Reiner Eichenberger: «Mindestlöhne sind abscheulich», Feusi Fédéral, Ep. 99
Der Volkswirtschafter über den Fachkräftemangel und warum die
Rezepte der Politiker dagegen nicht funktionieren. Und worüber die
Bürgerlichen im Wahljahr reden müssten.
35 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
«Alle reden über Fachkräftemangel, aber niemand redet darüber,
weshalb nicht einfach die Löhne steigen», sagt Reiner Eichenberger.
Wir haben ein Systemversagen, offensichtlich profitieren alle vom
Fachkräftemangel. Die Arbeitgeber finden die Zuwanderung gut, und
die Gewerkschaften können noch mehr Regulierung fordern. «Das ist
ihr Business.» «Immer noch mehr Arbeitskräfte» Eichenberger ist
überzeugt, dass das Steuersystem Schuld daran ist, dass sich mehr
Arbeiten nicht lohnt. Zudem gibt es zahlreiche Wirtschaftsbereiche,
in denen die Löhne reguliert sind und deshalb nicht steigen. «Die
Zuwanderung braucht immer noch mehr Arbeitskräfte», sagt
Eichenberger. Was hält Eichenberger von der Forderungen der
Gewerkschaften, GAV-Pflicht und flächendeckend Mindestlöhnen
einzuführen? «Wenn wir Mindestlöhne haben, dann gibt es
Warteschlangen nach Stellen, die man regulieren muss.» Ausländer
ohne Stelle bekämen ein Problem. «Mindestlöhne sind eine
Schweinerei.» Ausländer diskriminieren sei verboten, darum mache
man es mit Mindestlöhnen. «Jene, die schon im Markt sind, werden
geschützt vor allen anderen.» Das sei auch ein Generationenproblem:
Die Alten müssten ihre Jungen auf dem Altar der
Personenfreizügigkeit opfern. «Das ist abscheulich.» Kostenwahrheit
Im Wahlkampf sollten die Bürgerlichen über die Steuern und ihre
falschen Anreize reden, und von der korrekten Bepreisung von
öffentlichen Gütern. «Es funktioniert nicht, einen
Wohlstandvorsprung zu haben, in dem man offene Türen hat.» Die
Zuwanderung sollte mit einer «Kurtaxe» besteuert werden, mit der
andere Steuern gesenkt würden. Das würde die Schweiz noch
attraktiver machen. Eichenberger fordert zudem das passive
Wahlrecht für Ausländer, um sie zu integrieren. «Dann haben sie ein
Mitspracherecht, und damit mehr zu sagen als in ihrem Heimatland.»
Die Schweiz habe das beste politische System, aber sie dürfe diese
Vorteile nicht gratis verteilen. Kostenwahrheit in allen Bereichen,
das sei die Lösung.
weshalb nicht einfach die Löhne steigen», sagt Reiner Eichenberger.
Wir haben ein Systemversagen, offensichtlich profitieren alle vom
Fachkräftemangel. Die Arbeitgeber finden die Zuwanderung gut, und
die Gewerkschaften können noch mehr Regulierung fordern. «Das ist
ihr Business.» «Immer noch mehr Arbeitskräfte» Eichenberger ist
überzeugt, dass das Steuersystem Schuld daran ist, dass sich mehr
Arbeiten nicht lohnt. Zudem gibt es zahlreiche Wirtschaftsbereiche,
in denen die Löhne reguliert sind und deshalb nicht steigen. «Die
Zuwanderung braucht immer noch mehr Arbeitskräfte», sagt
Eichenberger. Was hält Eichenberger von der Forderungen der
Gewerkschaften, GAV-Pflicht und flächendeckend Mindestlöhnen
einzuführen? «Wenn wir Mindestlöhne haben, dann gibt es
Warteschlangen nach Stellen, die man regulieren muss.» Ausländer
ohne Stelle bekämen ein Problem. «Mindestlöhne sind eine
Schweinerei.» Ausländer diskriminieren sei verboten, darum mache
man es mit Mindestlöhnen. «Jene, die schon im Markt sind, werden
geschützt vor allen anderen.» Das sei auch ein Generationenproblem:
Die Alten müssten ihre Jungen auf dem Altar der
Personenfreizügigkeit opfern. «Das ist abscheulich.» Kostenwahrheit
Im Wahlkampf sollten die Bürgerlichen über die Steuern und ihre
falschen Anreize reden, und von der korrekten Bepreisung von
öffentlichen Gütern. «Es funktioniert nicht, einen
Wohlstandvorsprung zu haben, in dem man offene Türen hat.» Die
Zuwanderung sollte mit einer «Kurtaxe» besteuert werden, mit der
andere Steuern gesenkt würden. Das würde die Schweiz noch
attraktiver machen. Eichenberger fordert zudem das passive
Wahlrecht für Ausländer, um sie zu integrieren. «Dann haben sie ein
Mitspracherecht, und damit mehr zu sagen als in ihrem Heimatland.»
Die Schweiz habe das beste politische System, aber sie dürfe diese
Vorteile nicht gratis verteilen. Kostenwahrheit in allen Bereichen,
das sei die Lösung.
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