Selbstgerechte Grausamkeit | Von Roland Rottenfußer

Selbstgerechte Grausamkeit | Von Roland Rottenfußer

29 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

In vielen Fällen sind Strafen ein größeres Verbrechen als die
Taten, die bestraft werden sollen. Ein Standpunkt von Roland
Rottenfußer. Sie sind der blinde Fleck in vielen vermeintlich
zivilisierten Gesellschaften: grausame und übertriebene Strafen.
Übermäßiges Strafen ist das vielleicht größte Verbrechen der
Menschheit — und jenes, das am wenigsten angeprangert oder
sanktioniert wird. Seine Opfer dürfen kaum auf Mitgefühl und
Hilfe von unbescholtenen Bürgern hoffen, denn „sie haben es ja
verdient“. Gerade in Deutschland wird die Obrigkeit nicht müde,
immer neue Straftatbestände zu ersinnen und das Strafmaß in
regelmäßigen Abständen zu erhöhen. Corona hat einen neuen Boom
der Sanktionsdrohungen ausgelöst. In jedem Land dürfen Menschen
Gewalt an Wehrlosen ausagieren, sie berauben, psychisch foltern
und ihnen andere Formen jeglichen Übels zufügen — dies geschieht
mit staatlicher Billigung und seitens der Täter fast immer mit
reinem Gewissen. Strafen sind das Disziplinierungsinstrument
Nummer 1 in allen Gesellschaften. Obwohl längst offenkundig ist,
dass Gefängnisse die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen,
dass sie im Gegenteil neue Übel, neue Delinquenz hervorbringen,
fordern seine Unterstützer „mehr desgleichen“. Der Strafenwahn
hat mittlerweile jedes Maß verloren, nicht jedoch sein Ziel.
Dieses laute immer: Unterwerfung unter den Willen der
Regelmacher. Die Eno sind eigentlich ein freundliches, heiteres
Volk, das auf seinem Planeten ein wahres Paradies geschaffen hat.
Zwischen gut gepflegten Rasenflächen bunte Blumenbeete. Alles
wirkt sauber und aufgeräumt — allseitig herrschen Harmonie und
Frieden. Auch als Besucher aus einer anderen Welt kann man sich
bei den hübschen und netten Eno wohlfühlen. Der
Sternenflotten-Fähnrich Wesley Crusher jedenfalls war überaus
angetan von seinen Gastgebern — bis ihm ein kleines Missgeschick
passierte. Er stolperte über eine Absperrung und krachte in ein
verglastes Treibhaus mit Blumen. Die Augen seiner einheimischen
Begleiter weiteten sich vor Entsetzen, etwas Furchtbares musste
passiert sein. Zwei Ordnungskräfte, „Mediatoren“ genannt, eilten
im Laufschritt herbei: Mädchen: Er kann die Regel nicht kennen,
er ist ein Besucher. Mediator: Es tut mir sehr leid, aber das
hier ist zurzeit die Bestrafungszone. Junge: Das konnte er doch
nicht wissen. Mediator: Das schützt ihn nicht. Er muss bestraft
werden. Riker: Es kommt nicht wieder vor, wir entschuldigen uns.
Mediator: Es tut mir sehr leid, aber das Gesetz wird nicht
geändert. (…) Bist du bereit, die Strafe zu empfangen?


Riker: Was ist die Strafe für dieses Vergehen? Mediator: Der Tod
natürlich. Erschweren Sie die Sache nicht unnötig! Das Gesetz der
Eno „Das Gesetz der Eno“ ist eine außergewöhnliche,
philosophische Episode aus „Star Trek — The Next
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