Das Kulturelle Gedächtnis und die digitalen Geisteswissenschaften

Das Kulturelle Gedächtnis und die digitalen Geisteswissenschaften

Das Kulturelle Gedächtnis, verstanden als generationenübergreifende, interaktionslose Kommunikation über aufgezeichnete kulturelle Äußerungen (Text, Musik, Malerei etc.), kann nur dann dauerhaft, nachvollziehbar und zuverlässig funktionieren, wenn der Kom
59 Minuten

Beschreibung

vor 7 Jahren
Ellen Euler, Anne Klammt, Luciano Floridi, Luca Giuliani, Johannes
Theurer Wo das Internet zu einem Ort der blitzschnellen Vernetzung,
des Austauschs von Nachrichten, der barrierefreien Interaktivität,
des Kommentierens und Plauderns, aber auch des schnellen Zugriffs
auf Information im beziehungslosen Nebeneinander geworden ist,
bleiben die Gedächtnisinstitutionen (Bibliotheken, Archive, Museen
und Mediatheken sowie Denkmal- und Städtebauliches Erbe)
zuverlässige Räume des kulturellen Gedächtnisses und wirken je nach
Bedarf als stabiler Vorratsspeicher von Informationen und als
authentischer Echoraum und Ausgangspunkt für die Kommunikation mit
vorangegangen Generationen. Vor allem sind sie physische Orte, an
denen sich Menschen real begegnen und direkt austauschen können und
an denen nicht nur der über eine kulturelle Objektiviation
transportierte Inhalt, sondern auch die Materialität der
kulturellen Äußerung erfahrbar ist. Im Digitalen fällt das weg.
Aber auch das Digitale hat viele Vorzüge auch und insbesondere für
die Wissenschaften. Die STM Wissenschaften brauchen eigentlich
keine Bücher mehr und funktionieren ausschließlich digital. Die
Geisteswissenschaften sind noch auf eine hybride Mediennutzung
angewiesen. Viele Fragen stellen sich an der Schwelle und sollen
mit Verantwortlichen für das Kulturelle Gedächtnis und
Wissenschaftlern der Digital Humanities diskutiert werden. Macht
mit und ergänzt die Liste der kontroversen Fragen! Bitte an:
@elleneuler #rp17 Wie lassen sich die Vorzüge der digitalen und
vernetzten Medien nachhaltig nutzbar machen und kulturelle
Nachhaltigkeit auch im Digitalen schaffen? Wie garantieren wir,
dass wir die richtige Auswahl an Inhalten für das Kulturelle
Gedächtnis im Digitalen treffen und nicht außerhalb
gedächtnisstrategischer Gesichtspunkte z.B. rechtliche oder
finanzielle Gesichtspunkte den Inhalt der Sammlung definieren? Wie
werden Gedächtnisinstitutionen mit Hilfe digitaler Medien von
„Schatzhütern“ zu „Ermöglichern“? Was bedeutet es, wenn wir nicht
mehr Eigentum an materiellen kulturellen Objektiviationen, sondern
nur noch Zugangsrechte zu flüchtigen, digital aufgezeichneten
Inhalten erwerben? Wie ist die Rückbesinnung auf materielle Körper
(Schellackplatte, gebundene Bücher etc.) erklären? Braucht es
spezielle weitere „digitale Gedächtnisinstitutionen“ neben der
klassischen Trias Museum, Archiv und Bibliothek, oder übernehmen
diese auch das Digitale? Welche Anforderungen haben die digitalen
Geisteswissenschaften an das Kulturelle Gedächtnis? Wie entwickeln
wir unser Kulturelles Gedächtnis fort, wenn es nicht digital zur
Verfügung steht? Wie kann Kultur fortgeschrieben werden, wenn sie
technisch aus der digitalen Neuverhandlung durch das samplen,
anreichern und umdeuten fällt? Was bedeutet es, dass wir unsere
eigenen Bilder über zahlreiche Netzwerke mit der Welt teilen,
Gedächtnisinstitutionen unser kulturelles Erbe aber nur hinter
einer Glaswand (mit Wasserzeichen und restriktiven Lizenzen) zeigen
und teilen? Was sind die Folgen eines solchen Ungleichgewichts? Wie
kann unsere analoge Wirklichkeit mit ihren komplexen kulturellen
Deutungsmustern in die vernetzte virtuelle Welt hineinreichen, wenn
wir sie nicht verknüpfen können? Wer will, kann über Twitter bis
zum Termin weitere mögliche kontroverse Fragen senden! Bitte an
@elleneuler #rp17

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