Mir ist schon länger aufgefallen, dass Nessi einerseits in ihren Instagram-Storys sehr selbstbewusst wirkt, sich dann aber in Situationen begibt, die gar nicht zu ihrem Verhalten passen – zum Beispiel, als sie nach einer Podcast-Aufnahme in Hamburg nicht selbst in ihrem eigenen Auto nach Berlin gefahren ist, sondern sich von Tanja in ihrem eigenen Auto nach Hause bringen ließ.
Für eine Frau, die sonst in der Lage zu sein scheint, längere Strecken selber zu fahren und den Führerschein bewusst gemacht hat, wirkt das psychologisch widersprüchlich. Es entsteht der Eindruck, dass Nessi in bestimmten Momenten lieber in eine passive Rolle rutscht und sich umsorgen lässt. Man könnte jetzt sagen, darauf hat doch jeder ein Recht – ja, aber man muss auch den Neid auf Nessi verstehen: Sie demonstriert mit solch einem Verhalten, dass sie nicht wirklich erwachsen werden will, verdient durch Instagram aber trotzdem viel Geld.
Genau dieser Rollenunterschied zeigt sich auch im Podcast selbst: Obwohl Nessi mit über 1,4 Millionen Followern viel bekannter ist als Tanja und sogar zurzeit als Princess Charming bei RTL+ zu sehen ist, übernimmt Tanja seit Beginn fast durchgehend die dominantere, führende und erklärende Rolle im Podcast. Auch jetzt, wo schon fast 30 Folgen online sind, bleibt dieses Ungleichgewicht bestehen.
Was zusätzlich auffällt: Nessi thematisiert den Schicksalsschlag ihrer Ex-Partnerin Ina bis heute immer wieder – allerdings nicht in erster Linie in Bezug auf Ina, sondern vor allem in Bezug auf sich selbst. Sogar drei Jahre nach Inas Schlaganfall – also aktuell im Jahr 2025, wo Nessi schon längst von Ina getrennt ist – postete Nessi diesen Tag noch einmal als Reel in ihrer Instagram-Story, und das ausgerechnet kurz vor der Ausstrahlung ihres Dating-Formats Princess Charming.
Solch ein Verhalten wirkt auf mich wie eine bewusste Inszenierung von Inas Schicksalsschlag und somit auch sehr provokant. Denn auch wenn Nessi damals unter dem Schicksalsschlag von Ina mitgelitten hat, so war und ist es trotzdem Inas Schicksalsschlag – und nicht Nessis. Denn Ina ist diejenige, die nicht nur die Erkrankung bekommen hat, sondern die bis heute die wahrscheinlichen, lebenslangen Folgen zu spüren bekommt – während Nessi nicht nur gesund geblieben ist, sondern inzwischen von Ina getrennt ist und längst ihr eigenes Leben lebt.
Hinzu kommt, dass Ina nicht nur die Krankheit durchstehen musste, sondern vor nicht allzu langer Zeit auch noch den Tod ihrer Mutter erlebt hat. Vor diesem Hintergrund wirkt es umso befremdlicher, wenn Nessi die Schlaganfall-Geschichte von Ina immer wieder auf sich bezieht und sogar Nessis Mutter in einem RTL-Beitrag betont, dass Nessi in den letzten Jahren „viel durchgemacht hat“. Zumal Nessi auch in dem Hinblick einen Vorteil hatte, nämlich als Ina den Schicksalsschlag bekommen hatte, Nessi mit ihrer neugeborenen Tochter im komfortablen Einfamilienhaus ihrer Mutter untergekommen ist. Diesen Vorteil haben auch nicht alle alleinerziehenden Mütter, deren Partnerin einen ähnlichen Schicksalsschlag erleiden.
Wenn Nessi mit Ina noch zusammen wäre, könnte man das ständige Thematisieren von Nessi in Bezug auf Inas Schicksalsschlag vielleicht noch nachvollziehen – aber in Nessis jetziger Situation wirkt es wie eine Form von Egozentrik. Und selbst wenn Nessi in einer ihrer neueren Podcast-Folgen betont, dass sie damals auch viel im Krankenhaus bei Ina war – anscheinend über mehrere Stunden – so muss sie sich auch darüber nicht zu sehr loben.
Denn wenn Ina die damalige Partnerin bzw. sogar angeheiratete Ehefrau von Nessi war, ist es selbstverständlich, dass Nessi sie im Krankenhaus besucht, auch über mehrere Stunden. Wenn Nessi das nicht hätte wollen, darf sie eben keine Liebespartnerschaft, geschweige eine Ehe mit einer anderen Person eingehen oder muss im Vorhinein klar sagen, dass sie, wenn ihre Partnerin erkrankt, nicht für sie da sein will – dann aber am besten auch nicht heiraten.
Mein Fazit: Ich denke, Nessi möchte einfach lieber auf Dauer eine gesunde Partnerin – auch wenn sie immer sagt, sie und Ina haben sich langsam auseinandergelebt. Zumal Ina ja in einigen vergangenen Kommentaren auch geschildert hat, dass ihr Freund Fabian sie in vielem aufgefangen habe – wahrscheinlich das, was sie von Nessi nicht ausreichend bekommen hat. Meine Vermutung dazu: Nessi wollte lieber, dass man sich primär um sie selbst sorgt, was sie durch Inas Schicksalsschlag dann wahrscheinlich nicht mehr in dem Maße von Ina erhalten hat. Aber nichtsdestotrotz: Es ist legitim, einen gesunden Partner haben zu wollen – aber dann sollte Nessi dazu stehen oder es gar nicht thematisieren, zumindest nicht auf diese Art und Weise.
Was mich auch gewundert hat: In den anfänglichen Podcast-Folgen nannten weder Tanja noch Nessi, wenn sie über Ina gesprochen haben, ihren Namen. Nessi sprach damals nur von ihrer „Ex-Partnerin“ und auch Tanja erwähnte Ina ausschließlich als „Ex-Partnerin von Nessi“ – obwohl auch Tanja Ina gut kannte. Außerdem müsste Ina den Hörern von Tanja und Nessi ohnehin noch sehr präsent gewesen sein – nicht nur, weil die Trennung zwischen Nessi und Ina damals noch nicht lange her war, sondern auch, weil sicher eine Mehrheit der Podcast-Hörer von Tanja und Nessi „Couple on Tour“ und damit auch Ina noch gut kannten.
In den letzten Podcast-Folgen hat Nessi dann auch mehr von Ina gesprochen und auch mehr ihren Namen genannt, und beide haben in der aktuellen Folge sogar mit Ina telefoniert. Trotzdem habe ich mich über dieses anfängliche Verhalten in den ersten Podcast-Folgen gewundert, dass sie Ina immer nur als „Nessis Ex-Partnerin“ bezeichneten und nicht einfach als „Ina“ – mit einer kurzen Erklärung für die wenigen, die nicht wissen, wer sie ist – nämlich die frühere Partnerin von Nessi.
Eine weitere Aussage von Nessi, indem sie sich auch schon so ähnlich gelobt hat, war, dass sie stolz auf sich ist, nach Thailand gereist zu sein zu Princess Charming. Berücksichtigt man jedoch ihren Hintergrund, wirkt auch diese Aussage sehr auf sich bezogen und übertrieben. Denn auch bei Princess Charming war Nessi nicht ungeschützt: Sie reiste mit ihrer jüngeren Schwester Laura nach Thailand, die nicht nur auf ihre Tochter aufpasste, sondern ihr auch als Ansprechpartnerin zur Verfügung stand. Zusätzlich beschrieb Nessi, wie freundlich die Produktion zu ihr war – also erneut eine Situation mit starkem „Schutzwall“.
Das steht im deutlichen Gegensatz zu manchen Kandidatinnen, die unter Tränen mit der Konkurrenz- und Entscheidungssituation kämpfen mussten und teilweise ganz alleine ohne Bezugspersonen nach Thailand gereist sind.
Es ist schade, dass Prominente für ihr widersprüchliches Verhalten so wenig Kritik bekommen, sondern ihnen meist noch mehr nach dem Mund gesprochen wird.