese Erfahrung von körperlicher Nähe, von
Selbsterfahrung mit dem Körper, auch im Verhältnis zu anderen B: Ja
I: Und B: Ich hatte auch zum Beispiel, ganz kurz I: Ja, unbedingt
B: Ich hatte selber, in dem Alter wo glaube ich, so Teenageralter,
Pubertät, bis Anfang zwanzig, ich, hatte ich kaum Kontakt zu
Menschen mit Behinderungen, ganz allgemein, und ich fühlte mich
immer alleine auf diesem Thema, und wusste auch nie, wie andere das
machen. Und wir hatten zum Beispiel einen bei uns in der Schule,
der war eine Klasse über mir mit der gleichen Behinderung, und ich
habe nie mit dem darüber geredet, obwohl sich viele Gelegenheiten
ergaben, ich habe ihn immer nur beneidet, ich habe ihn immer
beneidet wie er von seinen Freunden wahrgenommen wurde, und, wie er
umarmt wurde von Freundinnen, die keine Ahnung, ihn begrüen,
verabschieden, was auch immer, und, für mich war das immer so ein
Spiegel, so will ich auch mal akzeptiert werden, und ich glaube,
ich wurde auch genau so wahrgenommen von meinen Freundinnen und
Freunden, aber ich habe es nicht gesehen, verstehst Du was ich
meine? Ich war kein Auenseiter in der Klasse, sondern ich habe
einfach nicht gesehen, dass auch mir gegenüber vielleicht eine
gewisse Sympathie entgegengebracht wurde, und, weil ich einfach auf
dem, auf dem Auge da einfach abgestumpft bin. Ich habe es immer bei
anderen bewundert, aber bei mir selten gesehen. Das ist eine
Erkenntnis die ich relativ neu habe, also das ist, seit ich mich
mit diesem Thema auch mehr auseinandersetze, auch ich selber noch
gar nicht an dem Punkt bin wo ich sage, ja ja, jetzt wei ich
Bescheid wie ich funktioniere, sondern, es sind auch Dimensionen
die ich gerade neu entdecke I: Genau, weil das finde ich ja, sag
mal, das ist ja eine ungeheure Dimension, also, für einen Menschen,
der quasi aufwächst in dieser Pubertätszeit B: Ja I: Und diese
sehr, so, für viele eigentlich alltäglichen und erst mal so kleinen
Erfahrungen, aber doch total wichtigen Erfahrungen B: Ja I: ber die
Jahre hinweg B: Genau I: Und wenn das nicht da ist, frage ich mich
gerade, was macht das so mit einem, also, was ist so die Lücke die
da entsteht, was sind so die Kollateralschäden und Nebenwirkungen
von dieser Emotionalen und so ein bisschen entkörperlichten Phase?
B: Also, ich glaube nicht dass ich da irgendwelche geheimen,
perversen Phantasien entwickelt habe, oder so, als Kompensation,
sondern, ich glaube einfach, dass ich meine, dass ich meinen Körper
anders wahrnehme als vielleicht andere ihren Körper wahrnehmen,
oder auch andere meinen Körper wahrnehmen, also dass ich einfach
denke, ja, der Körper ist halt da damit ich überlebe, ja, aber ich
selber, glaube ich, habe einen gestörtes Verhältnis zu meinem
Körper I: Hast Du? B: Ja, glaube ich schon. Und, ich meine, es ist
ja sehr intim, ne, ich will es jetzt gar nicht weiter ausschmücken,
aber die, wie soll ich sagen, ich wei auch gar nicht genau was ich
sagen will, aber, ich glaube, dass mein, mein Körper und ich haben
einfach ein gestörtes Verhältnis zueinander, der mich, also ich
pflege ihn, ich hüte ihn, ich mache ihn nicht unbedingt brauchbar
an mir, ja, so, ich verachte ihn nicht, aber ich liebe ihn eben
auch nicht, und es gibt auch kein Körperteil wo man, wenn man mich
fragen würde, welches Körperteil von Dir gefällt Dir, hätte ich
keine Antwort darauf, so. Ich achte darauf dass ich irgendwie, zum
Friseur gehe, dass ich mich rasiere, und dass ich sauber bin, so,
aber da hört es auch auf, also eher so ein, so einen pflegerischen,
hygienischen Blick auf meinen Körper als einen so, oh, das ist mal
aber irgendwie, keine Ahnung, tolle Muskelpartien, oder so, habe
ich halt nicht I: Also dass Du deinen Körper, dass Du Dich und
deinen Körper liebst würdest Du nicht sagen? B: Nee, ich glaube es
ist halt eher so ein, warten I: Warten? B: Also warten, so wie man
an einem Auto wartet I: Ach so B: Ja ja I: Und hängt dieses
Verhältnis, was Du heute jetzt beschrieben hast, mit den, mit
diesen Erfahrungen aus deiner Jugend zusammen? B: Auf der Ebene
halt, dass ich glaube ich eher gepflegt wurde, weit Du, ich hatte
halt Einzelverhelfer die mich pflegten, ich hatte Eltern die mich
pflegten, ich hatte, ich konnte viele Dinge nicht selber machen,
ich konnte viele Dinge nicht an mir selber ausprobieren, ich
konnte, ich war in vielen Dingen einfach limitiert, ja, ich konnte
nicht irgendwie, zu H&M gehen, und mir schöne Sachen kaufen,
weil es einfach auch nur eine begrenzte Auswahl gab von Dingen die
ich, wo keine Mickymaus drauf ist, wenn man Klamotten in meiner
Körpergröe braucht, also ich habe einfach, es zieht sich komplett
durch, durch ganz viele Welten, und, das habe ich dann irgendwann
auch mit mir machen lassen, weil es einfach auch mühsam war, immer
dagegen zu kämpfen und immer zu suchen, und immer, irgendwie dann
bei H&M diese Perlen zu finden, und so weiter I: Aber was
hättest Du Dir denn gewünscht, also, sagen wir mal so, das ist ja
jetzt auch so ein B: Das ist ja das was ich sage, dass ich glaube
ich in dem Alter nicht das Bedürfnis hatte, oder nicht, mir nicht
klar war, dass ich mir etwas, dass mir etwas fehlt. I: Genau, aber
der Punkt ist ja jetzt auch, die Leute sollen ja lernen B: Ja I:
Und die sollen ja aus dem was Du erzählst, wenn das jetzt Leute
hören, lernen, und sie sollen sich ja auch, wenn sie in so einer
Situation sind, vielleicht auch ihrer Situation bewusst werden, und
vielleicht auch ihre Bedürfnisse kennenlernen, ernstnehmen,
vielleicht auch einfordern, und was mich interessiert ist ein
jugendlicher, vierzehn, fünfzehn, so, der heute im Rollstuhl sitzt,
und der auch diese ganze, dieses Objekt von Pflege ist, ja, schon
der Pfleger, und dann wird der irgendwie sonderbehandelt, und,
sonderbehandelt ist ein Scheisswort, aber er wird halt gepflegt,
und, fährt in einen extra Bus, und kriegt eine extra Kabine, und
so. Was hättest Du denn, was hättest Du Dir damals gewünscht? B:
Ich glaube, ich hätte mir gewünscht, dass alle Menschen, die an
diesem Pflegeprozess, oder an diesem Logistikprozess beteiligt
sind, sich darüber klar werden, dass oft aus praktischen Gründen,
man sonderbehandelt wird, ja, also es gibt viele Menschen mit
Behinderungen die von ihren Eltern angezogen werden, mit Dingen die
den Eltern gefallen, die aber vielleicht nicht mehr Jugendliche
tragen, ja, aus praktischen Gründen. Es gibt Situationen wo man
dann eben diesen Sonderfahrdienst hat, aus praktischen Gründen,
weil der Reisebus kein Rollstuhlplatz hat, und so weiter, und so
fort, und ich glaube, viele Dinge würden sich einfach anders
ergeben wenn sich mehr Menschen darüber klar werden, dass es
vielleicht auch eine gemeinsame Aufgabe ist, Klamotten gemeinsam zu
finden, oder eine gemeinsame Aufgabe ist, mal den Rollstuhlfahrer
zu fragen, oder die Rollstuhlfahrerin, zu fragen, wie möchtest Du
denn sitzen, ja, anstatt, verstehst Du, also anstatt so dieses I:
Ein Leben jenseits der pragmatischen Erwägung, so zu sagen B: Ja,
oder jenseits, ja, jenseits jetzt nicht, komplett jenseits I: Ja,
nicht jenseits, aber dass es nicht nur darum geht, wie, wo packen
wir den denn jetzt noch hin B: Genau I: So, sondern, okay,
vielleicht ein bisschen komplizierter, aber sie würde gerne auch in
der letzten Reihe da irgendwo sitzen, okay, kriegen wir das
irgendwie hin B: Ja I: Also es ist vielleicht nicht so der erste
Platz der uns einfallen würde, aber, wenn das der B: Genau I: Wenn
das der Wunsch ist, weil, dann gucken wir mal, ob, wie wir das
machen B: Genau I: Oder, zusammen Duschen B: Ja I: Ja, oder
gemeinsam umziehen. Ja B: Also ohne das jetzt gleich ein
Pädagogisches Konzept rumstrickend, aber einfach, vielleicht,
dieses in Betracht ziehen, dass es ein Bedürfnis sein könnte. Ich
würde jetzt auch nicht sagen, Du musst jetzt da mit I: Duschen,
nee, das ist schon klar, aber mir geht es ja um so eine
Sensibilisierung für so B: Ja I: Für so Bedürfnisse die in dieser
ganzen Pragmatischen Alltagsgestaltung häufig unterzugehen
scheinen. B: Genau I: Die man halt bewusst mal, den man, wo man mal
auf Pause drücken muss und sagen hey, will ich das hier alles, will
ich vielleicht mal was anderes B: Genau I: Nein, okay, weiter, ja,
okay, dann versuchen wir halt was geht B: Genau I: So B: Und, ich
würde ganz gerne mal auf diesem Kulturellen Aspekt mit den Filmen
und so I: Ja, wollen wir mal B: Eingehen. Es gab in den letzten
Jahre Filme, zu dem Thema, also es gab irgendwie Ziemlich Beste
Freunde, es gab Me Too, es gab Renn Wenn Du kannst, es gab Vincent
will mehr, und es waren alles relativ erfolgreiche Filme, es ist
jetzt nicht so irgendwie, B Movie, läuft nur in zwei Sälen am Tag,
sondern es ist halt schon wirklich, hat die Massen erreicht, und,
oder sogar Avatar hat eine gewisse Behinderungskomponente drin,
weil der Protagonist im Rollstuhl sitzt I: Ich habe den nicht
gesehen, ja B: Du hast Avatar nicht gesehen? I: Nee B: Bist Du
verrückt? I: Nee, keine Ahnung, aber den habe ich nicht gesehen B:
Aber Du weit dass es den gibt, den Film I: Ja bestimmt, ja genau,
ja B: Jedenfalls, also ich meine, wir können ja bei Avatar
anfangen, ja, Avatar handelte davon, Rollstuhlfahrer, natürlich
durch irgendein Unfall, wie auch immer, sitzt er im Rollstuhl und
führt seit dem ein frustriertes Leben, ja, oder ist unzufrieden,
was schon mal eine Annahme ist, von dem Regisseur, Cameron, wo ich
sagen würde, ja, würde ich erst mal bezweifeln, ob das immer so
ist. Okay, ist aber so in dem Film, und, nur er kann ein Avatar
steuern, weil sein Zwillingsbruder verstorben ist auf den der
Avatar programmiert ist, und da er ja der Zwilling ist, wird er
gefragt ob er das machen kann, er legt sich also in dieses Ding
hinein um diesen Avatar zu steuern, und stellt plötzlich fest, dass
er als Avatar ja laufen kann, das heit, sein gröter Wunsch wird
Realität und geht in Erfüllung, und, er muss natürlich lernen
diesen Avatar zu steuern und zu kontrollieren, und weil er aber so
ein groes Bedürfnis nach laufen hat, wird er natürlich besser als
alle anderen die auch in Avataren stecken, das ist also dann so,
wird dann praktisch vom Sorgenkind, zum, so nennt man das in der
Wissenschaft, zum Superkrüppel, der dann einfach besser ist als
alle anderen, so, und, der Film endet dann damit, dass er sich dann
in einen Navi verliebt, also in diesen Avataren können sie nämlich
auf einem anderen Planeten, letztendlich, interagieren mit den
Navis, so heien die Einwohner dort, und er verliebt sich dann dort
in eine Navi, die aber gar nicht wei dass er in Wirklichkeit als
Mensch im Rollstuhl sitzt, sondern sich eben in ihn als Avatar
verliebt, und er sich am Ende des Films entscheidet, ein Avatar zu
bleiben, so, um mit ihr ein glückliches Leben zu führen. Aber was
da letztendlich im Hintergrund abläuft, als Geschichte, ist ja die,
dass er lieber gesund wäre als behindert, oder nichtbehindert als
behindert I: Und dass sein behindertes Leben B: Nichts wert ist I:
Nichts wert ist B: Und, dass sie das auch gar nicht wei, ja I: Wenn
sie das wissen würde, so der Subtext, B: Genau I: Würde das nichts
werden B: Und am Ende steht die Erlösung. Das ist ganz typisch für
Menschen mit Behinderungen in der Geschichte, also wenn Geschichten
über Menschen mit Behinderungen erzählt werden, geht es immer um
Erlösung, Heilung, oder Tot, ja, und in dem Fall ist es ja Tot als
Behinderter, und Wiedergeburt als nichtbehinderter. Wenn man es
vergleicht mit einem anderen Film, wie zum Beispiel, Vincent Will
Mehr, ja, geht es halt darum, dass ein Mann der Tourette-Syndrom
hat, auf der Suche nach einer Beziehung ist, oder er will,
überhaupt, aus seinen Therapiezentrum rauskommen, und irgendwie
auch Single ist, und er verliebt sich dann am Ende des Films in
eine die auch eine Psychische Erkrankung hat, oder auch irgendwie
nicht, in Anführungsstrichen, normal ist. Das heit, auch da wieder
wurde der Zuschauer von seiner Verantwortung entledigt, in dem man
sagt, ah da haben sich ja zwei gefunden, das ist ja schön, ja, also
zwei Kloppis haben sich gefunden, und ich muss mich damit jetzt
nicht weiter auseinandersetzen. Genau das gleiche ja bei Avatar,
ich muss mich nicht auseinandersetzen, weil er kann ja, der ist ja
jetzt wieder gesund. Beim dritten Film, den ich ja I: Ja aber ganz
kurz B: Ja I: Bei dem Vincent Will Mehr, also bei Avatar ist diese
dubiose Message klar, aber bei Vincent Will Mehr verstehe ich es
ehrlich gesagt nicht B: Okay, bei Vincent Will Mehr ist es halt so,
dass man in dem Film auch vor der Frage steht, also Zuschauer,
könnte ich mir vorstellen dass jemand der Tourette-Syndrom zu
führen I: Für die, die es nicht wissen, Tourette-Syndrom ist, man,
ich kenne es nur als dieses, jemand läuft rum und schimpft halt
permanent B: Genau I: Das ist auch der Kern dieses Syndroms B: Ja,
oder schlägt sich, oder zuckt, oder, ja I: So B: Es gibt
verschiedene Ausprägungen, genau. Und meistens in den Situationen
wo es am unpassendsten ist, man wei nicht genau woher das kommt,
ist halt so. I: Ja, okay B: Und, in diesem Film gibt es ab und zu
Momente wo man sich fragt, oh, könnte ich mir das vorstellen, so,
und man schämt sich für ihn, manchmal, und manchmal ist es lustig,
und, aber es ist so, letztendlich schwingt immer so diese Frage im
Raum I: Ja B: Und der Film endet aber eben mit dem Märchenhaften
Ende, dass er eben eine findet die ihn so nimmt wie er ist, weil
sie ja auch anders ist. Das heit, der Zuschauer wird aus dieser
Frage entlastet, entlassen, indem er sie nicht beantworten muss. I:
Weil sie jemand für ihn Verantwortung übernommen haben B: Ja,
genau. Dann gibt es den anderen Film, Renn Wenn Du Kannst,
deutscher Produktion, handelt davon dass ein Rollstuhlfahrer mit
seinem Civi sich in die gleiche Frau verlieben I: Ja B: Ja, und,
ich glaube, die Frau schläft auch mit beiden, nacheinander, und
entscheidet sich aber am Ende für jemand ganz anderen. Das heit
auch da wieder, die Frage, schön galant aus der Affäre gezogen,
musste sich das Publikum nicht beenden, weil es gibt ja vielleicht,
wahre Liebe ist vielleicht dann doch noch was anderes, so, also,
verstehst Du mein Gedankengang I: Ja, wenn Du mir jetzt nochmal
sagst wie es deiner Meinung nach hätte laufen können? B: Dazu würde
ich kommen I: Ja B: Nachdem ich Ziemlich Beste Freunde jetzt ins
Feld werfe I: Ja, den habe ich auch gesehen, genau B: Genau. Bei
Ziemlich Besten Freunde ist es ja so, irgendwie, dann kommt das
Thema Sexualität auf einmal auf, auch richtig als Thema I: Mit den
Ohren und den Massagen B: Mit den Ohren und den Massagen, also für
Frauen und so I: Also für die die es nicht gesehen haben, also, es
gibt halt den Rollstuhlfahrer und der hat halt, kriegt halt ein,
Civi ist es ja nicht B: Assistent I: Assistent, und, genau, es
entspinnt sich so eine Freundschaft, der Assistent ist so ziemlich,
ja, unverkrampft, unkompliziert B: Genau I: Haut gut auf die Kacke,
nennt die Dinge beim Namen, B: Ja I: Und schleppt ihn dann auch mal
zum, Bordell ist es nicht, aber Massagesalon, mit Zusatzangebot,
oder so B: Genau I: Will ich es mal nennen, und, als es dann so zu
sagen zum Zusatzangebot kommt, sagt der Assistent, hier, geh mal
nicht tiefer unter die Gürtellinie, sondern, nimm seine Ohren, das
sind seine erogenen Zonen B: Genau. Was auch glaube ich auch nicht
ganz stimmt bei Menschen mit I: Crashness Lähmung B: Crashness
Lähmung, ja, weil sie, vielleicht ja, aber das würde ich jetzt
nicht so pauschal für alle so beantworten. Aber was bei diesem Film
halt interessant ist, das Thema Sexualität kommt auf, es ist
irgendwie, wird humorvoll angegangen, und dann endet der Film, und
dann kommt der Abspann, und dann steht da, ach übrigens, der Typ
hat eine Frau und Kinder, und ist glücklich, und, Du weit gar nicht
genau, wie ist es denn eigentlich dazu gekommen, und, was waren
eigentlich die Herausforderungen von denen die eigentlich im Alltag
standen, und wie, der kann dann auf einmal doch Kinder kriegen,
also so, all diese ganzen Fragen, die man ja dann vielleicht auch
berechtigterweise hat, nicht nur unter einem juristischen Aspekt,
sondern einem erzählerischen Aspekt, werden da gar nicht
beantwortet. Und bei dem Film Me Too, ja, aus Spanien, geht es halt
dann zum Beispiel auch um die Frage, da hat er Trisomie
Einundzwanzig, und verliebt sich in eine Kollegin, die keine
Behinderung hat, und die beiden verständigen sich auf den Punkt,
dass sie einmal miteinander schlafen, und dann nie wieder. Und als
Zuschauer mit Behinderung dachte ich so, was ist das denn für ein
komischer Kompromiss, also was ist denn da, was war denn ja Vater
des Gedankens zu sagen, die einigen halt darauf das er dann einmal
das Erlebnis hat, und sie vielleicht auch, auf eine gewisse
Freakshow Art, aber, warum bleiben die nicht zusammen, was ist denn
das Problem, die lieben sich doch? Und, es hat für mich dieses
Geschmäckle gehabt, dass das irgendjemand reingeredet hat in diesen
Film, war es eine Filmfördergesellschaft oder was auch immer,
Verleiher, dass dann diesen Plot vielleicht geändert hat. Und, ich
glaube, und da komme ich dann zum Schluss meines Plädoyers, ich
glaube dass die groe Frage eigentlich die des Alltags ist, also
Alltag I: Genau, das hatten wir, das hattest Du vorhin schon mal
angeschnitten, genau, erzähl mal B: Also Alltag zwischen einem
Mischpaar I: Ja B: Ja, also einem Paar, wo einer, oder eine, eine
Behinderung hat und einer oder eine nicht, und, was für
Herausforderungen haben die eigentlich im Alltag zu meistern? Also
von den Blicken, über rzte, mter, Kinder kriegen, all diese ganzen
Fragen, die garantiert vierhunderttausend Filme zulassen würden als
Thema, werden gar nicht beantwortet in diesen groen kulturellen
Werken die jetzt in den letzten Jahren im Kino gezeigt wurden. I:
Aber dann lass uns doch nochmal ein bisschen darüber reden, weil
wir haben jetzt so ein paar Aspekte, finde ich, angesprochen, so
einmal dieser Aspekt, sagen wir mal, körperlich emotionale
Entfremdung von seinem Körper in der Jugend, dann so ein bisschen
dieses, ja, dieses technische, oder nicht technische Problem, aber
so dieses kulturelle Problem wenn man erwachsen ist und Lust auf
Sex und Partnerschaft hat, jemanden zu finden, dann dieses Ding,
okay, das ist mit Schwierigkeiten behaftet aber trotzdem will ich
Schluss aus Sex, also, kaufe ich mir Sex, entweder im Bordell, oder
bei diesen Assistenten, und, Du hattest es vorhin schon mal
angeschnitten, nämlich genau auch bei deiner Beziehung damals, hast
Du jetzt eigentlich gerade eine Beziehung? B: Ja I: Wohnt die hier?
B: Nein, die wohnt nicht hier I: Ah, okay B: Nee, ich habe eine
Beziehung mit einer Nichtbehinderten I: Und, genau, aber dann
erzähl doch mal, genau, lass uns mal ein bisschen Zeit dafür
nehmen, erzähl doch mal, aus diesem Alltag. Also was sind da so, wo
Du sagst, das müsste mal, müsste man, das wäre doch mal eine
erzählerische Note die bisher überhaupt zu kurz gekommen ist. Was
sind das denn für Sachen, die Du da erzählen willst? B: Also, so
lange kennen wir uns noch nicht, dass wir uns irgendwie megaviele
Alltagserfahrungen gesammelt haben, was Blicke von auen und so
weiter angeht, ich kann nur sagen, was es mit mir macht, also I: Ja
B: Ich glaube, es ist für mich wirklich ein sehr seltenes Gefühl,
zu merken, geliebt zu werden, also, über dieses gemocht werden
hinaus, ja, dieses, über dieses bester Freund hinaus, das ist für
mich eine ziemlich seltene und immer wieder schöne, und auch
bereichernde Erfahrung. Es ist für mich neu, zu merken und zu
spüren dass ich das auch in anderen auslösen kann, ja, jenseits,
also über dieses, ah, Raul ist so ein erfolgreicher was auch immer,
sondern dass man wirklich auch mal auf einer emotionalen Ebene in
vier Wänden geschehen zu lassen, und das dann irgendwie nicht auf
Utube, oder, keine Ahnung, Szene eben rauszuposaunen, sondern
einfach, wie soll ich sagen, auch sich selbst zu entdecken, und
auch jemanden anderen zu entdecken, das ist insofern neu für mich,
aber in dem, aus meiner Beziehungshistorie insgesamt merke ich
schon, dass es sehr viele Vorbehalte gibt, was Beziehungen angeht,
also, hinter dieser vermeintlich, ja ja natürlich, ist das alles
gar kein Problem, Fassade, stecken viele Dinge wie, was ich auch
schon erwähnte, ne, so Sätze die man dann hört, so, also ich könnte
mir das echt nicht vorstellen, oder, ich finde das so toll dass Du
das machst, und, ach, ist das, keine Ahnung, deine Schwester? Habe
ich auch schon gehört, ja, und, weil die Leute einfach in diesem
Mindset nicht sind, die Leute ziehen das einfach nicht in Betracht,
dass es eine, auch eine Liebesbeziehung sein kann, und, ich hatte
auch mal eine Beziehung mit einer Frau mit Behinderung, und, da
waren die Fragen ähnlich, also da war es dann nicht so, also, ich
könnte mir das nicht vorstellen, ja, sondern dann hie es eher, ach
schön dass ihr euch gefunden habt, ja, oder dann hie es, dann waren
da plötzlich so neugierige Fragen, ja und wie macht ihr das? Und
ist dann der Assistent dabei? Und, also, das

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