Litho- und biostratigraphische Untersuchungen in der Oberen Süßwassermolasse in der Umgebung von Kirchheim in Schwaben

Litho- und biostratigraphische Untersuchungen in der Oberen Süßwassermolasse in der Umgebung von Kirchheim in Schwaben

Beschreibung

vor 15 Jahren
In der vorliegenden Dissertationsarbeit werden aus der Umgebung des
Marktes Kirchheim in Schwaben (Bayern) mehrere, bisher größtenteils
unpublizierte Fossilfundorte aus den Sedimenten der Oberen
Süßwassermolasse (OSM) vorgestellt. Besonderes Augenmerk wurde
dabei auf die fossilen Säugerreste dieser Fundstellen gerichtet,
welche bestimmt, beschrieben und biostratigraphisch ausgewertet
worden sind. Überdies sind auch die fossilen Floren des
Arbeitsgebietes nach biostratigraphischen Gesichtspunkten
untersucht worden. Um möglichst viele stratigraphisch relevante
Daten zusammen zu tragen, sind zusätzlich lithostratigraphische
Methoden angewendet worden. So wurden an allen Fossilfundorten
Sedimentproben entnommen und auf ihren Schwermineralgehalt
untersucht, um eventuell eine Zuordnung zu einem bestimmten
Schüttungssystem nachzuweisen. An drei Aufschlüssen konnte auch
eine Geröllanalyse vorgenommen werden. Darüber hinaus ist bei der
Lokalität Hohenraunau der Brockhorizont vorhanden, der innerhalb
der Oberen Süßwassermolasse als Leithorizont verwendet werden kann
und somit für eine stratigraphische Einstufung von großer Bedeutung
ist. Unter Berücksichtigung aller bio- und lithostratigraphischen
Befunde sind für die einzelnen Fossilfundorte Alterseinstufungen
durchgeführt worden. So besitzt die Fundstelle Burg-Balzhausen als
einzige präriesisches Alter (Säugerzone MN 5). Die nächst jüngere
Lokalität stellt Hohenraunau dar. Da bisher alle oberhalb des
Brockhorizontes aufgefundenen Faunen der MN 6 zuzurechnen sind, ist
dies wohl auch bei Hohenraunau der Fall. Die Faunen der Fundstellen
Kirrberg-Sandgrube, Kirrberg-Tongrube und Derndorf können eindeutig
der Säugerzone MN 6 zugeordnet werden. Die Lokalität
Kirrberg-Tongrube lieferte eine Kleinsäugerfauna, die der mittleren
bis höchsten MN 6 zugerechnet werden kann. Damit konnte in der
bayerischen OSM erstmals eine Fauna dieses Zeitabschnittes
nachgewiesen werden. Auch die Fauna der Fundstelle Eppishausen
repräsentiert offensichtlich einen Zeitabschnitt innerhalb der
OSM-Sedimentation (Übergangsbereich MN 6 / MN 7), der bisher in
Bayern noch nicht belegt werden konnte. Eindeutig in die Säugerzone
MN 8 kann die Fauna von Mörgen gestellt werden, die zahlreiche sehr
interessante Säugernachweise geliefert hat. Abschließend sind
einige Anmerkungen zur „Hiatus“-Diskussion sowie zur Beckenanalyse
angeführt.

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