16. Folge Un-abhängig von Schuld: Warum es ist nicht deine Schuld ist, dass du süchtig geworden bist.
46 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
In dieser Folge geht es um Schuld. Ich habe mir mein Leben lang
große Vorwürfe gemacht und mich innerlich für alles Mögliche
fertig gemacht. Ich dachte ich hätte Schuld an allem. Schuld
nicht gesund genug zu sein, Schuld süchtig zu sein, Schuld nicht
schlank genug zu sein, Schuld nicht erfolgreich genug zu sein.
Schuld nicht sportlich genug zu sein. Einfach Schuld an allem.
Das Verrückte ist, ich habe das nie jemandem gezeigt, sondern
immer die Coole gespielt. Die Jamila, der alles egal ist und die
es einfach voll drauf hat. Und innerlich habe ich mich fertig
gemacht. Gar nicht mal bewusst, sondern die Gedanken waren
einfach immer da und ich habe diese Gedanken einfach als die
Wahrheit gesehen ohne das zu hinterfragen oder es wirklich
bewusst zu bemerken wie negativ und abwertend ich mit mir selbst
geredet habe.
Über die Jahre wurde ich netter mit mir und bewusster mit meinen
Gedanken. Aber die Schuldgefühle gegenüber meiner Sucht sind
geblieben. Ich habe wirklich sehr lange gebraucht zu verstehen,
dass es nicht meine Schuld war, dass ich süchtig geworden bin und
auch dass sonst kein Betroffener auf dieser Welt Schuld daran
hat. Und genau darum geht es in der Folge:
Wir wurden alle in diese Welt geboren. Und diese Welt ist alles
mögliche, aber einfach ist sie nicht. Uns sind Dinge passiert in
unserem Leben und wir sind damit nicht klar gekommen. Nicht, weil
wir etwas falsch gemacht haben oder weil wir nicht gut genug sind
oder weil wir nicht stark genug sind, sondern einfach weil wir
verletzliche und sensible Wesen sind. Wir hatten vielleicht
einfach nur nicht die nötige Unterstützung, die wir gebraucht
hätten, um mit dieser rauen Welt zurecht zu kommen. Es kann viele
Gründe geben, warum du süchtig geworden bist.
Es gab vielleicht eine Leere in dir, die gefüllt werden musste
und da war die Sucht da.
Es gab vielleicht etwas in dir, was Trost gebraucht hat und da
war die Sucht da.
Vielleicht hat dich ein Mensch hintergangen oder verlassen und da
war die Sucht da.
Vielleicht bist du dir noch gar nicht sicher wofür du die Sucht
gebraucht hast, aber du kannst dir sicher sein, sie hatte einen
Zweck für dich.
Auf jeden fall war die Sucht das Beste, was zu diesem Zeitpunkt
für dich da war. Es war für dich die beste Möglichkeit zu
kompensieren, zu trösten, zu betäuben oder was auch immer. Du
hast dein allerbestes gegeben und jetzt wo du erkannt hast, dass
die Sucht dir nicht mehr dient, dass sie dir mehr nimmt, als
gibt, ist es für dich an der Zeit die Sucht loszulassen.
Du hast niemals Schuld, dass du süchtig geworden bist,
aber du trägst die Verantwortung sie wieder los zu
werden.
Zu dem für dich richtigen Zeitpunkt, mit der für dich richtigen
Unterstützung und der für dich richtigen Hilfe oder
Methode.
Sei gut zu dir! Begegne dir mit Mitgefühl, aber auch mit einer
Bestimmtheit bei deinem Vorhaben. Du schaffst das, das weiß ich.
Ich wünsche mir so sehr, dass ich dich zumindest ein bisschen
davon überzeugen konnte, dass auch DU keine Schuld hast an deiner
Sucht!
Wie immer freue ich mich über Rückmeldungen, gerne an
un_abhaengig@web.de oder auf Instagram direkt als Kommentar unter
dem Post zur Folge.
Viele liebe Grüße Jamila
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