Das 300-Milliarden-Euro-Loch: Wie Ukraine-Krieg und Corona die deutsche Wirtschaft belasten
Handelsblatt Today vom 18.03.2022
28 Minuten
Beschreibung
vor 3 Jahren
Die deutsche Wirtschaft wächst schleppend. Das Handelsblatt
Research Institute hat deshalb seine Konjunkturerwartungen für 2022
angepasst. Noch Anfang des Jahres hatte vieles auf eine Erholung
der deutschen Wirtschaft hingedeutet. Die wirtschaftlichen Folgen
der Pandemie schienen fast unter Kontrolle und auch bei den
Lieferkettenproblemen zeichnete sich eine Entspannung ab. Die
Industrie erlebte einen Aufschwung, Auftragseingänge und offene
Stellen hatten ein Rekordniveau erreicht – doch dann marschierte
Russland in der Ukraine ein. Seit mehr als drei Wochen belasten die
Sanktionen des Westens und die Gegensanktionen Russlands die
Weltwirtschaft. Eine Folge davon war unter anderem ein rasanter
Anstieg der Energiepreise. Das Handelsblatt Research Institute
(HRI) hat deshalb die Konjunkturerwartungen für Deutschland für das
laufende Jahr gesenkt. So kann laut der HRI-Prognose dieses Jahr
mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von 2,7 Prozent im
Vergleich zu 2021 gerechnet werden. Ursprünglich waren 3,4 Prozent
Wachstum erwartet worden. Dennis Huchzermeier, Konjunktur- und
Finanzmarktexperte beim Handelsblatt, war maßgeblich an der
Entstehung der Prognose beteiligt. In der aktuellen Folge von
Handelsblatt Today zeigt er sich trotz des Dämpfers optimistisch:
„Die deutsche Industrie hat sich in der Vergangenheit immer recht
flexibel gezeigt. Deswegen wird es etwas länger Lieferengpässe
geben als gedacht, aber bis auf die Halbleiterindustrie wird es zum
Ende dieses Jahres wesentlich besser aussehen.“ Auf Grund des
Anstiegs der Energiepreise steigen auch die Herstellungs- und
Transportkosten von Produkten, die am Ende der Verbraucher tragen
muss. Deshalb rechnet das HRI auch mit einem Anstieg der Inflation:
„Wir erwarten für dieses Jahr eine durchschnittliche Teuerung von
5,5 Prozent. Das wäre der höchste Wert seit dem Golfkrieg 1981“,
sagt Huchzermeier. Insgesamt sei Deutschland durch die Folgen der
Corona-Pandemie und Russlands Krieg gegen die Ukraine knappe 300
Milliarden Euro ärmer geworden. *** Exklusives Angebot für
Handelsblatt Today-Hörer: Testen Sie Handelsblatt Premium 6 Wochen
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bewegt. Mehr Informationen: www.handelsblatt.com/mehrfinanzen
Research Institute hat deshalb seine Konjunkturerwartungen für 2022
angepasst. Noch Anfang des Jahres hatte vieles auf eine Erholung
der deutschen Wirtschaft hingedeutet. Die wirtschaftlichen Folgen
der Pandemie schienen fast unter Kontrolle und auch bei den
Lieferkettenproblemen zeichnete sich eine Entspannung ab. Die
Industrie erlebte einen Aufschwung, Auftragseingänge und offene
Stellen hatten ein Rekordniveau erreicht – doch dann marschierte
Russland in der Ukraine ein. Seit mehr als drei Wochen belasten die
Sanktionen des Westens und die Gegensanktionen Russlands die
Weltwirtschaft. Eine Folge davon war unter anderem ein rasanter
Anstieg der Energiepreise. Das Handelsblatt Research Institute
(HRI) hat deshalb die Konjunkturerwartungen für Deutschland für das
laufende Jahr gesenkt. So kann laut der HRI-Prognose dieses Jahr
mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von 2,7 Prozent im
Vergleich zu 2021 gerechnet werden. Ursprünglich waren 3,4 Prozent
Wachstum erwartet worden. Dennis Huchzermeier, Konjunktur- und
Finanzmarktexperte beim Handelsblatt, war maßgeblich an der
Entstehung der Prognose beteiligt. In der aktuellen Folge von
Handelsblatt Today zeigt er sich trotz des Dämpfers optimistisch:
„Die deutsche Industrie hat sich in der Vergangenheit immer recht
flexibel gezeigt. Deswegen wird es etwas länger Lieferengpässe
geben als gedacht, aber bis auf die Halbleiterindustrie wird es zum
Ende dieses Jahres wesentlich besser aussehen.“ Auf Grund des
Anstiegs der Energiepreise steigen auch die Herstellungs- und
Transportkosten von Produkten, die am Ende der Verbraucher tragen
muss. Deshalb rechnet das HRI auch mit einem Anstieg der Inflation:
„Wir erwarten für dieses Jahr eine durchschnittliche Teuerung von
5,5 Prozent. Das wäre der höchste Wert seit dem Golfkrieg 1981“,
sagt Huchzermeier. Insgesamt sei Deutschland durch die Folgen der
Corona-Pandemie und Russlands Krieg gegen die Ukraine knappe 300
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