"Alle Deutschen sind unterversichert": Das Inflations-Dilemma der Lebensversicherung / 50 Frauen mit Vorbildcharakter

"Alle Deutschen sind unterversichert": Das Inflations-Dilemma der Lebensversicherung / 50 Frauen mit Vorbildcharakter

Handelsblatt Today vom 28.04.2022
30 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Die Renditen der Lebensversicherung sinken seit Jahren. Bei
gleichzeitig steigender Inflation werden die Erträge für einige
Versicherte am Ende nicht reichen. Die Lebensversicherung ist eine
der beliebtesten Altersvorsorgeprodukte deutscher
Versicherungsnehmer. „Zum Jahreswechsel waren rund 83 Millionen
Lebensversicherungspolicen abgeschlossen“, sagt
Handelsblatt-Redakteur Christian Schnell in der neuen Folge
Handelsblatt Today. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren
sei die Zahl der Abschlüsse sogar gestiegen. Doch während
die Renditen seit Jahren sinken, erreicht die Inflation im April
mit 7,4 Prozent erneut einen Rekordwert. Das bringt die
Lebensversicherung zunehmend in ein Dilemma: Laut Schnell sind die
Deutschen unterversichert, und das teilweise unverschuldet: „Als
die Versicherung vor Jahren abgeschlossen wurde, war das
Inflationsniveau ein ganz anderes und fast nicht spürbar.“ „Das
Geld, das ich irgendwann rausbekomme, wird mir irgendwann nicht
mehr reichen“, sagt Schnell. Die laufende Verzinsung bestehender
Policen könne die Geldentwertung längst nicht mehr ausgleichen.
Alternative Anlageklassen gibt es im Tausch gegen mehr Risiko. Rund
80 Prozent der Beiträge sind derzeit zwar in festverzinslichen
Wertpapieren angelegt. Versicherer erschließen allmählich aber auch
andere Anlageklassen. Die Branche investiert beispielsweise
vermehrt in Private Equity, Unternehmensbeteiligungen, und setzt
hier vor allem auf Zukunftsthemen. Außerdem: Die Frauenquote in den
Vorständen deutscher Unternehmen ist 2021 in Kraft getreten. Doch
in den meisten Führungsteams sucht man das weibliche Geschlecht
noch immer vergeblich. Viele Unternehmen sind wegen ihrer Größe von
der Regelung nicht betroffen. Das Handelsblatt positioniert sich
zum Wochenende daher mit einem Plädoyer für mehr Diversität in
Chefetagen und stellt 50 Frauen mit Vorbildcharakter vor. Im
Interview erklärt Handelsblatt-Chefreporterin Tanja Kewes, warum
ausgerechnet die junge Start-up-Szene hauptsächlich männliche
Gründer hervorbringt. „Die Gründerszene gibt sich zwar sehr offen
und divers, ist aber faktisch bei der Frauenförderung rückständiger
als so manche Großkonzerne“, sagt Kewes. Von 25 Einhörnern in
Deutschland wird gerade mal eins von einer Frau geführt. ***
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