Historiker Münkler über eine neue Weltordnung und 5 „Big Player“/ US-Inflation 7,9 Prozent / EZB strafft Geldpolitik

Historiker Münkler über eine neue Weltordnung und 5 „Big Player“/ US-Inflation 7,9 Prozent / EZB strafft Geldpolitik

Handelsblatt Today vom 10.03.2022
48 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Der Historiker Herfried Münkler spricht über die Rolle Chinas und
der USA im Ukraine-Krieg. Er erwartet als Reaktion eine globale
nukleare Aufrüstung. Während russische Truppen weiter in Richtung
der ukrainischen Hauptstadt Kiew marschieren und ihnen zuletzt auch
ein Bombardement einer Kinder- und Geburtsklinik in der Stadt
Mariupol zugeschrieben wurde, das weltweit für Entsetzen sorgt,
verteidigt Russlands Präsident Wladimir Putin den Angriffskrieg
weiterhin mit dem selbsterklärten Ziel, die Ukraine
„entnazifizieren“ zu wollen. Sowohl der ukrainische Präsident
Wolodimir Selenski als auch die gesamte westliche Welt sehen darin
lediglich einen haltlosen Vorwand Putins, mit dem er seine eigenen
machtpolitischen Ziele mit aller Gewalt durchsetzen will. Der
Ukraine-Krieg hat die Welt schlagartig verändert – das weiß auch
Herfried Münkler. Er ist Historiker, Experte für Geopolitik und
ehemaliger Professor an der Humboldt-Universität Berlin. Wie
verändert dieser Krieg unsere Weltordnung? Der Historiker ist
überzeugt: „Eine regelbasierte und wertegestützte Weltordnung
funktioniert im globalen Maßstab nicht mehr“. Die USA könnten seit
der Ära von George W. Bush und Barack Obama als US-Präsidenten
nicht mehr als „Hüter der Weltordnung“ angesehen werden. Der
Rückzug der amerikanischen Truppen aus Afghanistan im vergangenen
Sommer war dabei laut Münkler „die definitive Verabschiedung von
dieser Hüterrolle“. Münkler ist zudem davon überzeugt, dass der
Krieg in der Ukraine eine globale nukleare Aufrüstung zur Folge
haben wird. Welche internationalen Bündnisse brechen und welche
stärker denn je wachsen könnten, erklärt Münkler in der neuen Folge
von Handelsblatt Today. Außerdem: Viele westliche Journalistinnen
und Journalisten haben aufgrund des neuen Mediengesetzes Russland
verlassen. „Allein das Benennen der Lage in der Ukraine als Krieg
kann für die Journalisten vor Ort aktuell bis zu 15 Jahre Haft nach
sich ziehen“, so Handelsblatt-Journalistin Agatha Kremplewski. Sie
erklärt, wie die aktuelle Lage in Russland aussieht und wie die
Sanktionen des Westens die russische Bevölkerung treffen. ***
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