82. Sara Nuru, Model und Gründerin

82. Sara Nuru, Model und Gründerin

58 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Nach ihrem Sieg bei Germany’s Next Topmodel 2009 hat sich Sara
Nurus Leben verändert. Neben ihrer Arbeit als Model wurde sie
Jugendbotschafterin für Menschen für Menschen, durfte nach
Äthiopien reisen, ins Land ihrer Eltern. Sie beschreibt es als
prägendes, einschneidendes Erlebnis, das mit der Grund ist für
das, was sie heute tut.


Sie gründete mit ihrer Schwester Sali das
Fairtrade-Kaffeeunternehmen nuruCoffee. Das Unternehmen
bezieht Kaffee aus Kleinbauernkooperativen und investiert über
ihre Initiative nuruWomen e.V. mit jeder verkauften
Packung in Frauenprojekte. Äthiopische Frauen bekommen
Mikrokredite. "Es ist nicht nur eine Starthilfe, sondern vielmehr
eine emotionale Hilfe, weil die Frauen an selbstwert gewinnen und
selbstbestimmt und unabhängig von ihren Männern werden." Die
Frauen werden selbst zu Role Models.


Das Konzept der Marke nuruCoffee: "Durch wirtschaftliches Handeln
Gutes tun, auf soziale Missstände aufmerksam machen, aber ohne
mit dem Zeigefinger auf die Menschen in Äthiopien zu zeigen und
stattdessen die Schönheit und das Potenzial zu fördern."


Sie erklärt, was Fairtrade genau bedeutet, was Herausforderungen
in der Führung eines Sozialunternehmens und des Vereins nuruWomen
sind, wie ihre Mikrokredite funktionieren und was sie
anders machen als oft kritisierte westliche Unternehmen, die sich
als "Retter" von Entwicklungsländern profilieren: "Kauft
fairen Kaffee, zahlt faire Preise – das soll den Menschen helfen
und nicht die gute Sache, die Barmherzigkeit."


Mit Kasia spricht sie über Sinnsuche und große Veränderungen im
Leben, über Privilegien, Oberflächlichkeiten und den Blick hinter
die Fassade des Modelbusiness: "Ich bin von Äthiopien zur New
Yorker Fashion Week geflogen. Der Kontrast war hart."


Sie sagt, viele hätten ihre Schwester und sie nicht
ernstgenommen. So spricht sie auch über Schubladendenken, über
Angst vor Ablehnung, Vorurteile und Selbstzweifel, Diversity,
besondere Herausforderungen als Woman of Color, ein positives
Body Image sowie Erdung durch ihre Familie: "Meine Eltern
haben gesagt: Jetzt komm mal wieder runter, vielleicht hast du
irgendeine Sendung gewonnen, aber bei uns zu Hause gelten andere
Regeln." 


All dies verarbeitet sie in ihrem neuen Buch "Roots": "Mir
fehlten Geschichten von mutigen Frauen, die ihren Weg gehen. Es
gibt diese Geschichten, aber noch zu wenige."

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